Diese Arbeit befasst sich mit dem Wirken von Einzelpersonen auf Phasenübergänge in der Gesellschaft am Einzelfall-Beispiel der Figur Rosa Parks im Rahmen der Aufhebung der Rassentrennung im Bussystem von Montgomery, Alabama in den 1950er-Jahren. In der Naturwissenschaft bezeichnen Phasenübergänge strukturelle Wechsel, beispielsweise Wechsel von einem Aggregatzustand in einen anderen.
Der Prozess rund um die Aufhebung der Rassentrennung im Bussystem von Montgomery spielte in der Geschichte um die Aufhebung der Rassentrennung in den USA eine bedeutende Rolle. Aus ihr ging eine weitere bekannte Figur hervor, nämlich Martin Luther King Jr. Die Arbeit ist ein Versuch, sich von verschiedenen Seiten dem möglichen Einfluss einer einzelnen Person auf ein System zu nähern, und möchte Ansätze für eine mögliche tiefere Untersuchung anbieten.
Im Zuge der Geschichte hat es immer wieder Einzelpersonen gegeben, die im kollektiven Gedächtnis mit dem Thema Wandel in Verbindung gebracht werden können.
Die Wahl fiel auf Rosa Parks, weil sie im Zuge der aktuellen "Black Lives Matter"-Bewegung zunehmende Wahrnehmung in der Öffentlichkeit erfahren hatte und gewissermaßen eine Galionsfigur wider Willen darstellt, die trotzdem im Prozess um die Aufhebung der Rassentrennung eine sehr zentrale Rolle innehatte. Die Arbeit nähert sich diesem Prozess aus verschiedenen Blickwinkeln. Zunächst folgt eine historische Betrachtung und örtliche Einordnung. Dann folgen drei Näherungen aus unterschiedlichen sozialwissenschaftlichen Richtungen. Zunächst ein Versuch, das Geschehen aus Sicht der Systemtheorie von Niklas Luhmann zu analysieren. Ein weiterer Zugang erfolgt über das Buch "Why civil resistance works"von Erica Chenoweth und Maria Stephan. Sie vergleichen auf einer breiten Datenbasis den Erfolg von friedlichen und gewaltsamen Protesten und deren Erfolgsaussichten. Sie arbeiten dann Faktoren heraus, die sie als relevant für die Zielerreichung erachten. Eine dritte Näherung geht von einem Fachartikel aus: "Schlüsselfiguren: Raum als Gegenstand und Ressource des Wandels"von Ludger Gailing und Oliver Ibert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historische Betrachtung und Einordnung
- USA, Südstaaten, 1950er-Jahre
- Situation in Montgomery, Alabama, Busverkehr
- Rosa Parks
- Proteste
- Systemtheoretische Annäherung nach Niklas Luhmann
- Welche Aspekte bietet die systemtheoretische Annäherung nach Niklas Luhmann?
- Definition der Begriffe
- Anwendung auf Rosa Parks
- Politikwissenschaftliche Annäherung nach Chenoweth/Stephan
- Welche Aspekte bietet das Buch „Why civil resistance works“ von Chenoweth/Stephan?
- Thesen des Buches
- Anwendung auf Rosa Parks
- Interdisziplinäre Annäherung an den Begriff Schlüsselfigur und deren individuellen Einfluss
- Welche Aspekte bietet der wissenschaftliche Text von Gailing/Ibert?
- Definitionen der Schlüsselfiguren
- Anwendung auf Rosa Parks
- Zusammenfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Einzelpersonen auf gesellschaftliche Phasenübergänge am Beispiel von Rosa Parks und der Aufhebung der Rassentrennung im Busverkehr von Montgomery, Alabama. Die Arbeit untersucht, ob und inwiefern eine einzelne Person einen bedeutenden Einfluss auf einen systemischen Wandel haben kann.
- Die Rolle von Rosa Parks im Kampf gegen die Rassentrennung in den USA
- Die Analyse des Phasenübergangs in Bezug auf die Aufhebung der Rassentrennung im Busverkehr von Montgomery
- Die systemtheoretische Perspektive nach Niklas Luhmann
- Die politikwissenschaftliche Perspektive nach Chenoweth/Stephan
- Die interdisziplinäre Perspektive auf Schlüsselfiguren nach Gailing/Ibert
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer historischen Einführung in die Situation in den Südstaaten der USA in den 1950er Jahren, insbesondere in Montgomery, Alabama. Sie beleuchtet die Geschichte der Rassentrennung und die Rolle von Rosa Parks in diesem Kontext. Anschließend werden verschiedene sozialwissenschaftliche Ansätze zur Analyse der Situation und der möglichen Einflussnahme einer Einzelperson auf ein System beleuchtet, darunter die Systemtheorie von Niklas Luhmann, die politikwissenschaftlichen Ansätze von Chenoweth/Stephan und die interdisziplinäre Perspektive auf Schlüsselfiguren nach Gailing/Ibert.
Schlüsselwörter
Rassentrennung, Phasenübergang, Systemtheorie, Niklas Luhmann, „Why civil resistance works“, Chenoweth/Stephan, Schlüsselfiguren, Gailing/Ibert, Rosa Parks, Montgomery, Alabama, USA, Protest, Widerstand, soziale Bewegungen, gesellschaftlicher Wandel, Individuum und System.
- Citation du texte
- Katy Bayer (Auteur), 2021, Können Einzelpersonen gesellschaftliche Phasenumbrüche auslösen? Betrachtung am Beispiel der Person Rosa Parks, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1133473