Kompetenzorientierung moderner Geschichtsschulbücher

Analyse von zwei aktuellen Schulbüchern am Beispiel der Entdeckung Amerikas


Bachelorarbeit, 2021

39 Seiten, Note: 1.0


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Die Entdeckung und Eroberung Amerikas als historisches Thema
2.1. Die Bedeutung des historischen Themas für die Schüler*innen
2.2. Die Bedeutung des historischen Themas für die Arbeit

3. Der theoretische Hintergrund
3.1. Der Kompetenzbegriff
3.2. Das FUER-Kompetenzmodell
3.2.1. Historische Fragekompetenz
3.2.2. Historische Methodenkompetenz
3.2.3. Historische Orientierungskompetenz
3.2.4. Historische Sachkompetenz
3.2.5. Einzelkompetenzen und Graduierung

4. Die Analysemethodik
4.1. Die fünf Prinzipien
4.2. Bewertungskriterien

5. Die qualitative Aufgabenanalyse
5.1. Analyse „entdecken und verstehen“
5.2. Analyse „zeitreise 2“

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Der Geschichtsunterricht hat sich in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend verändert. Lehrpersonal soll nicht mehr nur historische Inhalte vermitteln, sondern Kompetenzen anhand historischer Inhalte lehren[1]. Den Schüler*innen soll das grundlegende Handwerkszeug eines Historikers gegeben werden, damit sie lernen mit Geschichte bewusst, sinnstiftend und verantwortungsvoll umzugehen.

Dabei hat das Geschichtsschulbuch für den Geschichtsunterricht eine zentrale Bedeutung[2]. Denn Schulbücher bestehen aus unterschiedlichen Bausteinen. Informationstexte der Autoren zu bestimmten Themen, Quellen (Texte und Bilder), historische Karten, Schaubilder und auch Aufgabenstellungen für Schüler*innen. Gerade mit letzterem sollen die historischen Kompetenzen der Schüler*innen durch praktische Anwendung aufgebaut und ausgebaut werden. Daher sind Arbeitsaufträge ein guter Indikator zur Beurteilung des didaktischen Gesamtkonzeptes eines Geschichtsschulbuchs[3].

Je nachdem wie bestimmte Aufgaben gestellt werden, werden verschiedene historische Kompetenzen gelehrt und gefördert. Ziel der Arbeitsaufträge sollte sein, dass Schüler*innen ihre eigenen Narrationen entwickeln können und andere Erzählungen kritisch hinterfragen können[4].

Um dieses Ziel zu erreichen kann auf verschiedene Kompetenzmodelle zurückgegriffen werden. Allerdings erscheint das Modell der Projektgruppe „Förderung und Entwicklung von reflektiertem Geschichtsbewusstsein“ (FUER-Geschichtsbewusstsein) am geeignetsten, da es Kompetenzen strukturiert und definiert. Außerdem bietet es eine Graduierungslogik an.

Somit stellt sich die Frage, ob Aufgaben aus Schulbüchern aus den Jahren 2017/2018 die Anforderungen einer Kompetenzorientierung nach dem FUER-Kompetenzmodell erfüllen.

Mit der Kompetenzorientierung von Schulbüchern und insbesondere mit den Aufgaben der Schulbücher hat sich bisher nur ein kleiner Teil der Forschenden beschäftigt. Besonders fällt dabei Christoph Bramann auf. Dieser hat mit einer großen Datenbasis eine kategoriale Analyse von Schulbuchaufgaben durchgeführt. Allerdings handelt es sich hierbei um eine quantitative Analyse, da die Aufgaben den einzelnen Kompetenzen zugeordnet wurden und somit erfasst wurde wie viele der Aufgaben kompetenzorientiert sind. In dieser Arbeit soll die Qualität der Aufgaben analysiert werden.

Die Relevanz der Frage zeigt sich schon oben. Denn der Geschichtsunterricht hat sich zu einer Kompetenzorientierung entwickelt. Somit sollten auch Schulbücher und die darin enthaltenen Aufgaben eben diese Entwicklung mitgemacht haben. Sollte dies nicht der Fall sein, so wäre eine Überarbeitung eben dieser Schulbücher notwendig. Die Beantwortung dieser Frage kann außerdem bei der Wahl geeigneter Schulbücher helfen.

