Soziale Berufe werden von Frauen beherrscht. Dies konnte ich sowohl in meinem Beruf als Heilerziehungspflegerin wie auch in meinem derzeitigen Studium feststellen. Männer sind in unserem Studiengang weitaus geringer vertreten als Frauen (dazu s. 5.1). Soziale Arbeit scheint für Männer also kein reizvolles Arbeitsfeld zu sein und mich interessiert, warum diejenigen die sich doch für diesen Bereich entscheiden, Interesse an diesem Beruf entwickelt haben. Um dieser Frage nachzugehen, habe ich das wissenschaftliche Praxisprojekt für eine Forschungseinheit genutzt mit dem Titel „Männer und Männlichkeit in der Sozialen Arbeit“. Aufgrund der hohen Männerquote wählte ich als Einrichtung die Bewährungshilfe Osnabrück. Hier wurde mir durch die Mithilfe aller männlichen Bewährungshelfer im Landgerichtbezirks Osnabrück die Möglichkeit gegeben, eine Umfrage zu diesem Thema zu machen. Das wissenschaftliche Praxisprojekt habe ich als Vorbereitung auf die folgende Bachelorarbeit durchgeführt.
Die folgende Arbeit werde ich beginnen mit den Begriffsklärungen, angefangen mit dem Versuch, Männlichkeit genauer zu beschreiben. Dazu nutze ich den soziologischen Ansatz von R. W. Connell. Des Weiteren werde ich den Gender- Aspekt mit in die Arbeit einbeziehen, da ich denke, dass Gender und gerade Gender Mainstreaming noch eine zu geringe Rolle für die Männer (der Sozialen Arbeit) spielt. Gerade Sozialarbeiter könnten vom Gender Mainstreaming profitieren lernen.
Genauso wie auf die Geschlechtsstereotypisierungen unserer Gesellschaft sollte ein Blick auf die Anfänge des Berufes und die Geschlechtergeschichte der Sozialen Arbeit geworfen werden. Dies könnte deutlich machen, warum der Soziale Beruf überwiegend von Frauen ausgeübt wird.
Darüber hinaus werde ich noch einmal kurz den Prozess meines wissenschaftlichen Projektes beschreiben, um einen Überblick über meine vorherige Arbeit zu geben.
Daraus ergeben sich die Ergebnisse, die ich durch die Befragung der Bewährungshelfer erzielt habe. Dabei habe ich mich auf die wichtigsten Bereiche beschränkt, um die Ergebnisse auf die Hypothesen bezogen darzustellen und zu interpretieren. D. h. ich werde nicht jedes Ergebnis der ausgewerteten Fragebögen darlegen. Abschließend werden Konsequenzen dargelegt, welche sich aus der Gender und der Geschlechterrollen Thematik ergeben. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung
- Der Versuch Männlichkeit zu definieren
- Hegemonie
- Unterordnung
- Komplizenschaft
- Marginalisierung
- Gender- die soziale Konstruktion von Geschlecht
- Stereotype Geschlechtszuschreibung
- Gender Mainstreaming
- Gender Mainstreaming- ein Frauen Thema?
