In dieser Arbeit erfolgt der Versuch, mit sozial- und kulturgeschichtlichen Ansätzen Herbert George Wells’ Roman „Krieg der Welten“ im Hinblick auf die Verbreitung von Grauen durch außerirdische Lebensformen zu untersuchen. Genauer betrachtet wird die Fremdheitsbegegnung zwischen den Menschen und den Außerirdischen. Das Wechselverhältnis zwischen dem literarischen Text und den gesellschaftlichen Prozessen wird näher erörtert. Sozial- und kulturgeschichtliche Ansätze knüpfen an die, in der Sturm-und-Drang Periode aufgestellte Erkenntnis an, dass jeder literarische Text ein geschichtliches Produkt sei, dessen Entstehung an den sozial- wie auch kulturgeschichtlichen und jeweiligen historischen Kontext gebunden ist.
Zuerst werden im zweiten Kapitel die Wurzeln der Science Fiction Literatur und ihr Einfluss auf die Erzählstruktur des Romans erörtert. Die Erzählstruktur wird in ihrer spezifischen Funktion, Fremdes erzählbar zu machen, untersucht. „Die Science Fiction bricht mit der Katastrophe auf, sie tut dies, weil die Deutung des Hier und Heute auf die Vernichtung der Zukunft und damit auch des Gestern schon hinzielt.“ Im Roman „Krieg der Welten“ ist die Katastrophe die Invasion der Marsianer. Im „Hier und Heute“ des 19. Jahrhunderts herrscht eine angstvolle Stimmung: Der Zukunft wird mit ambivalenten Gefühlen entgegen gesehen. H. G. Wells ist an der unmittelbaren Zukunft und am Wesen des Menschen interessiert. Seine inszenierte Katastrophe soll Aufschluss über das Geschichtsverständnis bieten.
Im dritten Kapitel wird die „Welt“ der Menschen genauer betrachtet. Die Bewohner des viktorianischen Englands stehen im Mittelpunkt. Wells wächst in dieser Ära auf, sie beeinflusst sein Schreiben. Der Historiker Michael Salewski meint, dass die Science Fiction mit Wells entstanden sein könnte. Er sieht Wells als direkten Abkömmling „der im 19. Jahrhundert sich vollziehenden Auseinandersetzung und Adaptierung der Darwinistischen Lehren“ Des Weiteren erfolgt im vierten Kapitel eine Beschreibung der „Welt“ der Marsianer. Von Interesse sind ihr Aussehen, ihr Vorgehen und ihre Technik. Faszinierend ist das rücksichtslose Vorgehen ihres Eroberungszuges. Auf die Beschreibungen von Aussehen und Technik erfolgt, jeweils innerhalb des Kapitels, eine Analyse. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Science Fiction und Scientific Romances
- Science Fiction
- Scientific Romances
- Weltkatastrophen-Erzählung ...
- Wells und die Gesellschaft um 1900
- Lebewesen vom Mars.......
- Das äußere Erscheinungsbild
- Die Technik der Marsianer
- Die Verbreitung von Grauen
- Grauen in der Begegnung mit dem Fremden
- Glücklicher Ausgang oder warnende Botschaft?
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Herbert George Wells' Roman „Krieg der Welten“ im Hinblick auf die Verbreitung von Grauen durch außerirdische Lebensformen. Der Fokus liegt auf der Fremdheitsbegegnung zwischen Menschen und Außerirdischen und dem Wechselverhältnis zwischen literarischem Text und gesellschaftlichen Prozessen. Die Arbeit bezieht sich auf sozial- und kulturgeschichtliche Ansätze, die die Entstehung literarischer Texte an den jeweiligen historischen Kontext binden.
- Die Wurzeln der Science Fiction Literatur und ihr Einfluss auf die Erzählstruktur des Romans
- Die spezifische Funktion der Erzählstruktur, Fremdes erzählbar zu machen
- Die „Welt“ der Menschen im viktorianischen England und ihr Einfluss auf Wells' Schreiben
- Die „Welt“ der Marsianer: Aussehen, Vorgehen und Technik
- Die Frage, ob und wie Wells die Invasoren Grauen unter den Menschen verbreitet lässt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit vor. Kapitel 2 untersucht die Wurzeln der Science Fiction Literatur und ihren Einfluss auf die Erzählstruktur des Romans. Kapitel 3 beleuchtet die „Welt“ der Menschen im viktorianischen England, während Kapitel 4 die „Welt“ der Marsianer beschreibt. Kapitel 5 erörtert, ob und wie Wells die Invasoren Grauen unter den Menschen verbreitet lässt.
Schlüsselwörter
Science Fiction, Scientific Romances, H.G. Wells, Krieg der Welten, Marsianer, Fremdheitsbegegnung, Grauen, sozial- und kulturgeschichtliche Ansätze, viktorianisches England.
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- Eva Kirchschläger (Autor), 2008, H.G. Wells Invasoren - Die Verbreitung des Grauens durch die Lebewesen vom Mars, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/116572