Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Medienerschaffer, die ihre Arbeit auf den Werken Anderer aufbauen, trotz einem geringeren Teil an Eigenleistung Urheber sind, oder keinen Anspruch auf Urheberschutz besitzen. Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, wird zur Veranschaulichung ein Beispiel aus der Literatur untersucht, und zwar die Gebrüder Grimm, welche unter anderem für ihre Märchensammlung bekannt sind. Ziel der Arbeit ist es, anhand verschiedener literarischer Theorien zur Autorschaft, die Brüder als eben solche identifizieren zu können.
Im Zuge dessen wird zuerst der Hintergrund und die Methodik zur Entstehung der Märchensammlung betrachtet. Anschließend werden einige Modelle zur Autorschaft analysiert und am Beispiel der Kinder- und Hausmärchen exemplifiziert. Dabei wird auf Konzepte in der Antike, den romantischen Genrebegriff, der Autorschaft nach Mukařovský und Woodmansee eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Von Autoren und Urhebern
- Die Gebrüder Grimm
- Geschichtlicher- und sozialer Hintergrund
- Methodiken zur Erstellung der Sammlung
- Die Autorschaft in der Literaturwissenschaft
- Von Göttern und Genies
- Das Autorenbild nach Mukařovský
- Martha Woodmansee's Verständnis kollektiver Autorschaft
- Folgen und Auswirkungen ihres Werkes
- Die Gebrüder Grimm
- Eigenposition in der Autorschafts-Theorie
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob ein Herausgeber von Texten, die nicht auf seine eigenen Ideen beruhen, als Autor bezeichnet werden kann. Am Beispiel der Brüder Grimm und ihrer Märchensammlung soll mithilfe verschiedener literarischer Theorien zur Autorschaft geklärt werden, ob sie als Urheber ihrer Werke gelten können.
- Die Rolle von Autoren in der Antike
- Die Entstehung des Urheberrechts und das Konzept des geistigen Eigentums
- Die Brüder Grimm als Sammler und Herausgeber von Volksmärchen
- Der Einfluss des historischen und sozialen Kontextes auf die Entstehung der Märchensammlung
- Die Analyse verschiedener Modelle zur Autorschaft, einschließlich des romantischen Geniebegriffs, der Autorschaft nach Mukařovský und Woodmansee
Zusammenfassung der Kapitel
Das Vorwort beleuchtet die Verwendung des generischen Maskulinums in der Arbeit und erklärt die Gründe für diese Entscheidung. Die Einleitung stellt die EU-Richtlinie zur Reform der Datenschutzgesetze vor, welche den Konflikt zwischen unterschiedlichen Urheberrechtsverständnissen in digitalen Medien hervorhebt. Dieser Konflikt bildet den Ausgangspunkt für die Untersuchung der Autorschaft am Beispiel der Brüder Grimm.
Das Kapitel „Von Autoren und Urhebern“ setzt sich mit der historischen Entwicklung des Urheberrechts und des Autorenverständnisses auseinander. Dabei werden die Verbindung zwischen dem Urheberrecht und dem geistigen Eigentum sowie die Bedeutung des „spezifischen Eigentumsrechts“ an Texten beleuchtet.
Der Abschnitt über die Gebrüder Grimm stellt diese als Sammler und Herausgeber von Volksmärchen vor und analysiert den historischen und sozialen Kontext ihrer Arbeit. Hierbei wird auch die Bedeutung der Märchensammlung im Kontext der deutschen Nationalitätsbildung im 19. Jahrhundert diskutiert.
Die Kapitel „Von Göttern und Genies“, „Das Autorenbild nach Mukařovský“ und „Martha Woodmansee's Verständnis kollektiver Autorschaft“ analysieren verschiedene Theorien zur Autorschaft und setzen diese in Beziehung zur Arbeit der Brüder Grimm. Diese Kapitel beleuchten die Konzepte von Autorschaft aus verschiedenen Perspektiven und tragen zur Klärung der Frage bei, ob die Gebrüder Grimm als Autoren ihrer Märchensammlung gelten können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Autorschaft, Urheberrecht, geistiges Eigentum, Volksmärchen, Brüder Grimm, historische und soziale Kontext, Literaturtheorie, romantischer Geniebegriff, Mukařovský, Woodmansee, kollektive Autorschaft.
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- Anonym (Author), 2021, Die redaktionelle Autorschaft am Beispiel der Brüder Grimm. Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1153717