Es gilt zunächst die Frage zu klären, weshalb sich Karl Mannheim, als allgemeiner Soziologe, überhaupt mit dem Phänomen der Jugend beschäftigt. Als Wissenssoziologe interessiert sich Mannheim aus dem Grunde für Generationen, da er glaubt, mit diesem Phänomen eine Antwort auf eine der ältesten Fragen der Soziologie geben zu können: wie kommt sozialer Wandel zustande, wie lässt er sich erklären?
Mannheim hält die Abfolge der Generationen für die fundamentale Voraussetzung des historischen Wandels. Jede Generation in jeder Gesellschaft muss sich demnach zum Überleben der Gesellschaft das kulturelle Wissen, über das die jeweilige Gesellschaft verfügt, aneignen. Dieser Aneignungsprozess ist in gewisser Weise ein Prozess der Reproduktion, aber zugleich auch der Innovation der Gesellschaft. Die Jugendlichen vergessen viel von dem, was die ältere Generation für wichtig hält, und interpretieren einige Dinge neu, so dass sie letztlich zu einem eigenständigen Faktor der historischen Entwicklung werden.
Inhaltsverzeichnis
- Karl Mannheim als Begründer der Wissenssoziologie
- Mannheims Zugang zum Problem der Generationen
- Die Bedeutung der Generationenabfolge für sozialen Wandel
- Differenzierung des Generationenbegriffs: Generationslagerung, Generationszusammenhang, Generationseinheiten
- Leitfragen für die Konkretisierung von Generationen im historischen Prozess
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Karl Mannheims soziologischem Problem der Generationen. Sie analysiert Mannheims Theorie der Wissenssoziologie und seine Argumentation, dass Generationen eine entscheidende Rolle im sozialen Wandel spielen. Die Arbeit untersucht, wie Mannheim den Generationsbegriff differenziert und welche Leitfragen er für die Konkretisierung von Generationen im historischen Prozess aufwirft.
- Mannheims Wissenssoziologie und der Ideologiebegriff
- Die Bedeutung der Generationenabfolge für sozialen Wandel
- Differenzierung des Generationenbegriffs: Generationslagerung, Generationszusammenhang, Generationseinheiten
- Die Rolle der Generationen im historischen Prozess
- Mannheims Kritik an traditionellen Ansätzen zur Generationenforschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet Karl Mannheims Leben und Werk, insbesondere seine Rolle als Begründer der Wissenssoziologie. Es wird seine Kritik an der Kultursoziologie Alfred Webers und die Entwicklung seiner eigenen Theorie der Wissenssoziologie im Kontext seiner Zeit dargestellt. Das Kapitel beleuchtet auch die zentrale Rolle, die die Seinsverbundenheit des Denkens und die damit verbundenen Interessenlagen in Mannheims Theorie spielen.
Das zweite Kapitel widmet sich Mannheims Zugang zum Problem der Generationen. Es wird seine Kritik an den traditionellen Ansätzen zur Generationenforschung, die sich entweder auf quantitative oder qualitative Aspekte konzentrierten, dargestellt. Mannheim plädiert für eine Verbindung von biologisch-psychischen Aspekten mit der gesellschaftlichen Entwicklung, um dem Phänomen der Generationen gerecht zu werden.
Das dritte Kapitel untersucht die Bedeutung der Generationenabfolge für sozialen Wandel. Mannheim argumentiert, dass jede Generation das kulturelle Wissen der Gesellschaft aneignen muss, was zu einem Prozess der Reproduktion und Innovation führt. Er zeigt anhand eines Gedankenexperiments, wie der Generationswechsel eine entscheidende Rolle für die Weiterentwicklung von Kultur spielt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Wissenssoziologie, den Ideologiebegriff, die Generationenforschung, den sozialen Wandel, die Generationslagerung, den Generationszusammenhang, die Generationseinheiten, die historische Entwicklung und die Kritik an traditionellen Ansätzen zur Generationenforschung.
- Arbeit zitieren
- René Klug (Autor:in), 2007, Karl Mannheim: Das soziologische Problem der Generationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113360