In dieser Arbeit soll untersucht werden, ob der Ödenburger Vertrag von 1463/64 und der Preßburger Vertrag des Jahres 1491 als dynastische Verträge zwischen den Habsburgern und Ungarn zwei Varianten mit ein und demselben Ergebnis darstellen. Vielfach liest man in der Literatur davon, dass der Preßburger lediglich eine Erneuerung des Wiener Neustädter Vertrages darstellt. Diesem Aspekt soll daher näher nachgegangen werden. Die Ausgangspunkte der Untersuchung sollen in chronologischer Folge die beiden Verträge sein, deren Inhalte zunächst geklärt und kritisch verglichen werden müssen, um Gemeinsamkeiten und etwaige Unterschiede feststellen zu können. Anschließend sollen die einzelnen Entwicklungen hervorgehoben werden, die dazu führten, dass der Vertrag von Wiener Neustadt in den Preßburger Vertrag mündete, wobei die Frage aufgeworfen werden soll, warum es so und nicht anders gekommen ist. Abschließend soll der Anfang der Arbeit, die beiden Verträge rückblickend aufgegriffen werden, um die Frage zu klären, ob der Preßburger Vertrag lediglich eine Erneuerung des Wiener Neustädter Vertrages darstellt und dementsprechend beide Varianten zum gleichen Ergebnis führten oder ob doch einer der beiden Verträge über den anderen hinausgeht. Zur Illustration liegen beide Verträge, die aus Janos Baks` Werk, Königtum und Stände in Ungarn im 14.- 16. Jahrhundert entnommen wurden, im Anhang bei. Beide Originale befinden sich im Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Auch die herangezogenen Regesten Friedrichs III., herausgegeben von Heinrich Koller , sind im Anhang beigelegt. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vom Vertrag von Wiener Neustadt zum Preßburger Vertrag
- Der Vertrag von Wiener Neustadt 1463/64
- Vorgeschichte
- Inhaltsklärung der Quelle
- Der Preßburger Vertrag vom 7. November 1491
- Die Entwicklungen, die vom Wiener Neustädter Vertrag zum Preßburger Vertrag führten
- Matthias Corvinus' Krieg um Österreich (1482-1485)
- Der Tod des Matthias Corvinus am 6. April 1490 und die Thronfolgefrage
- Potentielle Thronfolgekandidaten und ihre Thronfolgebegründungen
- Die Königswahl Wladislaws II. von Böhmen und Ungarn und ihre Hintergründe und Folgen
- Der Krieg zwischen Maximilan I. und Wladislaw II. von Böhmen
- Die habsburgische Rückgewinnung der östlichen Erbländer
- Der Ungarnfeldzug Maximilians I. 1490/91
- Der Preßburger Friede vom 7. November 1491 — Mehr als die bloße Erneuerung des Verfrages von Wiener Neustadt von 1463/1464?
- Fazit
- Verwendete Literatur
- Anhang
- Dynastische Verträge zwischen den Habsburgern und Ungarn
- Vergleich der Inhalte der Verträge von Ödenburg und Preßburg
- Entwicklungen, die zur Entstehung des Preßburger Vertrages führten
- Die Frage der Nachfolge in Ungarn
- Die Rolle der ungarischen Stände
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht, ob der Ödenburger Vertrag von 1463/64 und der Preßburger Vertrag von 1491 als dynastische Verträge zwischen den Habsburgern und Ungarn zwei Varianten mit demselben Ergebnis darstellen. Die Arbeit analysiert die Inhalte der beiden Verträge und vergleicht sie kritisch, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Anschließend werden die Entwicklungen betrachtet, die zur Entstehung des Preßburger Vertrages führten, und es wird die Frage gestellt, warum es zu dieser Entwicklung kam. Abschließend wird die Frage geklärt, ob der Preßburger Vertrag lediglich eine Erneuerung des Wiener Neustädter Vertrages darstellt oder ob er über diesen hinausgeht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage der Arbeit vor und skizziert die Vorgehensweise. Sie erläutert, dass die Arbeit die Inhalte der beiden Verträge von Ödenburg und Preßburg analysieren und vergleichen wird, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede aufzuzeigen. Darüber hinaus wird die Arbeit die Entwicklungen betrachten, die zur Entstehung des Preßburger Vertrages führten, und die Frage klären, ob dieser lediglich eine Erneuerung des Wiener Neustädter Vertrages darstellt oder ob er über diesen hinausgeht.