- Der Versuch Männlichkeit zu definieren
- Wie Helfen zum Beruf wurde geschichtlicher Hintergrund der Sozialen Arbeit
- Die Entstehung der Sozialen Arbeit als Beruf
- Die Geschlechtergeschichte der Sozialen Arbeit als Beruf
- Vorstellung des wissenschaftlichen Praxisprojektes
- Überlegungen zum Thema Männer und Männlichkeit in der Sozialen Arbeit
- Prozess in der wissenschaftlichen Arbeit
- Männer und Männlichkeit in der Sozialen Arbeit- Ergebnisse des wissenschaftlichen Praxisprojektes
- Motivationen für die Berufswahl
- Beweggründe für die Wahl des Arbeitsfeldes der Bewährungshilfe
- Wie Sozialarbeiter sich selber sehen
- Handlungskonsequenzen im Rahmen des Gender Mainstreaming für die Soziale Arbeit
- Geschlechterhierarchien in der Sozialen Arbeit
- Männliche Arbeitsfelder für männliche Sozialarbeiter
- Bedeutung einer reflexiven Geschlechtsidentität
- Bedeutung von Sozialisation für eine Veränderung gesellschaftlicher Rollenzuschreibungen
- Bedeutung von Gender Mainstreaming für das Studium der Sozialen Arbeit
- Fazit
- Exzerpt
- Excerpt (english)
Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, warum Männer den Beruf des Sozialarbeiters, insbesondere im Bereich der Bewährungshilfe, wählen. Die Arbeit analysiert die Motivationen und Selbstbilder von männlichen Bewährungshelfern und untersucht, wie Gender-Aspekte und Geschlechterrollen in diesem Kontext eine Rolle spielen.
- Die Konstruktion von Männlichkeit und die verschiedenen Formen der Männlichkeit
- Die Bedeutung von Gender Mainstreaming für die Soziale Arbeit
- Die Geschlechtergeschichte der Sozialen Arbeit und die Gründe für die Dominanz von Frauen in diesem Berufsfeld
- Die Motivationen und Beweggründe von Männern für die Wahl des Berufsfeldes der Bewährungshilfe
- Die Selbstwahrnehmung von männlichen Sozialarbeitern und die Herausforderungen, die sich aus der Geschlechterrolle ergeben
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Motivation der Autorin, sich mit der Thematik „Männer in einem Frauenberuf“ zu befassen. Die Arbeit konzentriert sich auf die Bewährungshilfe als Beispiel für ein Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit, in dem Männer trotz der Dominanz von Frauen eine Rolle spielen.
Das Kapitel „Begriffsklärung“ definiert die Begriffe Männlichkeit und Gender und beleuchtet die verschiedenen Formen der Männlichkeit nach R. W. Connell. Es wird auf die soziale Konstruktion von Geschlecht und die Bedeutung von Geschlechterstereotypen eingegangen.
Das Kapitel „Wie Helfen zum Beruf wurde“ beleuchtet die geschichtliche Entwicklung der Sozialen Arbeit als Beruf und die Rolle der Geschlechter in diesem Prozess. Es wird deutlich, warum der Soziale Beruf überwiegend von Frauen ausgeübt wird.
Das Kapitel „Vorstellung des wissenschaftlichen Praxisprojektes“ beschreibt die Methodik der Arbeit und erläutert die Vorgehensweise bei der Durchführung der Umfrage unter männlichen Bewährungshelfern.
Das Kapitel „Männer und Männlichkeit in der Sozialen Arbeit“ präsentiert die Ergebnisse der Umfrage und analysiert die Motivationen, Beweggründe und Selbstbilder der Befragten.
Das Kapitel „Handlungskonsequenzen im Rahmen des Gender Mainstreaming für die Soziale Arbeit“ diskutiert die Bedeutung von Gender Mainstreaming für die Soziale Arbeit und die Notwendigkeit, Geschlechterhierarchien und Stereotypen zu überwinden.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Männlichkeit, Gender, Gender Mainstreaming, Soziale Arbeit, Bewährungshilfe, Geschlechterrollen, Geschlechterstereotypen, Motivationen, Selbstbild, Berufswahl, Arbeitsfeld, Sozialisation, gesellschaftliche Rollenzuschreibungen, Inklusion, Exklusion, empirische Forschung, qualitative Forschung, quantitative Forschung, wissenschaftliches Praxisprojekt, Umfrage, Fragebogen, Analyse, Interpretation, Handlungskonsequenzen, Wandel, Veränderung, Reflexion, Kritik, Perspektiven.
- Citar trabajo
- Alina Heitjan (Autor), 2008, Männer in einem Frauenberuf! Sozialarbeiter und ihr Selbstbild - Exemplarisch dargestellt aus der Sicht von Bewährungshelfern., Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113808