Am Anfang war das Ziel, und das Ziel hieß: " Kultur für alle". Dieses Ziel verlangte nach Reformen in der Kulturpolitik. Und dieses Ziel steht noch heute.
Größer den je ist der Widerspruch zwischen der Pluralität der einzelnen Kulturen und der Einheit der Kultur der Gesellschaft. Und mehr den je muß nachgedacht werden über Aufgaben und Grenzen der Kulturpolitik und dem zugrundeliegenden Kultur- und Kunstverständnis.
1.1 Vom Ereignis zum Prozeß
Das frühere Verständnis von Kultur als Ereignis, nur messbar ein einem fortbestehenden Wert, hat sich in den 70er Jahren gewandelt, und man erkannte und fördert seitdem den sozialen Prozeßcharakter der Kultur. Dahinein fällt auch das Anliegen, Kunst als Kommunikationsprozeß zu begreifen. Man wandelte sich dahingehend, Kultur nicht als eingleisig anzusehen, sondern man erkannte, daß sie sich aus vielen kleinen Steinchen zusammensetzt, welche aber wiederum miteinander konkurieren. Dies erkennend mußte man natürlich auch die einzelnen sozialen Gruppen akzeptieren, welche ihre spezielle Lebensauffassung mit einem dieser Steinchen des Kulturmosaiks manifestieren.
In diesem Kontext ist auch der Begriff der "kulturellen Demokratie" erklärbar, welcher besagt, daß die individuelle kulturelle Entfaltung des Einzelnen in seinem jeweiligen sozialen Umfeld hinsichtlich Herkunft und Interesse, der Grundbaustein ist für das Bauwerk Kultur und als dieser auch akzeptiert werden muß. Dies begreifend mußte natürlich eine Demokratisierung der Kultur einsetzen, indem man kulturelle Prozesse und Institutionen für jederman zugänglich machte.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- Kultur im Wandel
- Vom Ereignis zum Prozeß
- Kultur in der politischen Umklammerung
- Der Künstler in der Sozialen Arbeit
- Ansatzpunkte für ein kulturell angereichertes Umfeld
- Jugendkultur
- Jugendkultur als Ausdrucksform
- Verkommerzialisierung eines Protestes
- Niedergang des politischen Interesses
- Die weibliche Jugendkultur
- Diktate für die weibliche Jugend
- Jugendkultur und Musik
- Jugendkulturelle Stile im Osten
- Kultureller Kahlschlag in den neuen Bundesländern
- Drogen"kultur" in Ostdeutschland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Kultur im Wandel der Zeit und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft. Dabei stehen die sozialen Prozesse, die kulturelle Demokratie und die Rolle des Künstlers im gesellschaftlichen Kontext im Fokus.
- Die Wandlung von Kultur vom Ereignis zum Prozeß
- Die politische Einflussnahme auf die Kultur
- Der Einsatz von Kunst in der Sozialarbeit
- Die Rolle der Jugendkultur in der Gesellschaft
- Die Bedeutung der kulturellen Teilhabe für die Persönlichkeitsentwicklung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Kultur im Wandel
Dieses Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung des Kulturverständnisses. Es wird die Wandlung von der Betrachtung als statisches Ereignis hin zu einem dynamischen Prozeß dargestellt. Der Text analysiert die politische Einflussnahme auf die Kultur und die damit verbundenen Herausforderungen für die freie künstlerische Entfaltung.
2. Der Künstler in der Sozialen Arbeit
In diesem Kapitel wird der Einsatz von Kunst in der Sozialen Arbeit thematisiert. Die Arbeit des Künstlers als Sozialarbeiter und die Bedeutung der Kunst für die Persönlichkeitsentwicklung stehen im Vordergrund.
3. Jugendkultur
Das Kapitel widmet sich der Jugendkultur als Ausdruck der Herausforderungen und Bedürfnisse junger Menschen. Es beleuchtet die Verkommerzialisierung, den Niedergang des politischen Interesses, die Entwicklung spezifischer Subkulturen und den Einfluss der Musik.
Schlüsselwörter
Kulturwandel, soziale Prozesse, kulturelle Demokratie, Kunst in der Sozialarbeit, Jugendkultur, Verkommerzialisierung, politische Einflussnahme, Persönlichkeitsentwicklung, Kulturpolitik, Kulturverständnis, Kunstkommunikation
- Arbeit zitieren
- Tobias Krumscheid (Autor:in), 1999, Reformen in der Kulturpolitik. Die Jugendkultur in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10542