Die Kompetenzorientierung ist wichtig, da es den Schüler*innen im Verlauf ihrer Schullaufbahn ermöglicht selbstständig mit historischen Themen umzugehen. Dies ist bei der Inhaltsorientierung nicht der Fall, da hier nur die Inhalte und die damit vorgegebenen Sinnstrukturen gelehrt werden. Daher ist es wichtig weiterhin an den historischen Kompetenzen und der Kompetenzorientierung zu forschen und den Unterricht, sowie die Lehrmittel kompetenzorientiert zu gestalten.

Zur Beantwortung der oben gestellten Frage werden daher zwei Schulbücher aus den Jahren 2017 und 2018 hinzugezogen. Das erste Buch ist „entdecken und verstehen“ des Cornelsen Verlags. Das zweite Schulbuch ist „zeitreise 2“ des Verlages Klett. Die beiden Bücher sind geeignet zur Beantwortung der Frage, da sie erstens auch heute noch in Schulen verwendet werden und zweitens die Möglichkeit besteht, dass die Schulbücher kompetenzorientiert sind. Da die Kompetenzorientierung in der Geschichtsdidaktik noch relativ neu ist, sollten die Schulbücher ebenfalls möglichst neu sein. Denn bei älteren Schulbüchern besteht nicht die Möglichkeit, dass sie kompetenzorientiert sind.

Die Aufgaben, die aus den Schulbüchern analysiert werden sollen, beziehen sich auf ein bestimmtes historisches Thema. Dieses ist die Entdeckung und Eroberung Amerikas. Genauer gesagt die Eroberung des Aztekenreichs durch Cortés. Diese Aufgaben aus diesem historischen Thema dienen der Arbeit als Beispiel.

Die Fragen aus den Schulbüchern sollen analysiert werden, indem mit Hilfe der objektiven Hermeneutik mögliche Antworten von Schüler*innen auf die Fragen gesucht werden. Diese Schülerantworten werden dann mit den Kriterien des FUER-Kompetenzmodells verglichen. Dieser Vergleich zeigt anschließend, ob die Schulbuchaufgaben kompetenzorientiert sind.

Der Aufbau der Arbeit beginnt zunächst mit der Betrachtung des historischen Themas. Hier wird das historische Thema an sich kontextualisiert und die Bedeutung für die Schüler*innen betrachtet. Außerdem wird die Bedeutung des historischen Themas für diese Arbeit herausgearbeitet.

Anschließend werden die für die Analyse benötigten Theorien betrachtet. Als erstes wird der Kompetenzbegriff definiert. Hierzu werden verschiedene Definitionen herangezogen. Danach wird das FUER-Kompetenzmodell betrachtet.

Im nächsten Kapitel wird die Methode der objektiven Hermeneutik betrachtet. Auf die Methode wird genauer eingegangen und es wird gezeigt, wie die Schulbuchfragen mit Hilfe der objektiven Hermeneutik analysiert werden sollen. Anschließend werden die Schulbuchfragen wie zuvor beschrieben analysiert. Das Ergebnis der Analyse wird im Fazit beurteilt und bewertet.

2. Die Entdeckung und Eroberung Amerikas als historisches Thema

Von dem Zeitpunkt der Landung Kolumbus auf den Karibischen Inseln bis zur Hochphase des Kolonialismus im 19. Jahrhundert[5], vergingen einige Jahrhunderte. Daher wird an dieser Stelle nun der historische Kontext erläutert, der für diese Arbeit bedeutend ist.

Mit der Landung von Kolumbus auf der Bahamas-Insel Guanahani am 12. Oktober 1492[6], beginnt für Europa und auch für die einheimische Bevölkerung der heute ehemaligen Kolonien ein langwieriger Prozess, welcher vieles veränderte. Dieses, aus europäischer Sicht, neuentdeckte Land, mussten die europäischen Entdecker nur in Besitz nehmen. Somit begannen die europäischen Staaten damit Kolonien auf dem amerikanischen Kontinent zu gründen und die einheimische Bevölkerung im Zuge von verschiedenen Entdeckungs- und Eroberungsfahrten zu vertreiben, zu versklaven oder sogar zu töten[7]. Im Laufe der Zeit wurden aber nicht nur in der „neuen Welt“ Kolonien gegründet. Auch Afrika und Asien gerieten in den Blick europäischer Herrscher. Auch hier sollten Kolonien auf Kosten der indigenen Bevölkerung errichtet werden[8]. Bis zum 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts hatten viele europäische Staaten ein großes Kolonialreich, welche sich über die gesamte Welt erstreckte. Doch mit der Zeit gelang es vielen Kolonien unabhängig zu werden. Die Dekolonialisierung ist, sowie die Kolonisierung ein langwieriger Prozess. Die erste „Entkolonisierungswelle“ setzte mit der amerikanischen Revolution ab 1775 ein. Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs begann auch die dritte Dekolonisierungswelle[9]. Heute gibt es kaum noch Kolonialgebiete, doch die Auswirkungen des europäischen Kolonialismus sind auch heute noch zu sehen.

