Die Diskussion über Werte in der Welt begann aber nicht erst seit der Debatte um asiatische Werte. Spätestens seit den Schrecken des zweiten Weltkriegs ist die Diskussion um Menschenrechte aktueller denn je. Am 10. Dezember des Jahres 1948 wurde dann auch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen verfasst als Verankerung von westlichen
Werten. Außer den Menschenrechten gelten demokratische Werte wie individuelle Freiheit als „westliche Werte“. Die Universalität der Menschenrechte als westlicher Wert stellt die Chance dar, die künftige Politik der Weltgesellschaft einer normativen Verbindlichkeit zu unterwerfen.
Die völkerrechtliche Verbindlichkeit wurde am 10. Dezember 1948 in der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ der Vereinten Nationen (UNO) verankert.
Es wurden erstmals in einer so umfassenden und weit reichenden Erklärung liberale und soziale Rechte gleichgewichtig und nebeneinander gestellt, so dass die Menschenrechte universale Geltung bekamen und mit dieser neuen Magna Charta der Welt ein Ideal geschaffen wurde, von dessen ethischen Appell sich so schnell kein Mitgliedsland der UNO befreien konnte und kann (vgl. Hermann 1998).
Jedoch tat sich in den 90er Jahren Widerstand gegen die Universalität der Menschenrechte und grundsätzlich gegen die im „Westen“ geltenden Werte auf. Besonders asiatische Vertreter waren der Meinung, dass Diskussionsbedarf über grundsätzliche Werte bestünde.
So wurde beispielsweise die Universalität der Menschenrechte negiert, um eine eigene Vorstellung über die Ansicht der Werte in Sachen Menschenrechte kund zu geben. Dies geschah im Rahmen der asiatischen Wertedebatte mit der asiatischen Menschenrechtserklärung, der Bangkoker Erklärung, die im Rahmen des Hauptteils über „asiatische Werte“ dargestellt wird.
Um der Diskussion um asiatische Werte besser verstehen zu können, wird zunächst beschrieben, was überhaupt unter „asiatischen Werten“ zu verstehen ist. Hierbei werden einige dieser so genannten asiatischen Werte aufgegriffen und diskutiert. Anschließend wird grundsätzlich geklärt, inwieweit es überhaupt asiatische Werte gibt. Gegen Ende der Arbeit werden Motive der Initiatoren der asiatischen Wertedebatte erkundet. Außerdem wird anhand empirischer Daten versucht darzulegen, wie die Einstellung der asiatischen Bevölkerung zu einigen den Werten betreffende Themen, ist.
Abgeschlossen wird die Arbeit mit einer Zusammenfassung und dem Fazit. Anhängend an den Schlussteil der Hausarbeit findet sich eine Liste der verwendeten Literatur, sowie weitere Quellenangaben.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Asiatische Werte
- 2.1 Entstehung der Debatte um asiatische Werte
- 2.2 Was sind asiatische Werte
- 2.3 Asiatische Positionen zur Debatte um asiatische Werte
- 2.3.1 Asianismus-Debatte
- 2.3.2 Die Ishihara/Mahatir-Debatte
- 2.3.3 Lee Kuan Yews Konzept
- 2.3.4 Die Rolle der Harmonie (Yasuhiro Nakasone)
- 2.4 Auffassung und Erklärungen des asiatischen Menschenrechtsverständnisses
- 2.4.1 Asiatisches Menschenrechtsverständnis
- 2.4.2 Die Bangkoker Erklärung (Bangkok Declaration) von 1993
- 2.5 Untersuchung für Verfechter der asiatischen Wertedebatte bedeutende asiatischer Werte
- 2.5.1 Einstellung zu Macht und Autorität
- 2.5.2 Kollektiv- versus Individualinteressen
- 2.5.3 Asiatische Religionen
- 2.5.4 Rechtstradition
- 2.6 Gibt es überhaupt asiatische Werte?
- 3. Umfragen zu (Werte-)Einstellungen asiatischer Bürger im Vergleich zu Einstellungen westlicher Bürger
- 4. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Debatte um „asiatische Werte“, ihre Entstehung, die dahinterstehenden Konzepte und die Frage nach ihrer tatsächlichen Existenz. Sie analysiert die Positionen wichtiger asiatischer Persönlichkeiten und beleuchtet den Vergleich mit westlichen Werten, insbesondere im Hinblick auf Menschenrechte. Die Arbeit befasst sich mit empirischen Daten zu den Einstellungen der Bevölkerung in Asien und im Westen.
