Um Klimaproteste besser verstehen zu können, ist es notwendig, die Akteur*innenkonstellationen, Handlungsstrategien und Frames der Klimabewegung umfangreich beschreiben und nachvollziehen zu können. Die Framing-Theorie besagt, „dass jedes soziale Phänomen oder Ereignis von Menschen unterschiedlich charakterisiert werden kann und von der Interaktionsdynamik abhängig ist“. Laut della Porta und Parks hat die Klimabewegung eine Phase erheblichen Reframings durchlaufen. Dabei wurde der Klimagerechtigkeitsframe ausgedehnt, mit anderen Frames verbunden, sowie der Versuch gestartet, Aktionen sowie Kooperationen mit anderen Bewegungen zu intensivieren. Daraus leite ich die Annahme ab, dass die Bewegung Fridays for Future Deutschland Klimagerechtigkeitspositionen öffentlich artikuliert und möchte untersuchen, inwiefern die Forderungen an die deutsche parlamentarische Politik und andere veröffentlichte Texte der Bewegung solche beinhalten. Ziel meiner Arbeit ist es, diese Klimagerechtigkeitspositionen in von der Bewegung selbst veröffentlichten Texten ausfindig zu machen, um zu erörtern, welche Klimagerechtigkeitspositionen die Bewegung vertritt und öffentlich artikuliert, mit welchen anderen Frames sie diese verbindet und wie sie Versuchungen anstellt, dass andere Protestformate in anderen Ländern diese übernehmen. Den Klimagerechtigkeitsframe der Bewegung beschreibe ich letztendlich zusammenfassend, um einen Überblick über die Inhalte und zentralen Aspekte des Frames zu erhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Erkenntnisinteresse
- Forschungsstand und Quellenlage
- Forschungsfragen und Methodik
- Aufbau der Arbeit
- Diskurse um Klimagerechtigkeit
- Klimagerechtigkeit als Frame in der Klimabewegung
- Dokumentenanalyse
- Zentrale Forderungen der Bewegung
- Pressemitteilungen und Websiteeinträge
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Frames der deutschen Fridays for Future Bewegung, insbesondere den Klimagerechtigkeitsframe, im Zeitraum von Januar 2019 bis März 2021. Die Analyse zielt darauf ab, die Klimagerechtigkeitspositionen der Bewegung in ihren eigenen Veröffentlichungen zu identifizieren und zu untersuchen, wie sie diese mit anderen Frames verbindet und öffentlich artikuliert.
- Analyse des Klimagerechtigkeitsframes in der deutschen Fridays for Future Bewegung
- Verbindung des Klimagerechtigkeitsframes mit anderen Frames
- Öffentliche Artikulation der Klimagerechtigkeitspositionen durch die Bewegung
- Untersuchung der Einflussnahme der Bewegung auf andere Protestformate in anderen Ländern
- Zusammenfassung der Inhalte und zentralen Aspekte des Klimagerechtigkeitsframes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Problemstellung ein, indem sie den Klimawandel als eine globale Herausforderung mit unterschiedlichen Deutungsmustern und Lösungsansätzen beschreibt. Die Framing-Theorie wird als Werkzeug vorgestellt, um diese Deutungsmuster zu analysieren und zu verstehen, wie sie die Debatte um Klimagerechtigkeit prägen.
Das Kapitel über Diskurse um Klimagerechtigkeit beleuchtet die Verbindung von Klimawandel mit Gerechtigkeitsaspekten und die verschiedenen Positionen, die unter dem Stichwort Klimagerechtigkeit zusammengefasst werden.
Das Kapitel über Klimagerechtigkeit als Frame in der Klimabewegung fokussiert auf die Rolle der Fridays for Future Bewegung und die Herausforderungen, die mit der Überwindung bestehender Macht- und Ausbeutungsverhältnisse verbunden sind.
Das Kapitel über die Dokumentenanalyse analysiert die zentralen Forderungen der Bewegung, Pressemitteilungen und Websiteeinträge, um die Klimagerechtigkeitspositionen der Bewegung zu identifizieren und zu untersuchen, wie sie diese mit anderen Frames verbindet.
Schlüsselwörter
Klimagerechtigkeit, Fridays for Future, Framing-Theorie, Klimawandel, Protest, soziale Bewegung, Deutschland, Dokumentenanalyse, politische Forderungen, gesellschaftliche Veränderung, soziale Ungleichheit, nachhaltige Entwicklung.
- Quote paper
- Felix Roth (Author), 2021, Klimaprotest und Klimagerechtigkeitsframing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1131013