Mit der Postreform im Jahre 1989 wurde der erste Schritt zur Öffnung der Telekommunikationsmärkten gemacht. Langsam, aber beständig wurden einzelne Bereiche der Telekommunikation (TK) für andere Wettbewerber geöffnet.
Analytische Kostenmodelle werden in der TK hauptsächlich als Instrument der Regulierungsbehörden verwendet. Daher wird im zweiten Kapitel auf die Regulierung in Deutschland eingegangen. Im dritten Kapitel behandelt allgemein Kostenmodelle. Am Ende des Kapitels werden die bekannten Kostenmodelle kurz vorgestellt. Das vom Wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste (WIK) entwickelte Kostenmodell für das Ortsnetz wird im 4. Kapital genauer behandelt. Es ist für den deutschen Telekommunikationsmarkt das wichtigste Modell, da es von der deutschen Regulierungsbehörde benutzt wird. Im Anschluss wird das WIK-Kostenmodell für das Anschlussnetz kurz vorgestellt.
Die Kostenmodelle werden hauptsächlich anhand der Entgeltregulierung der Teilnehmeranschlussleitung
(TAL / „letzte Meile“) betrachtet. Dies hat folgende Gründe:
Die deutsche Regulierungsbehörde hat bisher die analytischen Kostenmodelle unter anderem zur Festlegung des Entgeltes für die TAL benutzt.1
Nachdem die Datenkommunikation im Mobilfunk nun vorläufig doch nicht die Versprechungen von billigen und schnellen Datenverkehr erfüllen kann, wendet man sich dem Festnetz und da insbesondere dem Ortsnetz zu, da man hier schon heute schnellen und billigen Datenverkehr realisieren kann (z.B. DSL – Digital Subscriber Line).
Die neuen Wettbewerber der Deutschen Telekom AG (DTAG) waren bisher bei den Nah- und Ferngesprächen erfolgreich3, allerdings nicht im Ortsnetz.4 Ende 2000 betrug der Marktanteil der neuen Wettbewerber nur 1,5 %.5 Auch die Regulierungsbehörde sieht in der letzten Meile „ihr Sorgenkind“6.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Regulierung
- 2.1. Warum Regulierung der TK-Märkte?
- 2.2. Deregulierung des deutschen TK-Marktes
- 2.3. Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post
- 2.3.1. Organisation der Behörde
- 2.3.2. Gegenstände der Regulierung
- 2.3.3. Instrumente der Entgeltbestimmung
- 3. Kostenmodelle
- 3.1. Sinn und Zweck
- 3.2. Arten von Kostenmodellen
- 3.2.1. Top-Down-Modelle
- 3.2.2. Bottom-Up-Modelle (analytische Kostenmodelle)
- 3.2.3. Vergleich der Ansätze
- 3.3. Anforderungen an analytische Kostenmodelle
- 3.4. Methodik und Aufbau von analytischen Kostenmodellen
- 3.5. Kostenmodelle in der Praxis
- 4. WIK Kostenmodelle
- 4.1. Sinn und Zweck des WIK-Kostenmodells für das Ortsnetz
- 4.2. Funktionsweise des WIK-Modells für das Ortsnetz
- 4.3. Kritik am WIK-Kostenmodell für das Ortsnetz
- 4.4. Praktische Erfahrungen
- 4.5. WIK-Kostenmodell für das Verbindungsnetz
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht Kostenmodelle im Kontext der Telekommunikationsregulierung in Deutschland. Sie beleuchtet die Notwendigkeit von Regulierung im Telekommunikationsmarkt, beschreibt verschiedene Kostenmodelle und analysiert detailliert das vom WIK entwickelte Kostenmodell für das Ortsnetz. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Anwendung der Modelle für die Entgeltbestimmung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL).
- Regulierung des deutschen Telekommunikationsmarktes
- Analyse verschiedener Kostenmodelle (Top-Down, Bottom-Up)
- Detaillierte Betrachtung des WIK-Kostenmodells für das Ortsnetz
- Anwendung von Kostenmodellen zur Entgeltbestimmung der TAL
- Chancen und Risiken von Kostenmodellen in der Regulierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext der Öffnung des deutschen Telekommunikationsmarktes nach der Postreform 1989 und führt in die Thematik der analytischen Kostenmodelle als Regulierungsinstrument ein. Sie hebt die Bedeutung des WIK-Kostenmodells für das Ortsnetz hervor und benennt die Teilnehmeranschlussleitung (TAL) als zentralen Fokus der Analyse aufgrund der Regulierungsaktivitäten der deutschen Behörde und der Bedeutung des Ortsnetzes für den schnellen und billigen Datenverkehr (z.B. DSL).
