Das jahrelange Tauziehen um die Statusfrage des Kosovo hat seit dem 17. Februar
2008 endgültig ein Ende. Mit der Unabhängigkeitserklärung vollzieht der Kosovo die
Separation von Serbien und scheint den historischen Konflikt um seinen Status
besiegelt zu haben. Tatsächlich markiert dies den Beginn eines schwierigen
Staatsbildungsprozesses unter prekären internationalen Bedingungen. Die
Unabhängigkeit stößt nicht bei allen Staaten auf Zustimmung, beruht sie doch auf
einem völkerrechtlich strittigen Fundament. Angesichts der ersten Unruhen in der
krisenanfälligen Balkanregion gilt es nun eine Eskalation zu vermeiden und
Spannungen durch die Unterstützung externer Akteure zu entschärfen. Von der
Europäischen Union wird erwartet, dass sie sich der Herausforderung im Kosovo
stellt. Sie soll die Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen durch die zivile
ESVP2-Mission ablösen. Vor diesem Hintergrund geht die vorliegende Hausarbeit
der Frage nach, ob die EU die Lage im Kosovo stabilisieren kann. Welche Mittel
setzt sie ein und wo stößt sie auf Grenzen?
Zunächst wird ein historischer Abriss des langwierigen Konfliktes zwischen Serben
und Kosovo-Albanern geboten, um im nächsten Schritt die völkerrechtliche
Problematik aufgrund der UN-Resolution 1244 darzustellen, welche einen
ausschlaggebenden Faktor in der aktuellen Auseinandersetzung darstellt. Weiterhin
werden die wichtigsten Instrumente und Maßnahmen der Gemeinsamen Außen-
und Sicherheitspolitik (GASP) vorgestellt, die zur Stabilisierung auf dem Balkan
beitragen sollen. Das letzte Kapitel wird schließlich einem Fazit überlassen. Zur
Bearbeitung der Hausarbeit bedient sich die Autorin hermeneutischer Methoden, die
sie an ausgewählter Sekundärliteratur anwendet. Angesichts der Aktualität der
Thematik handelt es sich bei der Auswahl nicht nur um schriftlich vorliegende Texte
in Form von wissenschaftlicher Literatur, sondern es wird zusätzlich auf
Pressemitteilungen und Publikationen von Webseiten aus dem Internet
zurückgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Abriss des Kosovo-Konflikts
- Vorgeschichte
- Statusverhandlungen bis zur Unabhängigkeitserklärung
- Resolution 1244 der Vereinten Nationen
- Instrumente der GASP
- Außen- und sicherheitspolitische Maßnahmen für Konfliktmanagement und Friedenskonsolidierung
- Regionale Kooperation
- Europäisierung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Frage, ob die Europäische Union die Lage im Kosovo stabilisieren kann. Sie analysiert die Herausforderungen, die sich aus der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo ergeben und beleuchtet die Mittel, die die EU zur Stabilisierung einsetzt. Der Fokus liegt dabei auf der Rolle der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) im Kontext des Kosovo-Konflikts.
- Die historische Entwicklung des Kosovo-Konflikts
- Die völkerrechtliche Problematik der Unabhängigkeitserklärung
- Die Rolle der Europäischen Union im Kosovo
- Die Instrumente und Maßnahmen der GASP zur Stabilisierung
- Die Grenzen der EU-Einflussnahme im Kosovo
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet einen historischen Abriss des Kosovo-Konflikts, der die Vorgeschichte sowie die Statusverhandlungen bis zur Unabhängigkeitserklärung beleuchtet. Kapitel 2 analysiert die völkerrechtliche Problematik der Unabhängigkeitserklärung im Kontext der UN-Resolution 1244. Kapitel 3 widmet sich den Instrumenten und Maßnahmen der GASP, die zur Stabilisierung im Kosovo beitragen sollen.
Schlüsselwörter
Kosovo, EU, GASP, Konfliktmanagement, Friedenskonsolidierung, Unabhängigkeitserklärung, UN-Resolution 1244, Statusverhandlungen, Europäisierung, Balkan, Serbien, Kosovo-Albaner.
- Citar trabajo
- Agnes Niesporek (Autor), 2008, Kann die EU die Lage im Kosovo stabilisieren?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/117527