Die ersten drei Jahrhunderte der christlichen Gemeinschaft liefern äußerst interessante Einblicke in das, was das Christentum in seinem Ursprung ausmachte. Die christliche Caritas als Form der gemeinschaftlichen Sozialpflege und Unterstützungssystem, aber auch als Form der Äußerung der für die Christen zentrale Nächstenliebe zeigt den hohen Anspruch an den Einzelnen, der bis heute in institutionalisierter Form weiter existiert.
Die vorliegende Arbeit untersucht den Kern und den Beginn der christlichen Caritas. Im Kontext der antiken Rahmenbedingungen werden die christlichen Ämter beschrieben und ihre Funktion dargestellt. Anhand der Methoden zur Bereitstellung der finanziellen Mittel und der großen Mengen an Naturalien für den Dienst der Caritas wird die Einstellung der Christen zum privaten Besitz als in der Geschichte vielfach wechselnde Haltung deutlich.
Die Untersuchung der Caritas in frühchristlichen Gemeinden ist keineswegs antike Geschichte. Der Blick zurück zeigt, wie intensiv das caritative Wirken die christliche Grundhaltung geprägt hat und in die Verhaltensregeln, die eine christliche Kirche propagiert, eingeflossen ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Voraussetzungen in der alten Welt
- 2.1. Zur antiken Liberalitas
- 2.2. Die römischen Kollegien und ihre Bedeutungen für die Entwicklung christlicher Gemeinden
- 3. Die christlichen Gemeinden um 200-300 n.Chr.
- 3.1. Die mit der Caritas in Verbindung stehenden Ämter der frühchristlichen Gemeinde
- 3.1.1. Die Aufgaben des Bischofs
- 3.1.2. Das Amt der Diakone und Subdiakone
- 3.1.3. Die Witwen und Jungfrauen
- 3.2. Die Agape
- 3.3. Die Mittel der Armenpflege
- 3.4. Das Verhältnis zum Besitz
- 3.5. Die sündentilgende Kraft von Almosen
- 3.1. Die mit der Caritas in Verbindung stehenden Ämter der frühchristlichen Gemeinde
- 4. Zusammenfassende Stellungnahme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das caritative Wirken der christlichen Gemeinde im 3. Jahrhundert. Sie beleuchtet die historischen Voraussetzungen und die Entwicklung der Caritas-bezogenen Ämter in der frühchristlichen Gemeinde, die finanzielle Situation der Gemeinden, die soziale Schichtung der Mitglieder und das Wesen der Caritas als praktischer Ausdruck des Gebots der Nächstenliebe.
- Die antiken Voraussetzungen für die christliche Liebestätigkeit: Liberalitas und römische Kollegien.
- Die Organisation der Caritas in der frühchristlichen Gemeinde, einschließlich der Aufgaben von Bischöfen, Diakonen, Subdiakonen, Witwen und Jungfrauen.
- Die Bedeutung der Agape als Ausdruck der sozialen Dimension der Caritas.
- Die Finanzierung der Armenpflege und die Bedeutung von Spenden für die christliche Liebestätigkeit.
- Die Haltung der Christen des 3. Jahrhunderts gegenüber Besitz und die Motivation für Almosenspenden.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die antiken Voraussetzungen für die Entstehung der christlichen Caritas, indem es die heidnische Liberalitas von der christlichen Caritas und die römischen Kollegien von den christlichen Gemeinden abgrenzt.
Das zweite Kapitel analysiert die Organisation und die Aufgaben der mit der Caritas verbundenen Ämter in der frühchristlichen Gemeinde, wie beispielsweise den Aufgabenbereich des Bischofs, die Rolle der Diakone und Subdiakone sowie die Bedeutung der Witwen und Jungfrauen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Agape, einer bis heute erhaltenen Institution christlicher Liebestätigkeit, die den sozialen Charakter der Caritas besonders deutlich zum Ausdruck bringt.
Das vierte Kapitel widmet sich der Finanzierung der Armenpflege und zeigt, wie Mittel für die Liebestätigkeit im 3. Jahrhundert beschafft wurden. Dabei wird auch das Verhältnis der Christen zum Besitz und die Motivation für Almosenspenden betrachtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die Bereiche christliche Liebestätigkeit, Caritas, frühchristliche Gemeinde, antike Liberalitas, römische Kollegien, Aufgabenverteilung, Ämter, Agape, Armenpflege, Besitz, Almosenspenden, 3. Jahrhundert.
- Citar trabajo
- Jens Hasekamp (Autor), 1996, Caritatives Wirken der christlichen Gemeinden, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11404