Im Mittelpunkt der folgenden Seiten steht das diffuse und oft nur sehr schwer greifbare Verhältnis zwischen dem medialen System auf der einen und den Entscheidungen der politischen Akteure in Heiligendamm auf der anderen Seite. Wurden die Medien ihrer Stellung als Vermittler im intermediären System zwischen Politik und Bevölkerung gerecht? Welche Schlussfolgerungen lassen sich aus dem öffentlichen Diskurs rund um die Ergebnisse des Gipfeltreffens in Heiligendamm für das Rollenverständnis der Medien in unserer modernen Massendemokratie ableiten? In dieser Hausarbeit soll es konkret um die Beantwortung der folgenden zentralen Fragestellung gehen: Welches Beziehungsgefüge zwischen medialem und politischem System lässt sich aus der Darstellung der Ergebnisse des G8-Gipfels 2007 im Spiegel der These der Mediendemokratie ableiten und was bedeutet dies letztlich für den öffentlichen Diskurs? Bereits der Begriff des öffentlichen Diskurses ist sehr breit interpretierbar. In diesem Falle jedoch soll er sich auf die in den Medien stattfindende Debatte und den Austausch von Informationen und Meinungen beschränken – auch wenn „Öffentlichkeit“ bereits weit unter der Ebene der Massenmedien etwa bei zufälligen Aufeinandertreffen oder Veranstaltungen stattfindet. Das Konzept der Mediendemokratie wird im ersten Teil der Hausarbeit näher zu erläutern sein. Die Arbeit ist im Wesentlichen in drei Teile untergliedert: Zunächst soll das Verhältnis von Medien und Politik in allgemeiner Form und sollen die Grundlagen der These der Mediendemokratie rekapituliert und einige für diese Arbeit zentrale Punkte herausgestellt werden. In einem zweiten Schritt folgt dann eine (empirische) Analyse zur medialen Darstellung der durch die politischen Entscheidungsträger vermittelten Ergebnisse. Dieser Ausschnitt wird er die wesentlichen Grundlinien aufzeigen, in denen sich Medien und Politik zum Gipfeltreffen 2007 bewegten. In einem abschließenden Teil wird es dann darum gehen, die Ergebnisse der beiden analytischen Untersuchungen zusammenfassen, um zu einer fundierten Bewertung des Ganzen und letztlich einer Beantwortung der eingangs formulierten Fragestellung zu gelangen. Ziel der Arbeit ist es, die These der Mediendemokratie kritisch zu hinterfragen und mit den realen Geschehnissen des G8-Gipfels von Heiligendamm zu konfrontieren, um wichtige Fragen zu diskutieren und letztlich das Beziehungsgefüge von Medien und Politik besser zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Einführung, Problemdefinition
- Fragestellung, Aufbau und Ziel der Arbeit
- Hauptteil
- Medien und Politik
- System wechselseitiger Abhängigkeit
- Medien als Instrument und Akteur
- Zwischen Parteien- und Mediendemokratie
- Zum Begriff der Mediendemokratie
- Wandel der Parteiendemokratie?
- Spannungsfelder zwischen Medien und Politik
- Folgen für Bürger und Politik
- G8-Gipfel: Politik und Medien in Heiligendamm
- Politische Agenda und Bilanz der Bundesregierung
- Heiligendamm: Politische Kontrolle der Presse?
- Gipfelbilanz im Spiegel der Medien
- Nachlese: Selbstreflexion der Medien
- Schlussbetrachtung
- Zusammenfassung
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Verhältnis zwischen Medien und Politik im Kontext des G8-Gipfels von Heiligendamm 2007. Sie untersucht, ob und inwiefern die Ergebnisse des Gipfels im Spiegel der These der Mediendemokratie betrachtet werden können und welche Folgen dies für den öffentlichen Diskurs hat.
- Analyse des Beziehungsgefüges zwischen Medien und Politik im Zusammenhang mit dem G8-Gipfel
- Bewertung der Rolle der Medien in der Vermittlung der Ergebnisse des Gipfels
- Untersuchung der Relevanz der Mediendemokratie im Kontext des G8-Gipfels
- Diskussion der Auswirkungen der medialen Berichterstattung auf den öffentlichen Diskurs
- Kritische Auseinandersetzung mit der These der Mediendemokratie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik des G8-Gipfels von Heiligendamm und das Verhältnis von Medien und Politik in den Kontext der Mediendemokratie. Das erste Kapitel beleuchtet das wechselseitige Abhängigkeitsverhältnis zwischen Medien und Politik sowie die Rolle der Medien als Instrument und Akteur in der politischen Kommunikation. Der zweite Teil der Arbeit analysiert die These der Mediendemokratie im Hinblick auf den Wandel der Parteiendemokratie, die Spannungsfelder zwischen Medien und Politik sowie die Folgen für Bürger und Politik. Der dritte Teil fokussiert auf den G8-Gipfel in Heiligendamm und untersucht die politische Agenda der Bundesregierung, die Medienberichterstattung über den Gipfel und die Selbstreflexion der Medien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Mediendemokratie, öffentlicher Diskurs, politische Kommunikation, G8-Gipfel, Heiligendamm, Medienberichterstattung, politische Agenda, Medienkritik, Selbstreflexion.
- Citar trabajo
- Jens Marquardt (Autor), 2008, Der öffentliche Diskurs um die Ergebnisse des G8-Gipfels von Heiligendamm im Spiegel der These der „Mediendemokratie“, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/118776