Die Untersuchung richtet sich am Wirtschaftsunterricht der Berufsschule (Sekundarstufe II) aus. Nach einer theoretischen Erarbeitung sollen mit Hilfe von Experteninterviews Gestaltungsstrategien entwickelt werden. Auseinandergesetzt wird sich außerdem mit den strukturellen, didaktischen und inhaltlichen Vorgaben des Rahmenlehrplans. So sollen die Anknüpfungspunkte der sozioökonomischen Kerngedanken, Prinzipien und Inhalte an die Elemente und Prinzipien des Lernfeldkonzepts sowie an die Inhalte der betriebswirtschaftlichen Bildung untersucht werden. Intention ist es, den Rahmenlehrplan (RLP) sowie inhaltliche Schwerpunktthemen des Ausbildungsberufs sowie Gemeinsamkeiten, Ergänzungsmöglichkeiten und Innovationspotentiale zu analysieren.
Erörtert wird, auf welche Konzepte/ Methoden zurückgegriffen werden sollte, um bei Berufsschülern eine eigenständige Urteilsbildung zu fördern, sodass sie ökonomische Fragestellungen in sozialen, ökologischen, politischen, ethisch-moralischen und kulturellen Zusammenhängen diskutieren können. Um sich diesem Vorhaben nähern zu können, lautet
die Forschungsfrage: Inwiefern sollten zeitgemäße Lehr-/ Lernarrangements – im Zusammenhang der Neoklassik und der Sozioökonomie – gestaltet sein und wie gehen Lehrkräfte damit um?
Nach der Einleitung wird im zweiten Kapitel ein theoretischer Überblick über die ökonomische Bildung und die Konzepte "Neoklassicher Mainstream" sowie "Sozioökonomische Bildung" erörtert. Aufgezeigt werden Grundgedanken, Prinzipien, Kritiken und inhaltliche Ansätze. Im dritten Abschnitt wir die Bedeutung der Sozioökonomie für die Wirtschaftspädagogik
diskutiert, bevor Kapitel vier den Ausbildungsberuf "Bankauffrau/-mann" vorstellt. Eingegangen wird neben einer pluralen Lehrausrichtung auf den RLP und auf Strukturmerkmale.
In Kapitel fünf wird das Forschungsvorhaben erläutert und Experteninterviews ausgewertet bzw. analysiert. Im sechsten Kapitel werden mit Hilfe der Literaturrecherche und der Praxiserfahrungen der befragten Lehrkräfte Umgangs- und Bewältigungsstrategien für einen zeitgemäßen ökonomischen Unterricht im Bankbereich verfasst. Es folgt eine kritische
Reflexion und die Arbeit wird mit einer Schlussbetrachtung beendet, die einen zusammenfassenden Ausblick für eine entsprechende berufliche Bildung enthält.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Zielsetzung
- 1.3 Gang der Untersuchung
- 2 Ökonomische Bildung
- 2.1 Neoklassischer Mainstream
- 2.1.1 Begriffliche Herleitung
- 2.1.2 Entwicklung und Kernidee
- 2.2 Kritik an der konventionellen ökonomischen Bildung
- 2.3 Sozioökonomische Bildung
- 2.2.1 Entstehungsgeschichte
- 2.2.2 Grundgedanken
- 2.2.2.1 Pluralismus/ Multiperspektivität/ Diversität (Objektbezug)
- 2.2.2.2 Kontroversität, Urteilsbildung und Kritik
- 2.2.2.3 Subjektorientierung bzw. -zentrierung
- 2.2.2.4 Exemplarischer Lebensweltbezug bzw. -orientierung
- 2.2.2.5 (Sozial-) Wissenschaftsbezug – Kontextualisierung und Komplexität
- 2.4 Gegenüberstellung der Sozioökonomischen und Neoklassischen Bildung
- 3 Bedeutung der Sozioökonomie für die Wirtschaftspädagogik
- 4 Der (neu geordnete) Ausbildungsberuf, Bankkaufmann/-frau
- 4.1 Plurale Wirtschaftslehre für die Bildung für Bankkaufleute
- 4.2 Rahmenlehrplan
- 4.3 Strukturmerkmale des Curriculums
- 5 Empirische Bildungsforschung
- 5.1 Forschungsdesign
- 5.1.2 Methodisches Vorgehen
- 5.1.2.1 Auswahl der Lehrkräfte
- 5.1.2.2 Leitfadengestütztes Experteninterview
- 5.1.2.3 Analyseverfahren
- 5.2 (Inhalts-) Analyse und Auswertung der Ergebnisse
- 5.2.1 Kategorie, Ökonomische Ausrichtungen und Denkweise
- 5.2.2 Kategorie, Curriculare Orientierung
- 5.2.3 Kategorie, Pädagogische/ Methodische Umsetzung
- 5.2.4 Kategorie, Herausforderungen/ Besonderheiten Berufsschule Bank
- 5.2.5 Fazit der Interviews
- 6 (Didaktische) Umgangs- und Bewältigungsstrategien
- 6.1 Prinzipien und Kompetenzen
- 6.2 Ausbildung der Lehrkräfte
- 6.3 Haltungen und Leitmotive
- 7 Kritische Reflexion
- 7.1 Reflexion der Theorie
- 7.2 Reflexion der Interviews
- 7.3 Reflexion des persönlichen Forschungsinteresses
- 8 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die ökonomische Bildung im Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau, indem sie neoklassische und sozioökonomische Perspektiven gegenüberstellt. Ziel ist es, die Bedeutung sozioökonomischer Ansätze für die Wirtschaftspädagogik zu beleuchten und praktische Implikationen für die Ausbildung aufzuzeigen.
