Gotthold Ephraim Lessings Drama erschien 1755 unter dem Titel "Miß Sara Sampson". Ein bürgerliches Trauerspiel, in fünf Aufzügen und stellt heute eines der wenigen Stücke dar, bei denen die Abweichung zwischen gegenwärtiger und historischer Bedeutung so groß war. Voreheliche Sexualität wird heute nicht mehr als Sünde angesehen, Vorstellung von Tugend und Laster sind eine gänzlich andere. Diese Arbeit setzt sich mit der Frage auseinander, inwiefern die Begriffe "Tugend" und "Laster" bei Lessing zu verstehen sind und inwiefern die beiden Figuren Miss Sara Sampson als Vertreterin der "Beste[n] Ihres Geschlechts" und Marwood als Vertreterin der "Schande ihres Geschlechts" zu bewerten sind. Zu diesem Zweck wird Lessings Miss Sara Sampson, sowie allerhand weiterer Literatur, wie unter anderem Hempels Drei tugendhafte Töchter, Sorensens Herrschaft und Zärtlichkeit und Wittkowskis Hausväter im Drama Lessings und des Sturm und Drangs zurate gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das allgemeine Frauenbild im 18. Jahrhundert
- Der Begriff der Tugend und des Lasters in Miss Sara Sampson
- Beziehungen der Sara und der Marwood zu anderen Figuren
- Sara Mellefont
- Sara Sir William
- Marwood - Mellefont
- Sara Marwood
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit setzt sich zum Ziel, die Bedeutung der Begriffe „Tugend“ und „Laster“ in Lessings Miss Sara Sampson zu erforschen. Dabei wird untersucht, inwiefern die Figuren Miss Sara Sampson und Marwood als Vertreterinnen der „Beste[n] Ihres Geschlechts“ bzw. der „Schande ihres Geschlechts“ betrachtet werden können.
- Das allgemeine Frauenbild im 18. Jahrhundert und seine Auswirkungen auf die Darstellung weiblicher Figuren
- Der Begriff der Tugend und des Lasters im Kontext von Lessings Miss Sara Sampson
- Die Beziehungen zwischen Sara Sampson und Marwood sowie deren Interaktion mit anderen Figuren
- Die Rolle der weiblichen Figuren als Trägerinnen von Tugenden oder Lastern
- Die Konsequenzen von tugendhaftem und lasterhaftem Verhalten in der Gesellschaft des 18. Jahrhunderts
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Lessings Miss Sara Sampson als bürgerliches Trauerspiel vor und beleuchtet den historischen Kontext des Stücks. Die zentrale Forschungsfrage wird formuliert, die sich auf die Bedeutung der Begriffe „Tugend“ und „Laster“ im Werk Lessings fokussiert.
- Das allgemeine Frauenbild im 18. Jahrhundert: Dieses Kapitel beleuchtet das gängige Frauenbild im 18. Jahrhundert, das Frauen hauptsächlich als Hausmütter und Hausfrauen innerhalb der familiären Strukturen sah. Es werden die Auswirkungen der Aufklärung auf die Rolle der Frau und die Herausforderungen für eine Neudefinition des weiblichen Geschlechts thematisiert.
- Der Begriff der Tugend und des Lasters in Miss Sara Sampson: Dieses Kapitel analysiert die Konzepte von Tugend und Laster im Rahmen von Lessings Stück. Es wird erläutert, wie Tugendhaftigkeit mit Eigenschaften wie „kindlicher Liebe“, „Häuslichkeit“ und „Gehorsam“ verbunden war, während Lasterhaftigkeit als Abweichlung von diesen Normen und der Verfehlung sexueller Enthaltsamkeit verstanden wurde.
- Beziehungen der Sara und der Marwood zu anderen Figuren: Dieses Kapitel untersucht die Beziehungen zwischen Sara und Marwood sowie deren Interaktion mit anderen Figuren im Stück. Es wird analysiert, wie diese Beziehungen die Konzepte von Tugend und Laster verdeutlichen und die Charakterisierung der beiden Frauen als Vertreterinnen unterschiedlicher moralischer Werte prägen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themenbereichen bürgerliches Trauerspiel, Frauenbild, Tugend, Laster, Geschlechterrollen, gesellschaftliche Normen, Familie, Sexualität, 18. Jahrhundert, Lessing, Miss Sara Sampson, Marwood, Sara Sampson.
- Quote paper
- Michelle Spilling (Author), 2021, Tugend und Lasterhaftigkeit in Lessings "Miss Sara Sampson", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128136