Ein Familienseminar für Strafgefangene und deren Angehörige ... was sich dahinter verbirgt ist schwer in Worte zu fassen. Es ist eine sehr komplexe Maßnahme der Sozialen Arbeit, die an alle Beteiligten hohe Anforderungen stellt und sehr viel persönlichen Einsatz fordert. Dies habe ich während meiner fünfmaligen Mitarbeit bei dem „Familienseminar für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“ erlebt. Die Motivation, immer wieder mitzuarbeiten, liegt vielleicht darin verborgen, dass diese Arbeit auch für die TeamerInnen sehr gewinnbringend ist.
Zur Mitarbeit an dem „Familienseminar für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“ bin ich im Rahmen meiner praktischen Studiensemester gestoßen, die ich im Arbeitskreis Resozialisierung in der Stadt-mission Nürnberg e. V. absolviert habe. Der Arbeitskreis Resozialisierung organisiert dieses Familienseminar und führt es durch.
Nachdem ich seit meiner ersten Mitwirkung bei dem Seminar von dieser Maßnahme überzeugt war, hat sich mir die Frage gestellt: Was erwarten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) davon und welche ihrer Erwartungen erfüllen sich? Was bringt ihnen die Teilnahme an einem Familienseminar, was nehmen sie von dem Seminar mit? In einem Gespräch mit dem Leiter des Seminars hat sich herausgestellt, dass die TN des Seminars noch nie strukturiert nach ihrer Bewertung des Seminars befragt wurden. So entstand der Entschluss eine TNBefragung durchzuführen und sie zum Inhalt meiner Diplom-Arbeit zu machen. Da eine TNBefragung in der Regel einen wichtigen Schritt in Richtung Qualitätssicherung bedeutet und die Überprüfung von Effektivität und Wertigkeit des Seminars im Hinblick auf dessen Finanzierung und Fortsetzung beeinflussende Faktoren sind, wurde mir von der Seminarleitung die volle Unterstützung zugesagt.
Das erste Kapitel dieser Diplom-Arbeit enthält kurz die Entstehungsgeschichte und einen kurzen Abriss der in Deutschland durchgeführten Familienseminare, der nicht auf Vollständigkeit besteht. Weiterhin wird Resozialisierung aus rechtlicher Sicht definiert, es werden rechtliche Grundlagen aufgezeigt sowie die soziale Problemlage der Betroffenen beschrieben [...]
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Zur Notwendigkeit und Begründung der Durchführung von Familienseminaren für Strafgefangene und deren Angehörige
- 1.1 Familienseminare für Strafgefangene und deren Angehörige in Deutschland
- 1.2 Rechtliche Grundlagen
- 1.2.1 Resozialisierung - Definition und Bedeutung aus rechtlicher Sicht
- 1.2.2 Rechtliche Grundlagen der Resozialisierung
- 1.2.3 Rechtliche Grundlagen für Familienseminare für Strafgefangene und deren Angehörige
- 1.3 Soziale Problemlage der unmittelbar Betroffenen
- 1.3.1 Zur Situation des Inhaftierten
- 1.3.2 Zur Situation der Ehefrau/Partnerin
- 1.3.3 Zur Auswirkung auf die Partnerschaft
- 1.3.4 Zur Situation der Kinder
- 1.3.5 ... abschließend!
- 2. Das „Familienseminar für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“
- 2.1 Sozialpädagogischer Zugang
- 2.2 Die Organisation des „Familienseminars für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“
- 2.2.1 Der Träger
- 2.2.2 Die Finanzierung
- 2.2.3 Die Rahmenbedingungen
- 2.2.4 Das Team
- 2.2.5 Die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- 2.2.6 Der Ablauf des Seminars
- 2.3 Pädagogische Elemente des „Familienseminars für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“
- 2.3.1 Die Ziele
- 2.3.2 Die pädagogischen Inhalte
- 2.3.3 Die methodische Umsetzung
- 3. Sinn und Nutzen des „Familienseminars für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“ aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- 3.1 Ausgangslage und Erkenntnisinteresse
- 3.2 Darstellung der methodischen Vorgehensweise bei der empirischen Erhebung
- 3.2.1 Überlegungen zur Vorgehensweise bei der empirischen Erhebung
- 3.2.2 Vorgehensweise bei der empirischen Erhebung
- 3.2.3 Auswahl der Stichprobe
- 3.2.4 Datenerfassung und Auswertung
- 3.3 Auswertung der Ergebnisse der empirischen Erhebung
- 3.3.1 Sozialdaten zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
- 3.3.2 Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- 3.3.3 Veränderungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus deren Sicht
- 3.3.4 Perspektiven, die sich für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Familienseminar ergeben
- 3.3.5 Qualität des Familienseminars aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- 3.4 Resümee zur empirischen Erhebung
- 3.4.1 Resümee hinsichtlich des Inhalts der empirischen Erhebung
- 3.4.2 Resümee hinsichtlich Ablauf und Methode der empirischen Erhebung
- 3.4.3 Das letzte Wort den Teilnehmerinnen und Teilnehmern
- 4. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Evaluation eines Familienseminars für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige. Ziel ist es, den Sinn und Nutzen des Seminars aus der Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu beleuchten. Dabei stehen insbesondere die subjektiven Erfahrungen und Einschätzungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Fokus.
- Rechtliche Grundlagen von Resozialisierung und Familienseminaren
- Soziale Problemlagen von Strafgefangenen und deren Angehörigen
- Organisation und pädagogische Elemente des Familienseminars
- Ergebnisse der empirischen Erhebung zum Sinn und Nutzen des Seminars aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
- Perspektiven und Handlungsempfehlungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Familienseminare für Strafgefangene und deren Angehörige ein und stellt die Relevanz der Arbeit heraus.
- Kapitel 1: Zur Notwendigkeit und Begründung der Durchführung von Familienseminaren: Dieses Kapitel beleuchtet die Notwendigkeit von Familienseminaren für Strafgefangene und deren Angehörige in Deutschland und behandelt die rechtlichen Grundlagen sowie die sozialen Problemlagen der unmittelbar Betroffenen.
- Kapitel 2: Das „Familienseminar für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“: Dieses Kapitel stellt die Organisation des Seminars vor, beschreibt die Rahmenbedingungen, das Team, die Auswahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie den Ablauf des Seminars. Darüber hinaus werden die pädagogischen Elemente des Seminars, die Ziele und die methodische Umsetzung behandelt.
- Kapitel 3: Sinn und Nutzen des „Familienseminars für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige“ aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der empirischen Erhebung, welche sich mit der Frage nach dem Sinn und Nutzen des Seminars aus der Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigt. Die Auswertung der Daten umfasst die Sozialdaten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihre Erwartungen an das Seminar, die Veränderungen, die sie während des Seminars wahrgenommen haben, sowie die Perspektiven, die sich für sie aus dem Seminar ergeben haben.
Schlüsselwörter
Familienseminar, Strafgefangene, Angehörige, Resozialisierung, Rechtliche Grundlagen, Soziale Problemlagen, Organisation, Pädagogische Elemente, Empirische Erhebung, Sinn, Nutzen, Teilnehmerperspektive, subjektive Erfahrungen, Veränderung, Perspektiven, Handlungsempfehlungen.
- Citation du texte
- Anke Horndasch (Auteur), 2002, Das Familienseminar für evangelische Strafgefangene aus bayerischen Vollzugsanstalten und deren Angehörige - Sinn und Nutzen aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10737