Intrinsische und extrinsische Motivation. Konsequenzen für pädagogisches Handeln


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2002

13 Pages, Note: 1


Extrait


Inhalt

1. Einleitung und Gegenstand der Seminararbeit

2. Bestimmung der Begriffe
2.1 Motivation
2.2 Intrinsische Motivation
2.3 Extrinsische Motivation
2.4 Abgrenzung von intrinsischer und extrinsischer Motivation
2.5 Motivation als aktueller Zustand und als überdauernde Disposition

3. Theorien zur Motivation
3.1 Theorien intrinsischer Motivation
3.1.1 Theorien optimaler Stimulierung
3.1.2 Bedürfnistheorien
3.1.3 Selbstbestimmungstheorie
3.1.4 Flow-Theorie
3.2. Theorien extrinsischer Motivation
3.2.1 Das Erwartungs-Wert-Paradigma
3.2.2 Internalisierung

4. Ausblick und Konsequenzen
4.1 Ausblick
4.2 Konsequenzen für pädagogisches Handeln

1. Einleitung und Gegenstand der Seminararbeit

Einer der kognitiven Grundbegriffe der Pädagogischen Psychologie ist der Begriff der Motivation. Dabei wird Motivation in intrinsische und extrinsische Motivation unterschieden. Diese Unterscheidung „hat in der Pädagogischen Psychologie eine größere Bedeutung als in der Allgemeinen Psychologie erlangt.“[1] Daher soll im Folgenden die Inhalte der Theoriebildung zur Motivation durch die beiden Forschungstraditionen skizziert werden. Ziel der Seminararbeit ist es, die Grundzüge verschiedener Theorien der in- und extrinsischen Motivation im Überblick vorzustellen, wobei sich die Darstellung am Artikel ‚Intrinsische und extrinsische Motivation’ von Schiefele und Köller im Handwörterbuch Pädagogische Psychologie[2] orientiert. Im Anschluss an die Beschreibung der Theorien soll kurz gezeigt werden, welche Konsequenzen sich aus dem Wissen über Theorien der Motivation für das pädagogische Handeln ergeben könnten.

2. Bestimmung der Begriffe

Bevor man sich näher mit den Theorien der Motivation befasst, ist zunächst abzuklären, was unter den verschiedenen Begriffen in der Pädagogischen Psychologie verstanden wird.

2.1 Motivation

In der Pädagogischen Psychologie wird Motivation insbesondere im Bezug zum Lernen und der Ausführung kognitiver Aufgaben gesehen. „Unter Lern- und Aufgabenmotivation versteht man den Wunsch bzw. die Absicht, bestimmte Inhalte oder Fertigkeiten zu lernen bzw. bestimmte Aufgaben auszuführen.“[3] Die Erforschung von Motivation ist schwierig, da Motivation zu den nicht direkt beobachtbaren Variablen gehört. Bei der Erforschung der Effekte der Motivation ist es daher notwendig, den Reaktionsoutput des Menschen mit den angenommenen Veränderungen der Variable Motivation und den spezifischen Reizbedingungen in Beziehung zu setzen.[4] Motivation ist damit „eine gedankliche Konstruktion, eine Hilfsgröße, die uns bestimmte Verhaltensbesonderheiten erklären soll.“[5]

Die Motivation ist von der Volition abzugrenzen. Mit Volition werden „Prozesse der Umsetzung von Absichten“[6] bezeichnet. Allein die Motivation, also der Wunsch oder die Absicht etwas zu tun, „garantiert nicht entsprechende Taten.“[7] Im Bereich der Pädagogischen Psychologie muss beispielsweise die „Lernabsicht gegenüber konkurrierenden Einflüssen (z.B. dem Wunsch, auf den Fußballplatz zu gehen, statt zu lernen) abgeschirmt werden. Dieser bei der Umsetzung einer Handlungsplanung wichtige Vorgang der willentlichen Steuerung ist Thema der Volitionsforschung.“[8]

2.2 Intrinsische Motivation

„Intrinsische Motivation wird üblicherweise als der Wunsch oder die Absicht definiert, eine bestimmte Handlung durchzuführen, weil die Handlung selbst als interessant, spannend, herausfordernd usw. erscheint.“[9] Der Grund für die Durchführung der Handlung liegt damit in ihr selbst, „sie fungiert gewissermaßen als ihre eigene Belohnung.“[10] Innerhalb der intrinsischen Motivation ist zu unterscheiden, ob es sich um eine gegenstandszentrierte oder um eine tätigkeitszentrierte intrinsische Motivation handelt. Bei der gegenstandszentrierten intrinsischen Motivation wird eine (Lern)Handlung ausgeführt, weil die betreffende Person Interesse am Gegenstand hat, bei der tätigkeitszentrierten intrinsischen Motivation gibt die Aktivität an sich den Anreiz zur Handlung.[11]

