Ich habe das Thema „Meine Geschwister und ich- Die Darstellung von Geschwisterbeziehungen in der Kinderzeichnung“ zum Gegenstand dieser Hausarbeit gemacht, weil ich es für notwendig erachte, daß ich mich im Hinblick auf meine Tätigkeit als Sozialarbeiterin zum einen mit der Geschwisterbeziehung und zum anderen mit dem Medium Kinderzeichnung als Kommunikationsmittel auseinandersetze. Ziel war es ursprünglich, daß ich mir im Rahmen dieser Arbeit sowohl einen theoretischen als auch einen praktischen, im Sinne von erfahrungsbezogenen, Hintergrund zu Geschwisterbeziehungen erarbeite. Als Informationsquellen wollte ich sowohl die Literatur als auch „Erfahrungsberichte“ in Form von Kinderzeichnungen verwenden. Das Vorhaben, die Bilder als Instrument zu nutzen, um Informationen über die Geschwisterbeziehungen der Kinder zu erhalten, hat im Laufe der Durchführung etwas an Bedeutung verloren. Als ich mit den Kindern malte und schließlich ihre Bilder vor mir hatte, ist mir deutlich geworden, daß ich versucht habe, die Realität künstlich in Abschnitte einzuteilen: Die Kinderzeichnungen haben nicht nur die Geschwisterbeziehung zum Thema, sondern zeigen mir einen Ausschnitt aus dem Leben und Empfinden jedes einzelnen Kindes. Es geht um viel mehr als die Beziehung zu den Geschwistern und diesem „Mehr“ möchte ich nun auch meine Aufmerksamkeit zuwenden, denn nur so nehme ich die Botschaften der Kinder in ihren Bildern wirklich ernst und werde ihnen gerecht. Ich halte es für gerechtfertigt, daß ich meine ursprüngliche Gewichtung zugunsten einer der Realität angepaßten Betrachtungsweise verändere, um den größtmöglichen Nutzen sowohl für mich selbst als auch für die mit den Kindern arbeitenden Pädagoginnen aus meiner Arbeit ziehen zu können. Wichtig ist mir zudem besonders, daß ich das Malen mit Kindern daraufhin überprüfe, ob ich persönlich es als Kommunikationsmedium nutzen kann.
Die Analyse des Malprozesses und die Auswertung der Zeichnungen stehen im Vordergrund meiner Arbeit. Davon ausgehend werde ich mich mit den Aspekten der Geschwisterbeziehungen näher beschäftigen, die in den Bildern ihren Ausdruck finden. Daneben werde ich allen anderen Hinweisen zur Persönlichkeit und zur individuellen Situation der Kinder nachgehen, sie allerdings nicht ausführlich anhand der Literatur verfolgen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Kindergruppen
- 2.1. Das Konzept der „Bärengruppen“
- 2.2. Beschreibung der beiden „Bärengruppen“
- 3. Theorie der Kinderzeichnung
- 3.1. Zur Malentwicklung
- 3.2. Die Geschwisterbeziehung in der Literatur zu Kinderzeichnungen
- 4. Die Malaktion
- 4.1. Vorbereitung der Malaktion
- 4.2. Durchführung
- 4.3. Beobachtungen im Gruppengeschehen
- 4.4. Einzelbetrachtung
- 4.4.1. Moritz
- 4.4.2. Florian
- 4.4.3. Natalie
- 4.4.4. Kevin
- 4.4.5. Max
- 5. Schlußbetrachtung
- 5.1. Ausblick für die Gruppen: Was bedarf der Bearbeitung?
- 5.2. Die Rolle des Kommunikationsmittels Kinderzeichnung für die soziale Arbeit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Darstellung von Geschwisterbeziehungen in Kinderzeichnungen. Ursprünglich sollte ein theoretischer und praktischer Hintergrund zu Geschwisterbeziehungen erarbeitet werden, wobei Kinderzeichnungen als Informationsquelle dienen sollten. Im Verlauf der Arbeit erweiterte sich der Fokus jedoch auf die Botschaften der Kinder in ihren Bildern als Ausdruck ihres individuellen Lebens und Empfindens, nicht nur ihrer Geschwisterbeziehungen. Die Analyse des Malprozesses und die Auswertung der Zeichnungen stehen im Vordergrund, wobei Aspekte der Geschwisterbeziehungen, die in den Bildern zum Ausdruck kommen, genauer betrachtet werden.
- Darstellung von Geschwisterbeziehungen in Kinderzeichnungen
- Kinderzeichnungen als Kommunikationsmittel
- Analyse des Malprozesses und Interpretation der Bilder
- Individuelles Empfinden und Leben der Kinder
- Bedeutung der Kinderzeichnung für die soziale Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung erläutert die Motivation der Verfasserin, sich mit dem Thema Geschwisterbeziehungen und Kinderzeichnungen als Kommunikationsmittel auseinanderzusetzen. Der ursprüngliche Fokus auf die Geschwisterbeziehung weicht im Laufe der Arbeit einer umfassenderen Betrachtung der individuellen Lebenswelten der Kinder, die in ihren Zeichnungen zum Ausdruck kommen. Die Autorin betont die Bedeutung der Analyse des Malprozesses und die Interpretation der Bilder für die soziale Arbeit.
