Die vorliegende Arbeit soll im Wesentlichen die Unterschiede der Bilanzierung latenter Steuern nach dem deutschen HGB und den internationalen Rechnungslegungsstandards IAS/IFRS erläutern. Das komplizierte Thema latente Steuern wurde bisher in Deutschland nur unzureichend betrachtet, es gewinnt jedoch vor dem Hintergrund an Bedeutung, dass seit dem 01.01.2005 kapitalmarktorientierte Unternehmen in der EU ihren Jahresabschluss grundsätzlich nach IAS/IFRS aufzustellen haben.1 In diesem Rechnungslegungssystem haben latente Steuern schon wesentlich länger eine besondere Bedeutung, auf die Gründe hierfür soll ebenfalls im Weiteren eingegangen werden. Zunächst sollen die grundsätzlichen Unterschiede zwischen dem deutschen und dem angelsächsisch geprägten internationalen Ansatz herausgestellt werden und anschließend die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür erläutert werden. Im nächsten Schritt werden die einzelnen, dem Ansatz und der Bewertung zugrunde liegenden Theorien erläutert und verglichen. Außerdem wird der Ausweis latenter Steuern in der Bilanz beschrieben und demonstriert. Schließlich sollen ausgewählte Praxisprobleme die hohe Aktualität des Themas unterstreichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsabgrenzung
- Problemstellung
- Rechtsquellen und Ziele der Steuerabgrenzung
- Anwendungsbereich
- Rechtliche Normierungen
- Regelungen des HGB
- Regelungen der IAS
- Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz
- Vergleichende Analyse der Bilanzierung latenter Steuern nach IAS 12 und HGB
- Theorien der Steuerabgrenzung
- Das Timing-Konzept
- Das Temporary-Konzept
- Bewertung der Konzepte anhand der Vorgaben der Rechnungslegungsstandards
- Bewertung latenter Steuern
- Deferred-method
- Liability-method
- Einzeldifferenz- und Gesamtdifferenzbetrachtung
- Ausweis latenter Steuern in Bilanz und Anhang
- Praxisprobleme
- Abzinsung
- Verlustvorträge
- Saldierung aktiver und passiver Posten
- Theorien der Steuerabgrenzung
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit zielt auf einen kritischen Vergleich der Bilanzierung latenter Steuern nach IAS 12 und den entsprechenden Regelungen des deutschen Bilanzrechts ab. Die Arbeit untersucht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Regelwerke und beleuchtet dabei praxisrelevante Herausforderungen.
- Vergleich der Bilanzierung latenter Steuern nach IAS 12 und HGB
- Analyse der unterschiedlichen Theorien der Steuerabgrenzung (Timing- und Temporary-Konzept)
- Bewertung verschiedener Methoden zur Bewertung latenter Steuern (Deferred- und Liability-method)
- Untersuchung der Praxisprobleme bei der Bilanzierung latenter Steuern
- Auswirkungen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Bilanzierung latenter Steuern ein und definiert wichtige Begriffe. Das zweite Kapitel behandelt die relevanten Rechtsquellen und Ziele der Steuerabgrenzung, sowohl im deutschen HGB als auch nach IAS 12. Kapitel drei vergleicht die Bilanzierung latenter Steuern nach beiden Regelwerken im Detail, inklusive der verschiedenen Bewertungsansätze und Praxisprobleme.
Schlüsselwörter
Latente Steuern, IAS 12, HGB, Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, Steuerabgrenzung, Timing-Konzept, Temporary-Konzept, Deferred-method, Liability-method, Abzinsung, Verlustvorträge, Bilanzierung.
- Arbeit zitieren
- Daniel Schmalz (Autor:in), 2008, Die Bilanzierung latenter Steuern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119444