Zum didaktischen Prinzip der Handlungsorientierung

Was leisten Spiele und spielerische Aktivitäten im Unterricht und wie tragen sie zum Fremdspracherwerb bei?


Rapport de Stage, 2008

12 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhalt

1. Einstieg

2. Handlungsorientierung im Fremdsprachunterricht

3. Lernen mit Kopf, Herz und Hand – Spiele für den Unterricht
3.2 Was passiert beim Spiel eigentlich?
3.3 Einsatz von Spielen

4. Beispiele aus der Unterrichtspraxis

5. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einstieg

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Setzt man Spiele und Unterricht in Beziehung zueinander, so scheint es, als bilden beide Begriffe ein sehr gegensätzliches Paar. Das Spiel wird im Alltagsleben als ein vermeintlich zweckfreies Tun konnotiert und steht somit im krassen Gegensatz zum Arbeiten, zum Unterricht, in dem Kinder lernen sollen zu lernen, Wissen und Kompetenzen zu erwerben sowie zweckmäßig zu handeln. Es erscheint als ein zeitverschwendendes und an ein bestimmtes Lebensalter gebundenes Handeln, doch bei genauerer Betrachtung entpuppt es sich als ein doch sehr fruchtbarer Zugang zum ganzheitlichen und motivierenden Lernen. Der vorliegende Praktikumsauftrag möchte das Spiel im Sinne des ganzheitlichen Lernens begründen und einem handlungsorientierten Unterricht zugrunde legen. Er soll das Potential und die Einsatzmöglichkeiten des Spiels darlegen und zur Veranschaulichung einige an der Praxis erprobte Beispiele liefern, um die nicht unbeachtlichen Erkenntnisse aus dem Bereich des Spielens für den Lernprozess zu belegen.

2. Handlungsorientierung im Fremdsprachunterricht

Nach Hilbert Meyer1 einigen sich Schüler und Lehrer in einem handlungsorientierten Unterricht durch ein kooperatives Arbeitsbündnis auf ein Handlungsprodukt, das den Unterrichtsprozess leitet. Die Arbeit mit Kopf, Herz und Hand wird in einem ganzheitlichen, schüleraktivierenden und am Schülerinteresse orientierten Unterricht zu gleichen Teilen vereinigt. Für den Fremdsprachunterricht heißt das2, dass der Lehrer für Gelegenheiten sorgt, in denen der Schüler zum aktiven Sprachgebrauch und zum Einüben der rezeptiven Grundfertigkeiten geführt wird. In Sozialformen wie Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit wird ihm die Möglichkeit gegeben, sein Verständnis zu fixieren und im Gespräch mit den Mitschülern aufzubauen und zu überprüfen. Auch das Lernen durch Spiele oder mit Spielen basiert auf einem ganzheitlichen Prinzip: es spricht alle Sinne an (durch Emotionen, Handlungen, geistige Tätigkeit), wirkt motivierend, der soziale Kontakt spielt eine entscheidende Rolle (Mitspieler, Teams) und das Spielziel wird in einer gelösten Atmosphäre unter freiwilliger Einhaltung der Spielregeln erreicht. Obwohl sich Spiel und Handlungsorientierung im Unterricht hier in einigen Punkten annähern, bestehen große Unterschiede: das Lernen im Spiel erfolgt unbeabsichtigt, unbewusst und unsystematisch. Um das Spiel also auch für den Unterricht nutzbar zu machen, bedarf es einer Didaktisierung des Spiels, aus dem Spielziel wird somit ein Lernziel, dabei darf die Spielfreude aber nicht zerstört werden. Auf diese Art und Weise kann das Spiel Teil einer Unterrichtsphase oder eine Unterrichtsstunde ausfüllende Tätigkeit werden, die einem handlungsorientierten, ganzheitlichen Prinzip folgt.

3. Lernen mit Kopf, Herz und Hand - Spiele für den Unterricht

Inwiefern sind Spiele nun für den Fremdsprachunterricht von Belang? Lerntheorien und Ergebnisse aus der Hirnforschung haben gezeigt, dass Emotionen, wie sie auch bei Spielen auftreten, für die Informationsverarbeitung entscheidend sind. Lerninhalte aktivieren beispielsweise verschiedene Hirnareale, je nachdem, mit welchen Emotionen sie verbunden sind. Aus den Datenauswertungen wurde auch deutlich, dass mit guter Laune am erfolgreichsten gelernt werden kann. Vor allem wird gelernt, was für den Mensch positive Konsequenzen hat, wobei durch das Belohnungssystem des Körpers der Botenstoff Dopamin (löst Glücksgefühle aus) ausgeschüttet wird3. Diese Aspekte können auch für den Fremdsprachunterricht fruchtbar gemacht werden, indem Spiele in Lernphasen integriert werden und Informationen somit vielfältiger vernetzt werden können, damit das Gelernte leichter aus dem Gedächtnis abrufbar wird. Weiterhin läge es nun nahe, dass die Lernmotivation durch das bewusste Erleben von Erfolg4 innerhalb von Spielen gestärkt würde, denn das Verlieren oder Siegen wird in Mannschaften bzw. Teams anders erlebt wie von der Einzelperson- das Verlieren wird von einer Gruppe getragen, erzeugt aber keine negative Motivierung sondern Ansporn.

[...]


1 Meyer, Hilbert und Jank, Werner: Didaktische Modelle. Berlin: Cornelsen Scriptor 2005, S. 314- 334

2 Nieweler, Andreas (Hrsg.): Fachdidaktik Französisch. Tradition, Innovation, Praxis. Stuttgart: Klett: 2006, S. 44- 47

3 Reintanz, Ulrike: Hirnforschung und Lernen. Berlin: Wortspiegel, Ausgabe 03/04/06 http://www.losdirekt.de/Wortspiegel/WS_03_06/ws_03_06_04_2006.html

4 Entlehnt aus: Reintanz, Ulkrike

Fin de l'extrait de 12 pages

Résumé des informations

Titre
Zum didaktischen Prinzip der Handlungsorientierung
Sous-titre
Was leisten Spiele und spielerische Aktivitäten im Unterricht und wie tragen sie zum Fremdspracherwerb bei?
Université
http://www.uni-jena.de/
Note
1,0
Auteur
Année
2008
Pages
12
N° de catalogue
V115167
ISBN (ebook)
9783640167135
ISBN (Livre)
9783640167296
Taille d'un fichier
436 KB
Langue
allemand
Annotations
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um einen Praktikumsauftrag (für das Blockpraktikum im Hauptstudium).
Mots clés
Prinzip, Handlungsorientierung
Citation du texte
Anja Vitting (Auteur), 2008, Zum didaktischen Prinzip der Handlungsorientierung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115167

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