Ludwig van Beethovens letzte Wiener Schaffensperiode von etwa 1820 bis zu seinem Tod 1827 war, obwohl von familiären Problemen, Existenzsorgen und zahlreichen krankheitsbedingten Unterbrechungen geprägt, eine sehr produktive Phase, in welcher einige seiner wichtigsten Werke, wie die 9. Sinfonie, die Missa Solemnis oder seine letzten Streichquartette entstanden.
Die vorliegende Arbeit wird sich mit der beruflichen Situation Beethovens während seiner letzten Schaffensperiode beschäftigen. Unter Berücksichtigung der vorherrschenden gesellschaftspolitischen Verhältnisse im Hinblick auf die kulturellen und wirtschaftlichen Bedingungen des Musiklebens im Wien des Biedermeiers richtet sich das Augenmerk auf Beethovens Situation als freischaffenden Künstler und Komponisten.
Dabei soll in diesem Rahmen jedoch weder eine chronologische Biografie seiner letzten Lebensdekade aufgezeichnet werden, welche Beethovens private Situation, seine Krankheiten oder die familiären Schwierigkeiten und Sorgen mit seinem Neffen Karl betrachtet, noch kann eine musikalische Analyse der Werke und ihrer Wirkung im musikgeschichtlichen Kontext erfolgen.
Bereits unzählige Biografien existieren, welche sich mit Beethovens persönlichen und beruflichen Lebensumständen befassen und sowohl den Mythos des zukunftsweisenden klassischen Meisters zu nähren als auch zu entkräften versuchen. Ebenso hält die Fachliteratur zahlreiche Veröffentlichungen bereit, welche musiktheoretisch nahezu alle von Beethoven bearbeiteten Werkgruppen analysieren. Jedoch scheint neben den allgemeinen Betrachtungen Axel Beers und Alice M. Hansons über die Rahmenbedingungen des Musikschaffens und Musiklebens in Deutschland bzw. in Wien in der ersten Hälfte des 19.Jahrhunderts außer der vom Beethoven-Haus Bonn herausgegebenen Publikation keine weitere Veröffentlichung zu existieren, welche sich explizit mit der freischaffenden künstlerischen Situation Beethovens, mit seinem Verhältnis zu Auftraggebern und Verlegern sowie den ökonomischen und urheberrechtlichen Bedingungen beschäftigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die allgemeine gesellschaftspolitische Situation und das Musikleben im Wiener Biedermeier
- Der Komponist Beethoven als freischaffender Künstler
- Zusammenfassung
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der beruflichen Situation Ludwig van Beethovens in seiner letzten Schaffensperiode von 1820 bis zu seinem Tod 1827. Sie untersucht Beethovens Rolle als freischaffender Künstler im Kontext der gesellschaftspolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen des Wiener Biedermeiers. Die Arbeit betrachtet Beethovens Verhältnis zu Auftraggebern und Verlegern sowie die ökonomischen und urheberrechtlichen Bedingungen seiner Zeit.
- Die gesellschaftspolitische Situation im Wiener Biedermeier
- Das Musikleben in Wien zu Beginn des 19. Jahrhunderts
- Beethovens Situation als freischaffender Künstler
- Beethovens Verhältnis zu Auftraggebern und Verlegern
- Die ökonomischen und urheberrechtlichen Bedingungen des Musikschaffens
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und erläutert den Fokus auf Beethovens berufliche Situation in seiner letzten Schaffensperiode. Sie grenzt den Umfang der Arbeit ab und hebt die Bedeutung der Untersuchung der Rahmenbedingungen des Musikschaffens im Wiener Biedermeier hervor.
- Die allgemeine gesellschaftspolitische Situation und das Musikleben im Wiener Biedermeier: Dieses Kapitel beleuchtet die gesellschaftspolitische Situation in Wien zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Es beschreibt die Auswirkungen des Wiener Kongresses, die Restaurationspolitik und die politischen Unruhen der Zeit. Darüber hinaus werden die wirtschaftlichen Bedingungen, die Inflation und die Entwicklung des Bürgertums als wohlhabende Mittelschicht dargestellt. Das Kapitel beleuchtet auch das Musikleben in Wien, die Rolle der Theater und Kirchen, die Bedeutung privater Salons und die Entwicklung des Konservatoriums.
- Der Komponist Beethoven als freischaffender Künstler: Dieses Kapitel konzentriert sich auf Beethovens Situation als freischaffender Künstler im Wiener Biedermeier. Es untersucht seine Beziehungen zu Auftraggebern und Verlegern sowie die ökonomischen und urheberrechtlichen Bedingungen seiner Zeit. Das Kapitel analysiert die Herausforderungen, denen Beethoven als freischaffender Künstler gegenüberstand, und beleuchtet die Bedeutung seiner Werke im Kontext des Musiklebens der Zeit.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Ludwig van Beethoven, Wiener Biedermeier, freischaffender Künstler, Musikleben, Auftraggeber, Verleger, ökonomische Bedingungen, Urheberrecht, gesellschaftspolitische Situation, Wiener Kongress, Restaurationspolitik, Inflation, Bürgertum, Konservatorium.
- Citar trabajo
- Mireille Murkowski (Autor), 2007, Beethoven – Die letzten Jahre, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/113839