Das Konsumverhalten hat sich in einem schleichenden Prozess von dem ursprünglichen Sparsamkeitsgedanken abgewandt und immer stärker ausgedehnt. Gebrauchs- und Verbrauchsgüter haben eine zentrale Stellung im gesellschaftlichen sowie sozialen Kontext eingenommen und sind so gut wie unersetzbar geworden. Die Vorstellung von Verzicht oder Einsparungen im alltäglichen Leben wird oftmals als Last oder Einschränkung empfunden und somit zunehmend zur Unannehmlichkeit. Schwerwiegende Folgen, wie Umweltbelastungen, Ressourcenverlust oder Schadstoffausstoff bleiben im Alltagsdenken zu oft unbeachtet. Durch den vorherrschenden Konsumwahn entsteht eine bedeutsame Verantwortung gegenüber Natur und Umwelt, die aktiven Handlungsbedarf erfordert und nicht einfach abgetan werden darf. Es werden zukunftsfähige Systeme benötigt, die sowohl das Hier und Jetzt schützen als auch generationenübergreifend agieren.
Einen innovativen Lösungsansatz für das beschriebene Prozedere, bietet das System Cradle-to-Cradle. Es verfolgt den Gedanken des nachhaltigen Ressourcen- und Rohstoffschutzes und setzt hierbei auf ein individualisiertes Recyclingverfahren. Ziel ist es, Verbrauchs- und Gebrauchsgüter so umweltfreundlich wie möglich herzustellen, sodass eine Verkompostierung oder Wiederverwertung bedenkenlos möglich ist.
Einige Unternehmen haben die noch eher unbekannte Cradle-to-Cradle Methode bereits für sich entdeckt, ausgeweitet und individualisiert. Die Adoption des Konzeptes schreitet voran, doch setzt sie auch einen wichtigen Meilenstein in Richtung nachhaltiger Entwicklung? Können hochwertige Produkte überhaupt zu 100 Prozent wiederverwertet werden? Ist ein Leben ohne Müll überhaupt möglich? Mit diesen und weiteren bedeutsamen Fragen setzt sich die vorliegende Arbeit auseinander und reflektiert bedeutsame Anwendungsbereiche der Cradle-to-Cradle-Version.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Erste industrielle Revolution
- 2.1 Überblick
- 2.2 Cradle to grave - Von der Wiege zur Bahre
- 3 Ökologische Effizienz- und Effektivitätskennzahlen
- 3.1 Abgrenzung
- 3.2 Ökoeffizienz
- 3.3 Ökoeffektivität
- 4 Die nächste industrielle Revolution
- 5 Cradle to Cradle - Von der Wiege zur Wiege
- 5.1 Das Konzept
- 5.1.2 Abfall ist Nahrung
- 5.1.3 Nutzung erneuerbarer Energien
- 5.1.4 Förderung von Vielfalt
- 5.2 Zwei Kreisläufe des Cradle to Cradle Konzepts
- 5.2.1 Biologischer Kreislauf
- 5.2.2 Technischer Kreislauf
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht das Cradle-to-Cradle-Konzept als innovativen Lösungsansatz für die Herausforderungen der industriellen Produktion und des Konsums im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.
- Die Analyse der ersten industriellen Revolution und ihrer Auswirkungen auf die Umwelt.
- Die Erläuterung des "Cradle to grave"-Modells als lineare Produktionsweise.
- Die Darstellung des Cradle-to-Cradle-Konzepts und seiner zentralen Prinzipien.
- Die Untersuchung der beiden Kreisläufe des Cradle-to-Cradle-Modells: den biologischen und den technischen Kreislauf.
- Die Reflexion über die Bedeutung des Cradle-to-Cradle-Modells für eine nachhaltige Zukunft.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des nachhaltigen Konsums und die Problematik des "Cradle to grave"-Modells ein. Es wird die Notwendigkeit eines zukunftsfähigen Systems wie Cradle-to-Cradle hervorgehoben.
Kapitel 2 beleuchtet die erste industrielle Revolution und ihre Folgen. Es wird das "Cradle to grave"-Modell als lineares Einbahnstraßenmodell vorgestellt.
Kapitel 3 diskutiert die Bedeutung von Ökoeffizienz und Ökoeffektivität als Kennzahlen für die Nachhaltigkeit von Produktionsprozessen.
Kapitel 4 beleuchtet die Notwendigkeit einer nächsten industriellen Revolution und ihre Herausforderungen.
Kapitel 5 stellt das Cradle-to-Cradle-Konzept und seine wichtigsten Prinzipien wie "Abfall ist Nahrung" und die Nutzung erneuerbarer Energien vor. Es werden die beiden Kreisläufe des Modells - der biologische und der technische Kreislauf - im Detail erläutert.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Nachhaltigkeit, Cradle-to-Cradle, "Cradle to grave", Industrielle Revolution, Kreislaufwirtschaft, Biologische Kreisläufe, Technische Kreisläufe, Ressourcenmanagement, Umweltverträglichkeit, Ökoeffizienz, Ökoeffektivität, Nachhaltige Produktion, Produktdesign.
- Citation du texte
- Christoph Mikat (Auteur), 2017, Cradle-to-Cradle als ein Modell für die Zukunft?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1163785