Durch den stetig größer werdenden Judenhass und die damit einhergehende Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 ins Schweizer Exil vertrieben, begann für Else Lasker-Schüler noch mit 64 Jahren ein neuer Lebensabschnitt. In dieser Zeit lässt sich ihr unverkennbarer Wunsch ausmachen, um jedweden Preis in das heilige Land Palästina zu reisen: „Ich komme im Sept. und wenn ich durchs rote Meer schreiten soll“ . Doch sollte das erwartungsschwangere Hoffen der Exilantin stark durch die Realität vor Ort getrübt und ihr Bild über Palästina nachhaltig beeinflusst werden; die Eindrücke ihrer ersten Palästinareise hielt sie im Jahr 1937 erschienenen Reisebericht Das Hebräerland fest.
Diese Präsentation unternimmt den Versuch, Else Lasker-Schülers Einstellung zu Palästina zu bestimmen und ihr Werk auf den Aspekt der Alterität im Zusammenhang mit ihrer speziellen Auffassung von Spiritualität hin zu analysieren. Da der zu betrachtende Reisebericht aus der Perspektive von Else Lasker-Schüler geschrieben worden ist, bezieht sich der folgende Hauptteil auf die subjektiven Darstellungen der Ich-Erzählerin im Spannungsfeld ihrer Umwelt.
Bezogen wird sich größtenteils auf den Reisebericht selbst sowie auf von Else Lasker-Schüler verfasste Briefe und dem Werk beigefügte Zeichnungen. Informationen zur Kindheit der Autorin entstammen der einschlägigen Biografie Sigrid Bauschingers. Zudem werden Dirk Krügers und Andrea Hennecke-Weischers Monografien für weiterführende biografische Daten zitiert. Zwei Online-Quellen dienen der historischen Kontextualisierung.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Hintergründe
- 2.1 Biografisches zu Else Lasker-Schüler
- 2.2 Der frühe Palästinakonflikt
- 3. Alterität und Fremdheit
- 4. Persönliche Spiritualität
- 5. Fazit
- 6. Diskussionsfrage
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert Else Lasker-Schülers Reisebericht "Das Hebräerland" und untersucht ihr Verhältnis zum Hebräerland, insbesondere im Hinblick auf den Aspekt der Alterität und ihrer speziellen Auffassung von Spiritualität. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Einstellungen der Autorin zum Thema "Anderssein" und zur Situation im Heiligen Land zu erforschen, die sie während ihrer Reise 1934 erlebte.
- Else Lasker-Schülers persönliche Erfahrung mit Antisemitismus und ihr Gefühl des "Andersseins"
- Die Rolle der Spiritualität in Lasker-Schülers Leben und wie sie sich in ihrem Verhältnis zum Hebräerland niederschlägt
- Der frühe Palästinakonflikt und seine Auswirkungen auf Lasker-Schülers Reiseerfahrungen
- Die Darstellung der Alterität im Reisebericht und die Frage nach der subjektiven Wahrnehmung der Autorin
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung
Die Einleitung stellt den Kontext von Else Lasker-Schülers Reise ins Heilige Land dar, die durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten und den Antisemitismus in Deutschland initiiert wurde. Der Reisebericht "Das Hebräerland" wird vorgestellt und die Zielsetzung der Arbeit beschrieben.
2. Hintergründe
2.1 Biografisches zu Else Lasker-Schüler
Dieser Abschnitt beleuchtet die Biografie Else Lasker-Schülers, insbesondere ihre Kindheit und Jugend in Elberfeld. Der Einfluss ihres familiären Umfelds auf ihre Haltung zum Judentum wird analysiert, sowie die frühen Erfahrungen mit Antisemitismus, die sie prägten.
2.2 Der frühe Palästinakonflikt
Dieser Abschnitt schildert den historischen Hintergrund des israelisch-palästinensischen Konflikts im späten 19. Jahrhundert und in der Zeit des Britischen Mandats. Die sozio-ökonomischen Spannungen zwischen der arabischen und jüdischen Bevölkerung werden beleuchtet.
3. Alterität und Fremdheit
Dieses Kapitel untersucht, wie Else Lasker-Schüler in ihrem Werk die Erfahrung des Andersseins und die damit verbundene Bitterkeit darstellt. Es werden Passagen aus dem Reisebericht und ihren Briefen analysiert, die diese Thematik behandeln.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Antisemitismus, Exil, Alterität, Spiritualität, Judentum, Reiseerfahrungen, Palästina und dem israelisch-palästinensischen Konflikt. Der Fokus liegt auf Else Lasker-Schülers Reisebericht "Das Hebräerland" und ihrer subjektiven Wahrnehmung der Situation im Heiligen Land.
- Citar trabajo
- Florian Krönert (Autor), 2021, Untersuchung zu Else Lasker-Schülers Verhältnis zum Hebräerland im gleichnamigen Reisebericht, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1143535