Das Kapitel „Der Vertrag von Wiener Neustadt 1463/64“ beleuchtet die Vorgeschichte des Vertrags und erläutert die Inhalte des Vertragstextes. Es wird hervorgehoben, dass der Vertrag von Wiener Neustadt als Schlüsselvertrag für die späteren Auseinandersetzungen zwischen dem Kaiser und Matthias Corvinus gilt. Der Vertrag sicherte den Habsburgern die Nachfolge in Ungarn im Falle des Todes von Matthias Corvinus ohne legitime Erben. Die Arbeit analysiert die einzelnen Punkte des Vertrags, wie die Bestätigung der Herrschaft von Matthias Corvinus, die Adoption von Matthias Corvinus durch Friedrich III., die Rückgabe der heiligen Stephanskrone und die Nachfolgeregelung zugunsten der Habsburger. Die Arbeit beleuchtet auch die Ratifizierung des Vertrags durch die ungarischen Stände und die Bedeutung des Vertrags für die Habsburger und Ungarn.
Das Kapitel „Der Preßburger Vertrag vom 7. November 1491“ beleuchtet die Hintergründe und Inhalte des Preßburger Vertrages. Die Arbeit erklärt, dass der Vertrag den Krieg zwischen König Maximilian und König Wladislaw II. von Böhmen und Ungarn beendete. Der Vertrag sicherte den Habsburgern die Nachfolge in Ungarn im Falle des Aussterbens der männlichen Nachkommen von König Wladislaw II. Die Arbeit analysiert die einzelnen Punkte des Vertrags, wie die Bestätigung der Herrschaft von Wladislaw II., die Nachfolgeregelung zugunsten der Habsburger, die Rückgängigmachung der Neuerungen von Matthias Corvinus und die Ratifizierung des Vertrags durch die ungarischen Stände. Die Arbeit beleuchtet auch die Bedeutung des Vertrags für die Habsburger und Ungarn.
Das Kapitel „Die Entwicklungen, die vom Wiener Neustädter Vertrag zum Preßburger Vertrag führten“ beleuchtet die Ereignisse, die zur Entstehung des Preßburger Vertrages führten. Die Arbeit analysiert den Krieg von Matthias Corvinus um Österreich, den Tod von Matthias Corvinus und die Thronfolgefrage, die Königswahl von Wladislaw II. und den Krieg zwischen Maximilan I. und Wladislaw II. von Böhmen. Die Arbeit beleuchtet die verschiedenen Thronanwärter und ihre Legitimationsbegründungen, die Rolle der ungarischen Stände und die Bedeutung der militärischen und diplomatischen Auseinandersetzungen für die Entstehung des Preßburger Vertrages.
Das Kapitel „Der Preßburger Friede vom 7. November 1491 — Mehr als die bloße Erneuerung des Verfrages von Wiener Neustadt von 1463/1464?“ vergleicht die beiden Verträge von Ödenburg und Preßburg. Die Arbeit zeigt, dass der Preßburger Vertrag über den Wiener Neustädter Vertrag hinausgeht und dass er in einigen Punkten die Erbfolge der Habsburger in Ungarn stärker absichert. Die Arbeit analysiert die Unterschiede in der Formulierung, der Ratifizierung und den Inhalten der beiden Verträge und beleuchtet die Bedeutung der Veränderungen für die Habsburger und Ungarn.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Vertrag von Wiener Neustadt, den Preßburger Vertrag, die Habsburger, Ungarn, Matthias Corvinus, Wladislaw II., Maximilan I., die Nachfolge in Ungarn, die ungarischen Stände, die heilige Stephanskrone, die Erbansprüche und die dynastischen Verträge. Die Arbeit beleuchtet die historischen Entwicklungen, die zu den beiden Verträgen führten, und analysiert die Inhalte der Verträge im Detail. Sie zeigt, dass der Preßburger Vertrag über den Wiener Neustädter Vertrag hinausgeht und dass er die Erbfolge der Habsburger in Ungarn stärker absichert.
- Quote paper
- Eva Ortegel (Author), 2007, Vom Vertrag von Wiener Neustadt 1463/64 zum Preßburger Vertrag 1491, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112044