- Vergleich neoklassischer und sozioökonomischer Ansätze in der ökonomischen Bildung
- Analyse des Curriculums des Ausbildungsberufes Bankkaufmann/-frau
- Empirische Untersuchung der ökonomischen Ausrichtung und didaktischen Umsetzung in der Berufsschule
- Entwicklung von didaktischen Umgangsstrategien für eine pluralere Wirtschaftslehre
- Reflexion der eigenen Forschungsarbeit
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Ausgangssituation, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit. Sie skizziert die Problematik einer einseitig neoklassisch ausgerichteten ökonomischen Bildung und benennt die Notwendigkeit sozioökonomischer Perspektiven. Der Gang der Untersuchung wird detailliert dargelegt, um dem Leser den roten Faden der Arbeit zu verdeutlichen. Die Bedeutung des gewählten Ausbildungsberufes „Bankkaufmann/-frau“ wird herausgestellt und seine Relevanz für die Fragestellung begründet.
2 Ökonomische Bildung: Dieses Kapitel analysiert kritisch den neoklassischen Mainstream in der ökonomischen Bildung, seine Entstehung und Kernideen. Es beleuchtet die Kritik an diesem Ansatz und stellt im Kontrast dazu die sozioökonomische Bildung mit ihren Grundgedanken (Pluralismus, Kontroversität, Subjektorientierung, Lebensweltbezug, Wissenschaftsbezug) vor. Der Vergleich beider Ansätze bildet die Grundlage für die weitere Untersuchung.
3 Bedeutung der Sozioökonomie für die Wirtschaftspädagogik: Dieses Kapitel untersucht, welche Bedeutung sozioökonomische Perspektiven für die Wirtschaftspädagogik haben. Es argumentiert, dass eine ausschließliche Fokussierung auf neoklassische Modelle die Ausbildung unzureichend vorbereitet und die Notwendigkeit einer Erweiterung des Lehrplans betont. Die theoretischen Grundlagen für die empirische Untersuchung werden hier gelegt. Konkret wird erläutert wie sozioökonomische Ansätze die Wirtschaftspädagogik bereichern können.
4 Der (neu geordnete) Ausbildungsberuf, Bankkaufmann/-frau: Dieses Kapitel beschreibt den Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau und analysiert den Rahmenlehrplan hinsichtlich seiner ökonomischen Ausrichtung. Die Strukturmerkmale des Curriculums werden untersucht, um zu identifizieren, inwieweit sozioökonomische Aspekte bereits berücksichtigt werden oder Lücken bestehen. Die Analyse des Lehrplans dient als Grundlage für die empirische Untersuchung im Folgeabschnitt.
5 Empirische Bildungsforschung: Dieses Kapitel beschreibt das Forschungsdesign und die Methodik der empirischen Untersuchung. Es erläutert das methodische Vorgehen, die Auswahl der Lehrkräfte und die Durchführung leitfadengestützter Experteninterviews. Die Inhaltsanalyse der Interviews und die Auswertung der Ergebnisse werden detailliert dargestellt und die Kategorien der Analyse (ökonomische Ausrichtungen, curriculare Orientierung, pädagogische Umsetzung, Herausforderungen) werden eingeführt. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Forschungsfrage interpretiert.