2. Regulierung: Dieses Kapitel behandelt die Notwendigkeit der Regulierung von Telekommunikationsmärkten, die Deregulierung des deutschen Marktes und die Rolle der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP). Es beschreibt die Organisation der RegTP, die Gegenstände der Regulierung und die Instrumente der Entgeltbestimmung, die als Grundlage für die Anwendung der Kostenmodelle dienen.
3. Kostenmodelle: Dieses Kapitel definiert den Sinn und Zweck von Kostenmodellen in der Telekommunikationsregulierung. Es differenziert zwischen Top-Down- und Bottom-Up-Modellen (analytische Kostenmodelle), vergleicht die verschiedenen Ansätze und beschreibt die Anforderungen an und den Aufbau analytischer Kostenmodelle. Es liefert einen Überblick über die praktische Anwendung von Kostenmodellen.
4. WIK Kostenmodelle: Das Kapitel konzentriert sich auf das vom Wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste (WIK) entwickelte Kostenmodell für das Ortsnetz. Es beschreibt Sinn und Zweck des Modells, dessen Funktionsweise und kritische Aspekte. Praktische Erfahrungen mit dem Modell werden ebenso beleuchtet, ebenso wie das WIK-Kostenmodell für das Verbindungsnetz.
Schlüsselwörter
Telekommunikationsregulierung, Kostenmodelle, Top-Down-Modelle, Bottom-Up-Modelle, WIK-Kostenmodell, Ortsnetz, Teilnehmeranschlussleitung (TAL), Entgeltbestimmung, Deregulierung, Deutsche Telekom AG (DTAG), RegTP.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Kostenmodelle in der Telekommunikationsregulierung
Was ist der Gegenstand des Dokuments?
Das Dokument untersucht Kostenmodelle im Kontext der Telekommunikationsregulierung in Deutschland. Es beleuchtet die Notwendigkeit von Regulierung im Telekommunikationsmarkt, beschreibt verschiedene Kostenmodelle und analysiert detailliert das vom WIK entwickelte Kostenmodell für das Ortsnetz. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Anwendung der Modelle für die Entgeltbestimmung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL).
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Regulierung, Kostenmodelle, WIK Kostenmodelle und Fazit/Ausblick. Die Einleitung beschreibt den historischen Kontext und führt in die Thematik ein. Das Kapitel "Regulierung" behandelt die Notwendigkeit von Regulierung und die Rolle der Regulierungsbehörde. "Kostenmodelle" differenziert zwischen Top-Down und Bottom-Up-Modellen. Das Kapitel "WIK Kostenmodelle" analysiert das WIK-Modell für Orts- und Verbindungsnetz detailliert. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Kostenmodelle werden behandelt?
Das Dokument behandelt Top-Down- und Bottom-Up-Modelle (analytische Kostenmodelle) allgemein und im Detail das vom Wissenschaftlichen Institut für Kommunikationsdienste (WIK) entwickelte Kostenmodell für das Ortsnetz und das Verbindungsnetz. Es werden die Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze verglichen und die Anforderungen an analytische Kostenmodelle erläutert.
Welche Rolle spielt die Regulierungsbehörde?
Das Dokument beschreibt die Rolle der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) in der Regulierung des deutschen Telekommunikationsmarktes. Es beleuchtet die Organisation der Behörde, die Gegenstände der Regulierung und die Instrumente der Entgeltbestimmung, die als Grundlage für die Anwendung der Kostenmodelle dienen.
Was ist die Bedeutung des WIK-Kostenmodells?
Das WIK-Kostenmodell für das Ortsnetz wird detailliert analysiert. Das Dokument beschreibt Sinn und Zweck, Funktionsweise, Kritikpunkte und praktische Erfahrungen mit dem Modell. Auch das WIK-Kostenmodell für das Verbindungsnetz wird kurz behandelt.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Telekommunikationsregulierung, Kostenmodelle, Top-Down-Modelle, Bottom-Up-Modelle, WIK-Kostenmodell, Ortsnetz, Teilnehmeranschlussleitung (TAL), Entgeltbestimmung, Deregulierung, Deutsche Telekom AG (DTAG), RegTP.
Worauf liegt der Fokus der Analyse?
Ein besonderer Fokus liegt auf der Anwendung von Kostenmodellen zur Entgeltbestimmung der Teilnehmeranschlussleitung (TAL) und der Bedeutung des Ortsnetzes für den schnellen und billigen Datenverkehr (z.B. DSL).
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Dokument untersucht Kostenmodelle im Kontext der Telekommunikationsregulierung, analysiert verschiedene Ansätze und betrachtet detailliert das WIK-Kostenmodell für das Ortsnetz, insbesondere im Hinblick auf die Entgeltbestimmung der TAL.
- Quote paper
- Danny Schröder (Author), 2001, Kostenmodelle zur Begründung von TK-Regulierungsentscheidungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10570