In dieser Arbeit soll allerdings vor allem die Eroberung Süd- und Mittelamerikas durch die Spanier betrachtet werden. Im speziellen soll auf die Eroberung des Aztekenreichs eingegangen werden, da dieser historische Abschnitt inhaltlicher Teil der Analyse sein wird und dieses Thema sich in vielen Schulbüchern wiederfindet.

Da aus dieser Zeit nur spanische schriftliche Quellen überliefert sind, kann auch nur auf diese zurückgegriffen werden. Die Azteken haben, sowie die Maya oder Inka, keine schriftlichen Quellen zurückgelassen. Daher stammt das meiste Wissen über die indigene Bevölkerung Amerikas aus schriftlichen Quellen der europäischen Seefahrer oder aus archäologischen Grabungen und mündlichen Überlieferungen[10].

Als Kolumbus mit seinen Schiffen 1493 wieder in Spanien landete, war dies der Auftakt für weitere Entdeckungsfahrten über den Atlantik. Nicht nur Kolumbus unternahm weiter Fahrten nach Amerika. Auch weitere Konquistadoren kamen in die „neue Welt“. Darunter auch Hernán Cortés, welcher Mexico als Generalkapitän für die Spanier eroberte[11]. Dieser schrieb in einem Bericht an Kaiser Karl V. über einen Vorfall bei dem Cortés in Tenochtitlán einen Götzentempel in eine Kirche umgewandelt haben soll:

„Als ich nun alle Götzenbilder hinauswarf und unsere Heiligenbilder aufhängen ließ, in Gegenwart Montezumas und vieler Vornehmer der Hauptstadt, da waren sie alle damit zufrieden. Ferner verbot ich ihnen ernstlich, ihren Götzen kleine Kinder zu opfern, wie dies bisher Brauch gewesen war, denn dies missfiele dem Gott der Christen auf das höchste. Und Eure Majestät habe solches durch ein strenges Gesetz verboten. Wer einen Menschen töte, der solle auch getötet werden.“ 12

An dieser Stelle zeigt sich die Missachtung, die die spanischen Eroberer der aztekischen Kultur und Religion entgegenbrachten. Nicht nur zerstörte Cortés das kulturelle und religiöse Erbe durch die Zerstörung der „Götzenbilder“. Zudem verbat er die Bräuche der Azteken und zwang der indigenen Bevölkerung die in Europa geltenden Normen und Werte auf. Aus dieser Passage lässt sich gut die Subjektivität und die propagandistische Absicht des Verfassers herauslesen. Außerdem kann diese Passage stellvertretend für die gesamte Zeit der Eroberungsfeldzüge in Amerika genommen werden.

Die Eroberung des Aztekenreichs beziehungsweise Mexicos durch Hernán Cortés von ca. 1519- 1531 wird nun noch etwas genauer betrachtet, da dies das exakte historische Thema der zu analysierenden Schulbuchaufgaben ist.

Im Winter 1518/19 ließ Cortés Männer für seine Expedition rekrutieren, die er im Auftrag des spanischen Gouverneurs der Insel Diego Velázques de Cuéller durchführen sollte. Es meldeten sich ca. 600 Mann für die Expedition13.Cortés startete mit sechs Schiffen von Santiago auf Cuba aus seiner Expedition in das Reich der Azteken14.