6 (Didaktische) Umgangs- und Bewältigungsstrategien: Dieses Kapitel entwickelt didaktische Strategien, um die Herausforderungen einer pluraleren Wirtschaftslehre im Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau zu bewältigen. Es werden Prinzipien und Kompetenzen benannt, die für eine erfolgreiche Umsetzung notwendig sind, und die Rolle der Lehrkräfteausbildung wird thematisiert. Die Bedeutung von Haltungen und Leitmotiven der Lehrenden wird ebenfalls betont. Die Kapitel bündelt konkrete Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen.
Schlüsselwörter
Ökonomische Bildung, Neoklassische Ökonomie, Sozioökonomische Bildung, Wirtschaftspädagogik, Bankkaufmann/-frau, Ausbildung, Curriculum, Empirische Bildungsforschung, Qualitative Inhaltsanalyse, Pluralismus, Wirtschaftsdidaktik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Sozioökonomische Bildung im Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau
Was ist das Thema der Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht die ökonomische Bildung im Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau unter Berücksichtigung neoklassischer und sozioökonomischer Perspektiven. Sie analysiert den aktuellen Lehrplan, führt empirische Forschung durch und entwickelt didaktische Strategien für eine pluralere Wirtschaftslehre.
Welche Forschungsfragen werden bearbeitet?
Die Arbeit untersucht den Vergleich neoklassischer und sozioökonomischer Ansätze, analysiert das Curriculum des Ausbildungsberufes Bankkaufmann/-frau, erforscht empirisch die ökonomische Ausrichtung und didaktische Umsetzung in der Berufsschule und entwickelt didaktische Umgangsstrategien für eine pluralere Wirtschaftslehre. Die eigene Forschungsarbeit wird kritisch reflektiert.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit kombiniert qualitative und quantitative Methoden. Es wird eine kritische Literaturanalyse neoklassischer und sozioökonomischer Ansätze durchgeführt. Die empirische Untersuchung basiert auf leitfadengestützten Experteninterviews mit Lehrkräften und einer qualitativen Inhaltsanalyse der Interviewdaten.
Welche Aspekte der neoklassischen und sozioökonomischen Bildung werden verglichen?
Der Vergleich umfasst die Begriffliche Herleitung, Entwicklung und Kernideen des neoklassischen Mainstreams und die Kritik daran. Im Kontrast dazu werden die Grundgedanken der sozioökonomischen Bildung (Pluralismus, Kontroversität, Subjektorientierung, Lebensweltbezug, Wissenschaftsbezug) beleuchtet.
Wie wird der Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau untersucht?
Der Ausbildungsberuf wird anhand des Rahmenlehrplans analysiert, um die ökonomische Ausrichtung und die Berücksichtigung sozioökonomischer Aspekte zu identifizieren. Die empirische Untersuchung fokussiert auf die Umsetzung in der Berufsschule.
Welche Ergebnisse liefert die empirische Untersuchung?
Die empirische Untersuchung analysiert die ökonomischen Ausrichtungen und Denkweisen der Lehrkräfte, die curriculare Orientierung, die pädagogische/methodische Umsetzung und Herausforderungen/Besonderheiten der Berufsschule. Die Ergebnisse werden im Hinblick auf die Forschungsfrage interpretiert.
Welche didaktischen Umgangs- und Bewältigungsstrategien werden entwickelt?
Die Arbeit entwickelt didaktische Strategien, um die Herausforderungen einer pluraleren Wirtschaftslehre zu bewältigen. Sie benennt Prinzipien und Kompetenzen, thematisiert die Lehrkräfteausbildung und betont die Bedeutung von Haltungen und Leitmotiven der Lehrenden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Ökonomische Bildung, Neoklassische Ökonomie, Sozioökonomische Bildung, Wirtschaftspädagogik, Bankkaufmann/-frau, Ausbildung, Curriculum, Empirische Bildungsforschung, Qualitative Inhaltsanalyse, Pluralismus, Wirtschaftsdidaktik.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zur ökonomischen Bildung (neoklassisch vs. sozioökonomisch), zur Bedeutung der Sozioökonomie für die Wirtschaftspädagogik, zum Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau, zur empirischen Bildungsforschung, zu didaktischen Umgangsstrategien, einer kritischen Reflexion und einer Zusammenfassung mit Ausblick.
- Citar trabajo
- Christoph Mikat (Autor), 2021, Wirtschaftliches Handeln für die Gesellschaft. Die ökonomische Bildung zwischen neoklassischen Ansätzen und sozioökonomischen Perspektiven, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163760