2. Die Kindergruppen: Dieses Kapitel beschreibt das Konzept der „Bärengruppen“, sozialtherapeutische Gruppen für Kinder und Jugendliche mit sozialen und emotionalen Schwierigkeiten. Es werden die Ziele der Gruppen, die Zielgruppe und die Vorgehensweise bei der Auswahl und Betreuung der Kinder erläutert. Der Fokus liegt auf der individuellen Förderung und der Schaffung eines geschützten Raumes für soziales Lernen und Entwicklung. Das Konzept befindet sich zur Zeit in der Überarbeitung.
3. Theorie der Kinderzeichnung: Dieses Kapitel bietet einen theoretischen Rahmen für die Auswertung der Kinderzeichnungen. Es umfasst eine Darstellung der Malentwicklung von Kindern und eine Zusammenfassung der Literatur zu Geschwisterbeziehungen in Kinderzeichnungen. Es dient als Grundlage für die anschließende Interpretation der in der Arbeit untersuchten Bilder.
4. Die Malaktion: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die Vorbereitung und Durchführung der Malaktion mit den Kindern, inklusive Beobachtungen des Gruppengeschehens und Einzelbetrachtungen der entstandenen Bilder. Es bildet die empirische Grundlage der Arbeit und liefert detaillierte Beschreibungen der einzelnen Zeichnungen und deren Entstehungsprozess.
Schlüsselwörter
Kinderzeichnungen, Geschwisterbeziehungen, soziale Arbeit, Kommunikationsmittel, Malentwicklung, „Bärengruppen“, Sozialtherapie, individuelle Entwicklung, Bildinterpretation.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Darstellung von Geschwisterbeziehungen in Kinderzeichnungen
Was ist der Gegenstand der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Darstellung von Geschwisterbeziehungen in Kinderzeichnungen. Der Fokus liegt auf der Analyse des Malprozesses und der Interpretation der Bilder als Ausdruck des individuellen Lebens und Empfindens der Kinder, nicht nur ihrer Geschwisterbeziehungen. Die Bedeutung der Kinderzeichnung als Kommunikationsmittel für die soziale Arbeit wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Methoden wurden angewendet?
Die Arbeit kombiniert theoretische Grundlagen der Kinderzeichnung mit einer empirischen Untersuchung. Es wurde eine Malaktion mit Kindern in sozialtherapeutischen „Bärengruppen“ durchgeführt. Die Analyse umfasst Beobachtungen des Gruppengeschehens, detaillierte Einzelbetrachtungen der entstandenen Zeichnungen und deren Interpretation im Kontext der Malentwicklung und der Geschwisterbeziehungen.
Welche theoretischen Grundlagen werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Literatur zur Malentwicklung von Kindern und die Darstellung von Geschwisterbeziehungen in Kinderzeichnungen. Diese theoretischen Grundlagen bilden den Rahmen für die Interpretation der empirischen Daten.
Welche Kindergruppen wurden untersucht?
Die Untersuchung wurde in „Bärengruppen“ durchgeführt, sozialtherapeutischen Gruppen für Kinder und Jugendliche mit sozialen und emotionalen Schwierigkeiten. Das Kapitel beschreibt das Konzept dieser Gruppen, ihre Ziele und die Vorgehensweise bei der Auswahl und Betreuung der Kinder.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Beschreibung der Kindergruppen („Bärengruppen“), Theorie der Kinderzeichnung, Beschreibung der Malaktion (Vorbereitung, Durchführung, Beobachtungen, Einzelanalysen von Kinderzeichnungen) und Schlussbetrachtung mit Ausblick und Diskussion der Rolle der Kinderzeichnung für die soziale Arbeit.
Welche konkreten Aspekte der Kinderzeichnungen werden analysiert?
Die Analyse konzentriert sich auf die Darstellung von Geschwisterbeziehungen in den Bildern, aber auch auf die Botschaften der Kinder als Ausdruck ihres individuellen Lebens und Empfindens. Die Interpretation der Bilder berücksichtigt den Malprozess und die individuelle Entwicklung der Kinder.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Schlussbetrachtung fasst die Ergebnisse zusammen und diskutiert den Ausblick für die „Bärengruppen“. Sie betont die Bedeutung von Kinderzeichnungen als Kommunikationsmittel in der sozialen Arbeit und die Möglichkeiten, die sich aus der Analyse dieser Zeichnungen für die individuelle Förderung der Kinder ergeben. Der ursprüngliche Fokus auf Geschwisterbeziehungen weitet sich im Laufe der Arbeit auf die individuellen Lebenswelten der Kinder aus.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Kinderzeichnungen, Geschwisterbeziehungen, soziale Arbeit, Kommunikationsmittel, Malentwicklung, „Bärengruppen“, Sozialtherapie, individuelle Entwicklung, Bildinterpretation.
Wo finde ich weitere Informationen?
Die detaillierte Ausarbeitung der Ergebnisse und die vollständigen Analysen der Kinderzeichnungen finden sich im Haupttext der Hausarbeit.
- Quote paper
- Dagny Wrede (Author), 1999, Meine Geschwister und ich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113787