Der Besuch von außerschulischen Lernorten stellt heutzutage nicht nur eine Gelegenheit dar, den Schüler*Innen den Schulalltag durch einen interessanten Ausflug etwas abwechslungsreicher und attraktiver zu machen, vielmehr sind sie zu einem obligatorischen Bestandteil der Schulausbildung geworden. Für den Geschichtsunterricht gilt das historische Museum diesbezüglich natürlich als naheliegendes Exkursionsziel. Deshalb wundert es nicht, dass der sogenannte Treinen-Schock tief einschlug. Unter Herbeiziehung von diversen Studien zieht Heiner Treinen in seinen Artikeln das Fazit, dass gerade Schüler*Innen durch den Besuch von Museen weder eine signifikante Wissenserweiterung verzeichnen, noch überhaupt lernen wollen. Insofern sollte zu reflektieren sein, inwiefern sich der Zeit-, Organisations- und letztendlich auch finanzielle Aufwand lohnt, einen Museumsbesuch durchzuführen.
Schlussendlich soll also in dieser Arbeit geklärt werden, inwiefern bzw. unter welchen Umständen Museen dennoch historisches Lernen ermöglichen und sich somit als außerschulischer Lernort für das Fach Geschichte legitimieren. Natürlich gibt es vereinzelt auch konstruktivistische, speziell auf Schüler*Innen ausgerichtete Museen, doch hier soll hier auf das "klassische" kognitivistische Museum mit Vertretern wie zum Beispiel dem DHM eingegangen werden. Die Forschung bietet hierzu eine Wissensbasis auf zwei Ebenen. Einerseits zur Kooperation von Schule und Museum, andererseits bezüglich des Lernens im Museum sowie dem kompetenzbezogenen Mehrwert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das historische Museum als außerschulischer Lernort
- Schwierigkeiten von Museen als außerschulische Lernorte
- Chancen von Museen als außerschulische Lernorte
- Vorwissen
- Arbeitsaufträge
- Geschichtsdidaktische Kompetenzen im Museum
- Methoden anwenden
- Deuten
- Analysieren
- Urteilen und sich orientieren
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle des historischen Museums als außerschulischer Lernort für den Geschichtsunterricht. Sie analysiert die Schwierigkeiten und Chancen, die Museen für den Kompetenzerwerb von Schüler*innen bieten, und geht dabei auf die spezifischen Herausforderungen und Potenziale des Museumsformats ein.
- Bewertung der Wirksamkeit von Museen als Lernorte für den Geschichtsunterricht
- Analyse der Schwierigkeiten von Museen als außerschulische Lernorte, wie z.B. die fehlende Zukunftsausrichtung und die unzureichende Berücksichtigung von Schüler*innen-Perspektiven
- Identifizierung der Chancen, die Museen für das historische Lernen bieten, wie z.B. die Vermittlung von historischem Wissen durch konkrete Objekte und die Möglichkeit zur interaktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte
- Erörterung der Rolle von geschichtsdidaktischen Kompetenzen im Museumskontext
- Untersuchung der Möglichkeiten, die geschichtsdidaktische Theorie in der Praxis des Museumsbesuchs umzusetzen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Thematik des historischen Museums als außerschulischer Lernort ein und beleuchtet die aktuelle Diskussion um die Bedeutung von Museen für den Geschichtsunterricht. Sie stellt die Forschungsfrage nach den Bedingungen, unter denen Museen historisches Lernen ermöglichen und sich somit als außerschulischer Lernort für das Fach Geschichte legitimieren können.
Das historische Museum als außerschulischer Lernort
Schwierigkeiten von Museen als außerschulische Lernorte
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den Schwierigkeiten, die Museen als außerschulische Lernorte für den Geschichtsunterricht aufweisen. Es werden kritische Argumente zur mangelnden Wirksamkeit von Museumsbesuchen für Schüler*innen beleuchtet, wie z.B. die Fokussierung auf kollektive Selbstdarstellung und ästhetischen Genuss anstatt auf Kompetenzerwerb, sowie die fehlende Ausrichtung auf die spezifischen Bedürfnisse von Schüler*innen. Darüber hinaus werden die Herausforderungen der Objektdeutung, die begrenzte Interaktion im Museum und die Überforderung durch die Fülle an Informationen diskutiert.
Chancen von Museen als außerschulische Lernorte
Dieses Kapitel widmet sich den Chancen, die Museen für das historische Lernen bieten. Es beleuchtet die Möglichkeiten, die Museen für den Kompetenzerwerb von Schüler*innen bieten, wie z.B. die Vermittlung von historischem Wissen durch konkrete Objekte, die Möglichkeit zur interaktiven Auseinandersetzung mit der Geschichte und die Förderung von historischem Denken.
Geschichtsdidaktische Kompetenzen im Museum
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, welche geschichtsdidaktischen Kompetenzen im Museumskontext relevant sind. Es stellt verschiedene Kompetenzen wie Methoden anwenden, Deuten, Analysieren und Urteilen und sich orientieren vor und erörtert, wie diese im Museum gefördert werden können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen wie außerschulische Lernorte, historisches Lernen, Museumsdidaktik, Geschichtsbewusstsein, Kompetenzerwerb, Schüler*innenperspektiven, Objektdeutung, Museumskultur, Geschichtsdidaktische Theorie und Praxis.
- Quote paper
- Anton Drutschmann (Author), 2019, Das historische Museum als außerschulischer Lernort, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1128230