Im Falle der eigenen Infertilität besteht die Möglichkeit, sich mit einer Frau zu arrangieren, die - aus welchen Gründen auch immer - bereit ist, ihre Fruchtbarkeit für eine andere Frau bzw. ein Paar zur Verfügung zu stellen, das Kind für sie auszutragen und es direkt nach der Geburt abzugeben. Bei dieser Form von Schwangerschaft handelt es sich um Leihmutterschaft. Die Leihmutterschaft kann weder allein Ausdruck der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung der genetischen Eltern sein, noch ist sie allein Ausfluss des Rechts auf Leben für den Embryo. Vielmehr muß es sich um eine zusammenhängende Disposition der betroffenen Grundrechte der genetischen Eltern, der Leihmutter, der sozialen Eltern und des Embryos handeln.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Fortpflanzungsrecht
- II. Das Institut der Leihmutterschaft
- 1. Der Leihmutterschaftsvertrag
- 2. Historische Entwicklung
- 3. Motive für Inanspruchnahme einer Leihmutter
- III. Rechtliche Betrachtung
- 1. Adoptionsvermittlungsgesetz
- a. Gesetzgebungsgeschichte
- b. Regelungsinhalt
- c. Zielsetzung
- d. Kritische Würdigung
- 2. Embryonenschutzgesetz
- a. Gesetzgebungsgeschichte
- b. Regelungsinhalt
- c. Zielsetzung
- d. Kritische Würdigung
- 3. Abschließende Betrachtung
- 1. Adoptionsvermittlungsgesetz
- IV. Wirksamkeit des Leihmutterschaftsvertrages
- 1. Verstoß gegen ein Verbotsgesetz
- a. Verstoß gegen § 13c AdVermiG
- b. Verstoß gegen § 1 Abs. 1 Nr.7 ESchG
- 2. Sittenwidrigkeit
- a. Schutz der Menschenwürde
- b. Allgemeine Handlungsfreiheit
- c. Freiheit von Wissenschaft und Forschung
- d. Schutz von Ehe und Familie
- 3. Vertragsrechtliche Konsequenzen
- a. Unentgeltliche Vereinbarungen
- b. Entgeltliche Vereinbarungen
- 1. Verstoß gegen ein Verbotsgesetz
- V. Familienrechtliche Folgen
- 1. Der Status des Kindes
- 2. Das Eltern-Kind-Verhältnis
- VI. Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert das Institut der Leihmutterschaft aus rechtlicher Perspektive. Sie beleuchtet die verschiedenen rechtlichen Aspekte des Vertrags, die Folgen für die beteiligten Personen sowie die ethischen und moralischen Herausforderungen. Dabei werden insbesondere die Grenzen der Fortpflanzungsfreiheit und die Frage der Vereinbarkeit von Leihmutterschaft mit der Menschenwürde diskutiert.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Leihmutterschaft in Deutschland
- Die Rolle des Adoptionsvermittlungsgesetzes und des Embryonenschutzgesetzes
- Die ethische und moralische Dimension der Leihmutterschaft
- Die Frage der Menschenwürde im Kontext der Leihmutterschaft
- Die Folgen für das Kind und die Beteiligten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Leihmutterschaft ein und stellt die grundlegenden ethischen und rechtlichen Herausforderungen heraus. Kapitel I befasst sich mit dem Recht auf Fortpflanzung und der Einordnung der Leihmutterschaft in den Kontext der Grundrechte. In Kapitel II wird das Institut der Leihmutterschaft näher beleuchtet, wobei der Schwerpunkt auf dem Leihmutterschaftsvertrag und den Motiven für die Inanspruchnahme liegt. Kapitel III untersucht die rechtliche Betrachtung der Leihmutterschaft anhand der relevanten Gesetze, wie dem Adoptionsvermittlungsgesetz und dem Embryonenschutzgesetz, und wertet diese kritisch. Kapitel IV widmet sich der Frage der Wirksamkeit des Leihmutterschaftsvertrages, insbesondere den Aspekten des Verbotsgesetzes und der Sittenwidrigkeit. Kapitel V beleuchtet die familienrechtlichen Folgen der Leihmutterschaft, insbesondere den Status des Kindes und das Eltern-Kind-Verhältnis.
Schlüsselwörter
Leihmutterschaft, Fortpflanzungsrecht, Adoptionsvermittlungsgesetz, Embryonenschutzgesetz, Menschenwürde, Sittenwidrigkeit, Vertragsrecht, Familienrecht, Eltern-Kind-Verhältnis, ethische und moralische Aspekte.
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- Dr. Miriam Schoeps (Autor), 1999, Leihmutterschaft. Rechtsphilosophische Fragen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10736