Hier liegt ein Unterrichtsentwurf für das Fach Deutsch, Klasse 7 Gymnasium, mit dem Thema "Das Mittelhochdeutsche" vor.
Inhaltsverzeichnis
1. Bemerkungen zur Klasse
2. Unterrichtsgegenstand und –ziele
3. Methodisches Vorgehen
4. Ergänzende Anmerkungen zur Durchführung der Unterrichtsstunde
5. Verlaufsskizze
6. Anhang: Materialien
- Tafelbild: Die Sprachstufen des Deutschen
- Overhead- Folie: Wie spricht man Mittelhochdeutsch richtig aus?
- Overhead- Folie: Beispiele für den Sprachwandel vom Mittel- zum Neuhochdeutschen
- Arbeitsblatt: Mittelhochdeutsch (1050 – 1350)
- Arbeitsblatt: Der von Kürenberg „Ich stuont mir nehtint spâte“
Inhaltsverzeichnis
1. Bemerkungen zur Klasse
2. Unterrichtsgegenstand und –ziele
3. Methodisches Vorgehen
4. Ergänzende Anmerkungen zur Durchführung der Unterrichtsstunde
5. Verlaufsskizze
6. Anhang: Materialien
- Tafelbild: Die Sprachstufen des Deutschen
- Overhead- Folie: Wie spricht man Mittelhochdeutsch richtig aus?
- Overhead- Folie: Beispiele für den Sprachwandel vom Mittel- zum Neuhochdeutschen
- Arbeitsblatt: Mittelhochdeutsch (1050 – 1350)
- Arbeitsblatt: Der von Kürenberg „Ich stuont mir nehtint spâte“
1. Bemerkungen zur Klasse
Die Klasse 7d setzt sich aus 30 Schülerinnen und Schülern zusammen wobei das Geschlechterverhältnis mit 16 Jungen zu 14 Mädchen nahezu ausgeglichen erscheint. Dennoch lässt sich feststellen, dass sich die Jungen, obgleich sie keine Mehrheit stellen, vielleicht auch Interessen bedingt[1], häufiger am Unterrichtsgespräch beteiligten.
Außerdem ist anzumerken, dass ein Großteil der Schüler eher aus bildungsfernen Schichten stammt, was durch das Einzugsgebiet der Schule in der Nürnberger Südstadt zu begründen ist. Elf der Schülerinnen und Schüler stammen aus Familien mit Migrationshintergrund. Vor Allem Schüler mit türkischer und russischer Abstammung sind in der Klasse vertreten, ein Aspekt, der sich teilweise an der Aussprache deutlich erkennen lässt. Dementsprechend können sich für jene Schüler gerade im Hinblick auf das Fach Deutsch Probleme ergeben, denn Probleme in der Aussprache ziehen häufig auch Rechtschreibschwierigkeiten nach sich. Hierbei scheint es mir jedoch wichtig anzumerken, dass gerade eine Schülerin aus einer russlanddeutschen Familie eine der Engagiertesten und Leistungsstärksten im Fach Deutsch ist.
Abschließend ist zu erwähnen, dass, obgleich die Klasse sehr groß ist, die Schüler meist äußerst interessiert und konzentriert bei der Sache waren. Selbst Gruppenarbeit standen die Schülerinnen und Schüler positiv gegenüber, wenn es gelang, diese motivierend und abwechslungsreich zu gestalten. Die Unterrichtsstunde fand in der dritten Stunde als Einzelstunde statt.
Zwar bedurften einige Schüler hin und wieder einer kleinen Unterstützung, dennoch arbeitete der Großteil der Klasse effektiv und selbständig mit. So waren eigentlich alle Schüler in der Lage sinnvolle und gut durchdachte Beiträge zu liefern und dadurch den Unterrichtsverlauf zu bereichern.
2. Unterrichtsgegenstand und –ziele
Im neuen G- 8 Lehrplan kann man dem Punkt D 7.4 entnehmen, dass die Beschäftigung mit Literatur verschiedener Zeiten und Kulturkreise die Lesekompetenz und – bereitschaft der Schüler festigen kann. Dementsprechend sollten die Schüler mit Stoffen des Mittelalters vertraut gemacht werden, indem sie ausgewählte Texte lesen und verstehen lernen.
