Im Rahmen dieser Arbeit soll die Frage bearbeitet werden, wie die Früherkennungsuntersuchungen das Bild des ‚normalen‘ Kindes formen und beeinflussen und wie sich dieses auf das Aufwachsen von Kindern und das elterliche Sorgeverhalten auswirken.
Alle Kinder, die in Deutschland in einem Krankenhaus auf die Welt kommen, erhalten mit der Geburt des Kindes das Kinderuntersuchungsheft. Die Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter haben in Folge des Ausbaus von Früherkennung und Präventionsmaßnahmen für Entwicklungsstörungen in der frühen Kindheit in den letzten Jahren einen starken Institutionalisierungsschub erhalten.
Hierfür werden zuerst die Begriffe Normativität, Normalität und Normalisierung definiert und voneinander trennbar gemacht sowie die Funktion der Früherkennungsuntersuchung näher betrachtet. Hierfür wird das Untersuchungsheft sowie eine Informationsbroschüre für Eltern über die Früherkennung und Vorsorge ihres Kindes der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, herangezogen. Darauf folgt eine genauere Betrachtung des Spannungsfeldes der durch die Früherkennungsuntersuchungen entstehende Normativität und Normalisierung. Mithilfe einer qualitativen Studie von Früherkennungsuntersuchungen werden die Durchführung und mögliche Auswirkungen der Untersuchung ausführlich betrachtet. Im Anschluss wird näher auf die Prävention eingegangen sowie Messfehler und die mangelnde Standardisierung in den Untersuchungen kritisch begutachtet. Auch die Auswirkungen auf das elterliche Sorgeverhalten werden beleuchtet. Für eine multiperspektivische Betrachtung wird auch die Wichtigkeit der Früherkennungsuntersuchung veranschaulicht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Normativität, Normalität und Normalisierung
- Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter
- Spannungsfelder der Früherkennungsuntersuchung.
- Normativität in der Früherkennungsuntersuchung
- Prävention
- Messfehler und mangelnde Standarisierung
- Auswirkungen auf das elterliche Sorgeverhalten
- Wichtigkeit der Früherkennungsuntersuchungen
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Früherkennungsuntersuchungen das Bild des "normalen Kindes" formen und beeinflussen und welche Auswirkungen dies auf das Aufwachsen von Kindern und das elterliche Sorgeverhalten hat.
- Definition und Abgrenzung der Begriffe Normativität, Normalität und Normalisierung
- Analyse der Funktion der Früherkennungsuntersuchung anhand des Untersuchungsheftes und einer Informationsbroschüre für Eltern
- Begutachtung des Spannungsfeldes zwischen Normativität und Normalisierung im Kontext der Früherkennungsuntersuchungen
- Kritische Betrachtung der Durchführung und möglichen Auswirkungen der Früherkennungsuntersuchungen
- Analyse der Auswirkungen auf das elterliche Sorgeverhalten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über das Thema und die Forschungsfrage. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe Normativität, Normalität und Normalisierung definiert und voneinander abgegrenzt. Das dritte Kapitel beleuchtet die Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter und erläutert deren Funktion und Bedeutung. Das vierte Kapitel analysiert die Spannungsfelder der Früherkennungsuntersuchungen, insbesondere die Normativität und Normalisierung, die durch diese Untersuchungen entstehen. Es wird auch die Prävention, Messfehler und die mangelnde Standarisierung in den Untersuchungen beleuchtet. Die Auswirkungen auf das elterliche Sorgeverhalten und die Wichtigkeit der Früherkennungsuntersuchungen werden ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Früherkennungsuntersuchungen, Normativität, Normalität, Normalisierung, Kind, Entwicklung, Eltern, Sorgeverhalten, Prävention, Messfehler, Standarisierung.
- Citation du texte
- Verena Dakota Krüger (Auteur), 2020, Normativität und Normalisierung von Kindheit. Die Früherkennungsuntersuchungen im Kindesalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1165488