- Entstehung und Kontext der asiatischen Wertedebatte
- Definition und Charakterisierung asiatischer Werte
- Vergleich asiatischer und westlicher Wertekonzepte
- Analyse bedeutender asiatischer Positionen in der Debatte
- Empirische Untersuchung von Werteinstellungen in Asien und im Westen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der asiatischen Wertedebatte ein und stellt die zentralen Forschungsfragen nach der Definition, Existenz und den Intentionen hinter dem Konzept „asiatischer Werte“ vor. Sie verortet die Debatte im historischen Kontext nach dem Ende des Kalten Krieges und im Spannungsfeld zwischen westlichen Werten wie Demokratie und Menschenrechten und den sich herausbildenden Konzepten asiatischer Werte. Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und hebt die Bedeutung des Vergleichs mit westlichen Werten hervor, besonders im Kontext der Universalität der Menschenrechte.
2. Asiatische Werte: Dieses Kapitel analysiert den Kern der asiatischen Wertedebatte. Es untersucht die Entstehung der Debatte, definiert den vagen Begriff „asiatische Werte“ und präsentiert die Positionen wichtiger Persönlichkeiten wie Lee Kuan Yew und Mahatir Mohamad. Das Kapitel analysiert konkrete Werte wie Loyalität, Sparsamkeit, und Harmonie, setzt sie in den Kontext des Kollektivismus und beleuchtet kritisch das Konzept des Paternalismus als Beispiel für ein nicht-demokratisches Werteverständnis. Abschließend wird die Frage diskutiert, ob es überhaupt eine kohärente Definition von "asiatischen Werten" gibt und welche Intentionen hinter der Debatte stehen.
Schlüsselwörter
Asiatische Werte, Wertedebatte, Lee Kuan Yew, Mahatir Mohamad, Menschenrechte, Kollektivismus, Paternalismus, Konfuzianismus, Westliche Werte, Universalität, Empirische Daten, Vergleichende Werteanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Asiatische Werte - Eine vergleichende Analyse
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Debatte um „asiatische Werte“, untersucht deren Entstehung, die zugrundeliegenden Konzepte und die Frage nach ihrer tatsächlichen Existenz. Im Mittelpunkt steht ein Vergleich mit westlichen Werten, insbesondere im Hinblick auf Menschenrechte. Die Arbeit beinhaltet auch die Auswertung empirischer Daten zu den Einstellungen der Bevölkerung in Asien und im Westen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Entstehung und den Kontext der asiatischen Wertedebatte, definiert und charakterisiert asiatische Werte, vergleicht asiatische und westliche Wertekonzepte, analysiert bedeutende asiatische Positionen in der Debatte und untersucht empirisch Werteinstellungen in Asien und im Westen. Konkrete Aspekte umfassen die Rolle von Persönlichkeiten wie Lee Kuan Yew und Mahathir Mohamad, Konzepte wie Kollektivismus und Paternalismus, sowie die Relevanz asiatischer Religionen und Rechtstraditionen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu asiatischen Werten, ein Kapitel zu Umfragen und einen Schluss. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfragen. Das Kapitel „Asiatische Werte“ analysiert die Entstehung der Debatte, definiert „asiatische Werte“, präsentiert Positionen wichtiger Persönlichkeiten und diskutiert die Frage nach der Existenz kohärenter asiatischer Werte. Das Kapitel zu den Umfragen vergleicht Werte-Einstellungen asiatischer und westlicher Bürger. Das Fazit fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche Schlüsselfiguren werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Schlüsselfiguren der asiatischen Wertedebatte, insbesondere Lee Kuan Yew und Mahathir Mohamad, deren Positionen und Konzepte detailliert analysiert werden. Auch die Rolle von Yasuhiro Nakasone im Kontext der Harmonie wird beleuchtet.
Welche konkreten asiatischen Werte werden untersucht?
Die Arbeit untersucht unter anderem Werte wie Loyalität, Sparsamkeit und Harmonie im Kontext des Kollektivismus und beleuchtet kritisch das Konzept des Paternalismus. Die Arbeit untersucht auch die Rolle asiatischer Religionen und Rechtstraditionen bei der Formierung dieser Werte.
Wie werden asiatische und westliche Werte verglichen?
Der Vergleich asiatischer und westlicher Werte konzentriert sich insbesondere auf den Bereich der Menschenrechte und untersucht die Spannungsfelder zwischen universalistischen Menschenrechtsverständnissen und den in der asiatischen Wertedebatte geäußerten Konzepten. Empirische Daten werden herangezogen, um die Werteinstellungen der Bevölkerung in beiden Kulturkreisen zu vergleichen.
Gibt es eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse?
Ja, die Arbeit beinhaltet eine Zusammenfassung und ein Fazit, die die zentralen Ergebnisse der Analyse der asiatischen Wertedebatte, des Vergleichs mit westlichen Werten und der Auswertung empirischer Daten zusammenfassen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Asiatische Werte, Wertedebatte, Lee Kuan Yew, Mahatir Mohamad, Menschenrechte, Kollektivismus, Paternalismus, Konfuzianismus, Westliche Werte, Universalität, Empirische Daten, Vergleichende Werteanalyse.
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- Anonym (Autor), 2007, Asiatische Werte - Das asiatische Menschenrechtsverständnis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/114535