Dieser Aufsatz wird sich mit den Bestimmungen der Goldenen Bulle auseinandersetzen und diese schließlich am Beispiel der Wahl Sigismunds2 von Luxemburg zum Römischen König hinsichtlich der Konsequenz in der Umsetzung und somit der Bedeutung der Goldenen Bulle überprüfen: Wie genau wurden die einzelnen Aspekte bei der Durchführung der Wahl Sigismunds genommen? Die Sigismundforschung selbst ist ein intensiv betriebenes Feld, in dem sich vor
allem Joseph von Aschbach im 19. Jahrhundert und Jörg K. Hoensch4 in der jüngeren Zeit verdient gemacht haben (um nur die bedeutendsten unter den Sigismundforschern zu nennen). Die Literaturlage zu diesem Thema ist demnach relativ gut. Ebenso sieht es mit der Quellenlage5 aus. Eine Vielzahl der Urkunden Sigismunds sind in den Reichstagsakten6 zusammengetragen und kritisch editiert, ausführliche Regesten findet man in zwei Bänden der Regesta Imperii.Nach einer langen geschichtsschreiberischen Stille während der Regierungszeiten Wenzels und Ruprechts und der daraus resultierenden Quellenarmut, gab es am Hofe Sigismunds einen Historiographen namens Eberhart Windeck, dessen Handschriften zwar zahlreich sind, dafür aber nicht allzu gut in der Geschichtswissenschaft publiziert wurden. Zunächst wird vorliegende Arbeit nun eine kurze Einführung zu den Inhalten der Goldenen Bulle, zur Situation im Reich um 1400 im Allgemeinen und zur Person Sigismunds im Speziellen geben. Anschließend sollen die vorab aufgestellten Fragen mit Hilfe der erwähnten Quellen und Literatur diskutiert und geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Goldene Bulle und ihre Auswirkungen am historischen Beispiel
- Die Grundgedanken der Goldenen Bulle von 1356
- Das Jahr 1410 und die Situation im Römischen Reich
- Zur Person: Sigismund von Luxemburg
- Die Wahl Sigismunds im Lichte der Goldenen Bulle
- Die Doppelwahl von 1410
- Die zweite Wahl Sigismunds 1411
- Die Umsetzung der Goldenen Bulle
- Schlussbetrachtungen
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Wahl Sigismunds von Luxemburg zum Römischen König im Kontext der Goldenen Bulle von 1356. Ziel ist es, die Auswirkungen der Goldenen Bulle auf die Wahlprozesse im Heiligen Römischen Reich zu untersuchen und anhand des Beispiels Sigismunds zu analysieren, wie die Bestimmungen der Bulle in der Praxis umgesetzt wurden.
- Die Bedeutung der Goldenen Bulle für die Königswahl im Heiligen Römischen Reich
- Die Situation im Reich um 1410 und die Herausforderungen bei der Königswahl
- Die Person Sigismunds von Luxemburg und seine Rolle im Wahlprozess
- Die Umsetzung der Bestimmungen der Goldenen Bulle bei der Wahl Sigismunds
- Die Auswirkungen der Goldenen Bulle auf die Machtverhältnisse im Reich
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Goldenen Bulle und ihre Bedeutung für die Königswahl im Heiligen Römischen Reich ein. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Umsetzung der Bestimmungen der Bulle bei der Wahl Sigismunds von Luxemburg und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel analysiert die Grundgedanken der Goldenen Bulle von 1356 und beleuchtet die Situation im Reich um 1410, die durch das Große Schisma und die Absetzung Wenzels geprägt war. Es stellt die Person Sigismunds von Luxemburg vor und untersucht die Wahl Sigismunds im Lichte der Goldenen Bulle, insbesondere die Doppelwahl von 1410 und die zweite Wahl 1411. Abschließend wird die Umsetzung der Bestimmungen der Goldenen Bulle bei der Wahl Sigismunds diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Goldene Bulle von 1356, die Königswahl im Heiligen Römischen Reich, Sigismund von Luxemburg, das Große Schisma, die Kurfürsten, die Umsetzung von Rechtsnormen und die Machtverhältnisse im Spätmittelalter.
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- Katharina Klinge (Autor), 2006, Die Wahl Sigismunds von Luxemburg zum Römischen König im Lichte der Goldenen Bulle, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113757