In diesem Rahmen wiesen die Schüler bereits einige Vorkenntnisse auf: Schon seit einigen Wochen beschäftigen sie sich mit ihrer neuen, natürlich ins Neuhochdeutsche übersetzten Lektüre, dem Parzival Wolfram von Eschenbachs. In Gruppenarbeit wurden die Seiten zum Mittelhochdeutschen im Schulbuch[2] abgearbeitet, so dass nur einige wenige Schüler sich tatsächlich mit originalen mittelhochdeutschen Gedichten auseinandersetzten, andere lediglich Phänomene wie Bedeutungs- , Sprach- und Schreibwandel abhandelten, ohne es jedoch selbst einmal probieren zu können.
Da ich selbst in einer Gruppe Beisitzer war, die sich mit dem Sprachwandel beschäftigte, brachten mich die Schüler auf das Thema meiner Unterrichtsstunde. Denn die Schüler fanden es interessant, Gemeinsamkeiten zwischen den fast 1000 Jahren zurückliegenden mittelhochdeutschen und den jetzigen neuhochdeutschen Entsprechungen zu finden und diese zu erkennen. Andere Gruppen jedoch, die sich mit kurzen Gedichten etc. beschäftigten, schienen dagegen vom Mittelhochdeutschen nicht allzu angetan zu sein. Also grigg ich die Chance auf, den Schülern die ältere Sprachstufe spielerisch, in Form von Rätseln näher zu bringen und so vielleicht, wie in der kleinen Gruppe geschehen, Freude im Umgang mit einer älteren Sprachstufe zu vermitteln, welche sowieso nur einmal im ganzen Schulleben thematisiert wird.
Das Mittelhochdeutsche, als eine ausgewählte Sprachstufe des Deutschen, soll daher den Gegenstand der Unterrichtsstunde darstellen.
Das vorrangige Ziel besteht darin, den Schülern aktiven Kontakt zur alten deutschen Sprachstufe zu vermitteln, indem man ihnen die Möglichkeit bietet aktiv mit dem Mittelhochdeutschen umzugehen. Dazu muss man den Schülern verdeutlichen, dass sich aus dem früheren Mittelhochdeutschen unser heutiges Neuhochdeutsch entwickelt hat. Sie sollen also aus der Stunde mitnehmen, dass die Menschen im Mittelalter anders gesprochen und geschrieben haben[3] und die Wörter zum Teil auch andere Bedeutungen hatten als ihre heutigen neuhochdeutschen Pendants. Diesbezüglich scheint eine Vorstellung der Laut- und Sprachwandelphänomene sinnvoll, damit die Schüler einerseits eine Art Vorlage haben, die ihnen Sicherheit gibt, sich an die ungewohnten und daher eher fremd wirkenden mittelhochdeutschen Wörter heranzuwagen und weil andererseits der Aspekt des Wandels von einer zur anderen Sprachstufe nochmals verdeutlicht wird, indem die Folien mit den Wandelphänomenen den Wandel exakt vor Augen führen.
Vor allem scheint es dabei wichtig, dass die Schüler das visuell Dargebotene auch anzuwenden lernen, indem sie sich zunächst an isolierte, den neuhochdeutschen Entsprechungen ähnelnde Wörter heranwagen und abschließend ihr Glück an einem kompletten mittelhochdeutschen Originaltext versuchen, wobei schwierige Wörter, die Sonderfälle des Sprachwandels darstellen, von der Lehrkraft vorgegeben werden.
So erfahren die Schüler, dass das Mittelhochdeutsche, auch wenn es bereits ein gutes Stück vor ihrer Zeit lag, für sie keinesfalls unbewältigbar ist. Mit ein paar Hilfestellungen lernen sie somit den Sinn eines zuerst für sie noch unsinnig scheinenden Textes zu erschließen. Und verstehen macht ja bekanntlich Spaß.
[...]
[1] Zurzeit beschäftigt sich die Klasse intensiv mit dem Mittelalter, mit Schlachten, Rittern und dem Burgleben. Ergänzend lesen die Schüler den Parzival Wolfram von Eschenbachs.
[2] Hensel, Andreas; Högemann, Claudia; Korb, Ulrike; Kubitza, Frank; u.a., Wort & Co 7, Sprachbuch für Gymnasien, Bamberg, 2005
[3] Diesen Aspekt konnte man dadurch veranschaulichen, dass man die Schüler darauf hinwies, dass ihre Klassenlektüre ursprünglich von Wolfram von Eschenbach auch in Mittelhochdeutsch verfasst wurde und gerade in der Handschrift heute für uns nur noch schwer verständlich ist. Sie können den Parzival nämlich nur deshalb so zügig lesen und verstehen, weil sich jemand die Mühe gemacht hat, ihn ins Neuhochdeutsche zu übersetzen.
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