Am 21. April 1519 landete Cortés mit seinen Schiffen an der totonakischen Küste bei Chalchiuhcuecan. Kurz danach sagte sich Cortés von Velázques los und schloss diesen aus der Beutegemeinschaft aus. Somit blieb für jeden Beteiligten ein größerer Beuteanteil. Außerdem unterstellte sich Cortés direkt dem König und wurde von den anderen Konquistadoren zum Generalkapitän gewählt. Daraufhin wurde ein Bote zurück nach Spanien geschickt, um König Karl I. darum zu bitten die Wahl zu bestätigen15.

Ab August 1519 zog Cortés mit seinen Truppen in das Landesinnere. Bis September kam es zu verschiedenen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Spaniern und den Tlaxcalteken. Im September schließlich kam es zum Bündnis mit den Tlaxcalteken16. Am 8. November 1519 empfing Moctezuma Cortés auf einem der Dämme von Tenochtitlan. Moctezuma quartierte die Spanier, in der Hoffnung, dass sie bald wieder abziehen würden, in den Axayacatl-Palast ein. Allerdings ließ Cortés Moctezuma als Geisel nehmen und im Haupttempel christliche Bilder aufstellen, während die Kultfiguren der Indigenen zerstört wurden. Dies sollte die Machtübernahme der Spanier symbolisoieren17.

Im Frühjahr 1520 ging Cortés mit einem Teil seiner Leute zurück an die Küste, da er dort eine Strafexpedition des Gouverneurs von Kuba gegen ihn abwehren musste. Nachdem Cortés den Anführer der Strafexpedition gefangen nehmen ließ, gelang es ihm die rund 800 Männer für seine Seite zu gewinnen18. In Tenochtitlan ließ Cortés Pedro de Alvarado mit der Befehlsgewalt zurück. Dieser ließ beim Opferfest Toxcatl die Priester und die Eliten umbringen. Moctezuma wurde wenige Wochen später ebenfalls getötet. Wer dafür verantwortlich war ist nicht bekannt. Cortés, die Spanier und die indigenen Verbündeten mussten daher Ende Juni 1520 aus der Stadt fliehen19.

Vor dem Beginn der Kriegssaison (Dezember bis April) rüsteten die Spanier und sowie die indigenen Verbündeten auf und zogen wieder an den Texcoco-See, um dort zunächst nur die Anrainerorte zu erobern oder mit ihnen Allianzen zu schließen. Ende Mai 1521 belagerten sie dann Tenochtitlan zu Land und zu Wasser. Am 13. August 1521 fiel die Stadt, auch aufgrund einer in der Stadt wütenden Epidemie (vermutlich Pocken)20. Später gab es noch weiter Eroberungsfeldzüge um den Rest Mittelamerikas zu erobern.

2.1. Die Bedeutung des historischen Themas für die Schüler*innen

Das historische Thema im Allgemeinen ist in einem modernen Geschichtsunterricht zwar augenscheinlich eher zu einer Nebensache verkommen, da die Entwicklung von Kompetenzen im Vordergrund steht. Anhand des historischen Themas und auch im speziellen anhand der Eroberung des Aztekenreichs durch Cortés lässt sich vieles lehren und lernen. Daher besitzt das historische Thema und auch die Eroberung des Aztekenreichs eine gewisse Bedeutung für den Unterricht und die Schüler*innen.

Im Allgemeinen können Schüler*innen anhand eines historischen Themas alle notwendigen Kompetenzen erlernen, um eine Narration zu erstellen. Eine Narration der Vergangenheit macht nicht nur Aussagen über die Vergangenheit, sondern erklärt auch die Gegenwart und macht die Zukunft ein Stück weit prognostizierbar. Daher können Narrationen und Deutungen Sinn stiften. Schüler*innen können diesen Sinn lernen, aber auch kritisch hinterfragen und lernen selbst einen Sinn herzustellen. Außerdem können Schüler*innen auch verschiedene Normen anhand eines historischen Themas lernen.

Anhand der Eroberung des Aztekenreichs können zum Beispiel Fakten, Normen, Methoden und Kompetenzen gelernt werden. Fakten lernen ist für Schüler*innen eher trivial und wenig motivierend, weshalb dies an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden soll. Ein Fakt den Schüler*innen in Bezug auf das historische Thema dieser Arbeit lernen können, ist der, dass Kolumbus am 12. Oktober 1492 in der neuen Welt gelandet ist.

