Diese Arbeit beschäftigt sich mit der geschichtlichen Entwicklung der Terminologie,
aber was ist Terminologie überhaupt? In der DIN 2342 heisst es „Terminologie ist die
Gesamtheit der Begriffe und ihrer Bezeichnungen in einem Fachgebiet“ und die
„Terminologielehre ist die auf der Terminologielehre aufbauende Erarbeitung,
Bearbeitung und Verarbeitung, Darstellung oder Verbreitung von Terminologie.“
Terminologie im weitesten Sinne gibt es bereits seit dem Altertum. Marcus Fabius
Quintilianus ("Quitilian") (35-96 n. Chr.) war ein bedeutender Rhetoriker der Antike.
Dieser forderte, dass Fachausdrücke vor Gericht nicht verwendet oder sofort erklärt
werden müssten. Dies war der Anfang der Terminologie. (vgl. Schwarz 2006)
Im Laufe der Zeit und mit dem technischen Fortschritt hat sich die Terminologiearbeit
sehr gewandelt.
In dieser Arbeit soll genauer auf den Zeitraum vom 19. Jahrhundert bis heute
eingegangen werden, da in diesem Zeitraum die Terminologiearbeit, wie wir sie
heute kennen, entwickelt wurde. Das 19. Jahrhundert war sehr bedeutend für die Terminologiearbeit, denn in ihm
wurde die systematische Terminologiearbeit, d.h. die sachgebietsbezogene
Terminologiearbeit entwickelt. Bei dieser Art der Terminologiearbeit werden alle
Begriffe aus einem Sachgebiet gesammelt und zueinander in Beziehung gesetzt.
Das Ziel hierbei ist die Erstellung eines Begriffssystems für jede Sprache. Eine
vollständige Übereinstimmung der Begriffsysteme ist allerdings nicht immer möglich.
(vgl. Arntz, Picht, Mayer 2004, S. 135)
Den Anstoß zu dieser Art der Terminologiearbeit gab die technologische Revolution
des 19. Jahrhunderts, die eine einheitliche Terminologie zwingend erforderlich
machte. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es nämlich keine Standards im technischen
Bereich. Es gab z.B. 15 verschiedene Maßeinheiten für den elektrischen Strom und
acht verschiedene Maßeinheiten für motorische Kraft, was immer wieder zu
kostspieligen Missverständnissen führte und dem Handel schadete. So versuchte
man das Problem mit den Vorgängern der Normung und der Terminologiearbeit zu
lösen. (vgl. Arntz, Picht, Mayer 2004, S. 136)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das 19. Jahrhundert
- Systematische Terminologiearbeit
- William Whewell
- Jöns Jakob Berzelius
- Die Brüder Grimm
- Das 20. Jahrhundert
- Die Prager Schule und Ferdinand de Saussure (1857-1913)
- Normung
- Ansätze zur Sprach- und Terminologieplanung
- Eugen Wüster (1898-1977)
- Dmitrij Semenovič Lotte (1898-1950)
- Alfred Schlomann (1878-1952)
- Terminologische Ansätze
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der historischen Entwicklung der Terminologiearbeit vom 19. Jahrhundert bis heute. Sie untersucht die Entstehung und Entwicklung der systematischen Terminologiearbeit, die sich mit der Sammlung und Beziehung von Fachbegriffen innerhalb eines bestimmten Fachgebiets beschäftigt. Die Arbeit beleuchtet die wichtigsten Akteure und Ansätze in der Geschichte der Terminologiearbeit und zeigt die Herausforderungen und Chancen auf, die sich aus der Entwicklung neuer Technologien und wissenschaftlicher Disziplinen ergeben.
- Die Entstehung und Entwicklung der systematischen Terminologiearbeit
- Die Bedeutung der technologischen Revolution für die Terminologiearbeit
- Die Rolle von Wissenschaftlern und Sprachwissenschaftlern in der Entwicklung der Terminologie
- Die Herausforderungen und Chancen der Terminologiearbeit im 21. Jahrhundert
- Die Bedeutung der Terminologiearbeit für die Kommunikation und den Wissensaustausch
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Terminologiearbeit ein und definiert den Begriff der Terminologie. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Terminologiearbeit und stellt den Fokus der Arbeit auf den Zeitraum vom 19. Jahrhundert bis heute dar.
Das Kapitel über das 19. Jahrhundert beschreibt die Entstehung der systematischen Terminologiearbeit, die durch die technologische Revolution des 19. Jahrhunderts angestoßen wurde. Es werden die wichtigsten Akteure dieser Zeit vorgestellt, darunter William Whewell, Jöns Jakob Berzelius und die Brüder Grimm, die maßgeblich zur Entwicklung der Terminologiearbeit beigetragen haben.
Das Kapitel über das 20. Jahrhundert beleuchtet die Weiterentwicklung der Terminologiearbeit im 20. Jahrhundert. Es werden die Prager Schule und Ferdinand de Saussure, die Normung, Ansätze zur Sprach- und Terminologieplanung sowie wichtige Persönlichkeiten wie Eugen Wüster, Dmitrij Semenovič Lotte und Alfred Schlomann vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Terminologiearbeit, die geschichtliche Entwicklung, die systematische Terminologiearbeit, die technologische Revolution, die Normung, die Sprach- und Terminologieplanung, die Prager Schule, Ferdinand de Saussure, Eugen Wüster, Dmitrij Semenovič Lotte, Alfred Schlomann und die wichtigsten Akteure der Terminologiegeschichte.
- Arbeit zitieren
- Sabine Veenker (Autor:in), 2008, Geschichte der Terminologiearbeit vom 19. Jahrhundert bis heute, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/115971