Die Entwicklung des Begriffs der ‚intrinsischen Motivation’ ist im Zusammenhang mit der Kritik an rein behavioralen Verhaltenstheorien zu sehen; insbesondere konnte das Explorationsverhalten hier nicht befriedigend erklärt werden.[12]

2.3 Extrinsische Motivation

Einer extrinsisch motivierten Handlung liegt der Wunsch oder die Absicht zu Grunde, durch die Durchführung der Handlung positive Folgen herbeizuführen oder negative Folgen zu Vermeiden.[13] Es lassen sich dabei, je nach den angestrebten Folgen, verschiedene Motivationen unterscheiden. Die Soziale Motivation beruht auf der positiven sozialen Sanktionierung durch das Umfeld. Kompetenzmotivation bezeichnet das erstreben einer möglichst hohen Kompetenz in einem Fachgebiet. Wettbewerbsmotivation beschreibt die motivierende Wirkung, die von dem Wunsch ausgehen kann, besser als andere zu sein. Von Berufsmotivation spricht man, wenn (Lern)Handlungen um des beruflichen Erfolges willen durchgeführt werden und von Leistungsmotivation kann ausgegangen werden, wenn einer Person gute Leistungen an sich etwas bedeuten.[14]

2.4 Abgrenzung von intrinsischer und extrinsischer Motivation

Die Abgrenzung von intrinsischer und extrinsischer Motivation wirft einige Schwierigkeiten auf. So kann bei einzelnen Handlungen oft nicht klar abgegrenzt werden, ob eine Handlung aus in- oder extrinsischer Motivation durchgeführt wird. So kann es Handlungen geben, die an sich „keine Attraktivität für den Handelnden besitzen“, die aber „Glieder einer Kette sind, an deren Ende eine intrinsisch motivierte Aktivität steht.“[15] Ein weiteres Problem der Abgrenzung ist darin zu sehen, dass eine Handlung oft durch eine Mischung aus beiden Formen der Motivation gekennzeichnet ist: „Lernen [...] ist vermutlich immer bis zu einem Grad extrinsisch motiviert.“[16] Ein letztes Abgrenzungsproblem besteht dann, wenn nur die Handlungsfolge, die sich unmittelbar aus der Handlung ergibt, intrinsisch motiviert ist, nicht aber die Handlung selbst. Schiefele und Köller bezeichnen diesen Sachverhalt auch als intrinsische Motivation, allerdings gibt es dazu in der Literatur auch kritische Meinungen.[17]

2.5 Motivation als aktueller Zustand und als überdauernde Disposition

In den Darstellungen dieser Seminararbeit wird Motivation als aktueller Zustand aufgefasst, in diesem Sinne sind auch die oben angeführten Definitionen zu verstehen. Es ist notwendig, zwischen der Motivation als aktuellem Zustand und der Motivation in ihrer Überdauernden Form als Personmerkmal zu unterscheiden, also zwischen Motivation als habitueller Zustand und als Disposition. Eine umfassende Theoriekonzeption, welche die überdauernde Motivation (Disposition) erklärt, liegt bisher noch nicht klar vor.[18]

[...]


[1] Schiefele/Köller (2001), 304.

[2] Rost (20012): Handwörterbuch Pädagogische Psychologie. Weinheim: Psychologie Verlags Union.

[3] Schiefele/Köller (2001), 304.

[4] Vgl. Zimbardo (1995), 408.

[5] Rheinberg (1995), 12.

[6] Krapp/Weidenmann (2001), 218.

[7] Krapp/Weidenmann (2001), 218.

[8] Krapp/Weidenmann (2001), 218.

[9] Schiefele/Köller (2001), 304.

[10] Schiefele/Köller (2001), 305.

[11] Schiefele/Köller (2001), 304.

[12] Schiefele/Köller (2001), 306.

[13] Vgl. Schiefele/Köller (2001), 305.

[14] Vgl. Schiefele/Köller (2001), 305.

[15] Schiefele/Köller (2001), 305.

[16] Schiefele/Köller (2001), 305.

[17] Vgl. Schiefele/Köller (2001), 305.

[18] Vgl. Schiefele/Köller (2001), 305.

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Intrinsische und extrinsische Motivation. Konsequenzen für pädagogisches Handeln
Université
Catholic University Eichstätt-Ingolstadt
Cours
Ausgewählte Probleme der Pädagogischen Psychologie
Note
1
Auteur
Année
2002
Pages
13
N° de catalogue
V109019
ISBN (ebook)
9783640072064
ISBN (Livre)
9783640862160
Taille d'un fichier
1251 KB
Langue
allemand
Annotations
Mots clés
Intrinsische, Motivation, Ausgewählte, Probleme, Pädagogischen, Psychologie
Citation du texte
Markus Hubner (Auteur), 2002, Intrinsische und extrinsische Motivation. Konsequenzen für pädagogisches Handeln, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/109019

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