Normativ können die Schüler*innen anhand dieses Themas zum Beispiel lernen, dass das rücksichtslose Ausbeuten indigener Bevölkerungen und die Zerstörung deren Kultur moralisch verwerflich sind.

Schüler*innen lernen außerdem durch die Erstellung einer Narration über die Eroberung des Aztekenreichs die dafür notwendigen Methoden und Kompetenzen. Sie lernen zum Beispiel historische Quellen zu interpretieren und zu analysieren. Sie lernen bestehende historische Narrationen kritisch zu hinterfragen. Und sie lernen historische Ereignisse zu rekonstruieren.

2.2. Die Bedeutung des historischen Themas für die Arbeit

Das historische Thema im Allgemeinen besitzt auch für diese Arbeit eine gewisse Bedeutung, welche nachfolgend kurz erläutert werden soll. Ohne das historische Thema und somit ohne einen historischen Kontext wäre es nicht möglich mit der objektiven Hermeneutik mögliche Schülerantworten auf Schulbuchaufgaben zu prognostizieren. Somit wäre es auch nicht möglich zu prüfen, ob die gestellten Schulbuchaufgaben einen Kompetenzzuwachs bei den Schüler*innen ermöglichen. Das historische Thema besitzt daher eine gewisse Bedeutung für diese Arbeit und ist ebenfalls eine notwendige Vorrausetzung zur Bearbeitung der Fragestellung.

Das konkrete historische Thema, also die Eroberung des Aztekenreichs durch Cortés, ist zwar durch ein beliebiges anders historisches Thema austauschbar. Allerdings können Schüler*innen besonders anhand dieses Themas üben, Quellen kritisch zu hinterfragen und Ereignisse zu de- und re-konstruieren, da die Quellenlage hier sehr einseitig ist. Dieser Umstand muss bei der Analyse beachtet werden und besitzt daher ebenfalls Bedeutung für diese Arbeit. Wichtig für diese Arbeit ist außerdem, dass es sich bei der Eroberung des Aztekenreiches um ein Thema handelt, welches auch in Schulen unterrichtet wird.

3. Der theoretische Hintergrund

Um beantworten zu können, ob die zu analysierenden Schulbücher kompetenzorientiert sind, muss die der Arbeit zugrundeliegende Theorie ausgewählt und erklärt werden. Daher wird nun der theoretische Hintergrund erarbeitet. Dazu wird anschließend der Kompetenzbegriff definiert und das FUER-Kompetenzmodell erläutert.

3.1. Der Kompetenzbegriff

Im alltäglichen Gebrauch wird der Begriff Kompetenz meist verwendet, um die Zuständigkeit eines Menschen für eine bestimmte Aufgabe auszudrücken oder um dessen Fähigkeit eine bestimmte Aufgabe zu lösen aufzuzeigen21.

Für eine wissenschaftliche Beschreibung des Kompetenzbegriffs und einer genauen Beschreibung einzelner Kompetenzen reicht die Alltagsdefinition nicht aus. Der Kompetenzbegriff muss daher konkretisiert werden und die Definition einer konkreten Kompetenz sollte verschiedene Aspekte beschreiben.

Die Kompetenzdefinition von Franz E. Weinert ist die, auf die viele kompetenzorientierten Konzepte beruhen22. Der Kompetenzbegriff wird von Weinert sehr allgemein definiert als

„die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können.“ 23

Als Grundlage ist diese Definition durchaus sinnvoll. Gerade die erlernbaren kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten sind unumstrittener Kern einer Kompetenzdefinition24.

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Ende der Leseprobe aus 39 Seiten

Details

Titel
Kompetenzorientierung moderner Geschichtsschulbücher
Untertitel
Analyse von zwei aktuellen Schulbüchern am Beispiel der Entdeckung Amerikas
Hochschule
Universität Paderborn
Note
1.0
Autor
Jahr
2021
Seiten
39
Katalognummer
V1147955
ISBN (eBook)
9783346534262
ISBN (Buch)
9783346534279
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kompetenzorientierung, Schulbücher, Geschichte, Geschichtsdidaktik, Lernaufgaben
Arbeit zitieren
Florian Baumann (Autor:in), 2021, Kompetenzorientierung moderner Geschichtsschulbücher, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1147955

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Titel: Kompetenzorientierung moderner Geschichtsschulbücher



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