„Die Schweizerische Eidgenossenschaft ist als ausgesprochener Kleinstaat der erste Bundesstaat in Europa, auf den die heute geläufigen Merkmale des föderativen Gemeinwesens zutreffen.“ 1 Es hat Jahrhunderte gedauert, bis sich aus den ursprünglich drei Urkantonen die Schweizerische Eidgenossenschaft mit ihren heute 26 Kantonen als föderativer Bundesstaat herausgebildet hat. An dem Staatsbildungsprozeß ist dabei zu erkennen, wie die Schweiz und ihr Föderalismus, der sich als Einheit in der Vielfalt zeigt, von der Basis her ent- standen sind. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht das Ergebnis dieses Staatsbil- dungsprozesses: Das heutige föderative System der Schweiz und seine Funkti-
Eine allumfassende Darstellung des schweizerischen Staatssystems ist im Rah- men dieser Arbeit jedoch nicht möglich. Ich beschränke mich deshalb auf die wichtigsten Merkmale. Ein einführender historischer Überblick soll den Staats- bildungsprozeß nachzeichnen und zeigen, wie sich der schweizerische Födera- lismus von der Basis her entwickelt hat. Anschließend werde ich das föderati- ve Staatssystem, wie es in der Bundesverfassung verankert ist, und seine Funktionsweise darstellen. Dabei werde ich auch die generellen Probleme des Föderalismus, wie sie sich bspw. in der Politikverflechtung zeigen, anhand des Systems der Schweiz erörtern. Abschließend werde ich auf den Grad der Zentralisierung bezüglich eines innerstaatlichen versus zwischenstaatlichen Fö- deralismus 2 eingehen und Stellung zur Übertragbarkeit des schweizerischen Föderalismus auf die Ebene der Europäischen Union (EU) nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Entwicklung
- Das föderative System der Schweiz
- Das föderative Verfassungssystem
- Bund und Kantone
- Die Kompetenzverteilung
- „Vollzugsföderalismus“
- Mitwirkung der Kantone
- Kooperation auf vertikaler und horizontaler Ebene
- Politikverflechtung
- Finanzföderalismus und Finanzausgleich
- Finanzföderalismus
- Steuern
- Finanzausgleich
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem föderativen System der Schweiz, seiner historischen Entwicklung und den Funktionsweisen. Sie untersucht die Entstehung des föderativen Systems aus einer Vielzahl von Bündnissen und Verträgen, die im Laufe der Zeit zu einem Bundesstaat mit 26 Kantonen führten. Der Fokus liegt auf dem heutigen föderativen System der Schweiz und seiner Verankerung in der Bundesverfassung.
- Die Entstehung des föderativen Systems der Schweiz
- Die Verankerung des föderativen Systems in der Bundesverfassung
- Die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Kantonen
- Die Funktionsweise des föderativen Systems, insbesondere im Hinblick auf Politikverflechtung und Finanzföderalismus
- Die Übertragbarkeit des schweizerischen Föderalismus auf die Europäische Union (EU)
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit, den schweizerischen Föderalismus, vor und skizziert den Aufbau der Arbeit.
- Historische Entwicklung: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung des schweizerischen Staatsbildungsprozesses vom Bündnisgeflecht der drei Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden bis hin zum heutigen föderativen Bundesstaat. Es zeigt die Herausforderungen und die Einflüsse, die die Schweiz im Laufe der Geschichte prägten.
- Das föderative System der Schweiz: Dieses Kapitel konzentriert sich auf das heutige föderative System der Schweiz, wie es in der Bundesverfassung verankert ist. Es behandelt die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Kantonen, die Mitwirkung der Kantone, die Kooperation auf verschiedenen Ebenen, die Politikverflechtung und die Finanzföderalismus-Modelle.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt das schweizerische Föderalismusmodell, die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Kantonen, die Politikverflechtung, den Finanzföderalismus, den Finanzausgleich und die Übertragbarkeit des schweizerischen Modells auf die Europäische Union (EU).
- Quote paper
- Angelika Hennig (Author), 2001, Das föderative System der Schweiz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10744