Ziel der vorliegenden Arbeit war es, einen ganzheitlichen
Überblick über rechtliche Probleme des Musikdownload zu schaffen. Durch die Reformen des Urheberrechtsgesetzes versucht der Gesetzgeber, die Unsicherheiten der letzten Jahre zu beseitigen und für Rechtssicherheit zu sorgen. Mit Inkrafttreten des zweiten Korbes wurde in diesem Zusammenhang die Unzulässigkeit des
Downloads urheberrechtlich geschützter Werke von rechtswidrig
öffentlich zugänglich gemachten Vorlagen klargestellt. Es bleibt
dennoch abzuwarten, mit welchen Mitteln und inwieweit der
rechtwidrige Download in der Praxis überhaupt verfolgt wird. Die
gängige Praxis des Durchsuchens und Herunterladens von
Musiktiteln aus Tauschbörsen, um so Beweise gegen Anbieter
geschützter Werke zu erlangen, versagt jedenfalls an dieser Stelle.
Der Markt für entgeltliche Musikangebote wird in naher Zukunft
weiter wachsen. Die Anbieter haben die abschreckende Wirkung
von DRMS erkannt und bieten nun auch ungeschützte Musik zum
Download an. Auch sind vermehrt Angebote von „Musikflatrates“
zu finden, bei denen dem Kunden gegen einen monatlichen
Festpreis der Musikgenuss per Streaming-Verfahren aus dem
gesamten zur Verfügung stehenden Musikkatalog ermöglicht wird.1
Nach der seit 1.1.2008 geltenden Rechtslage ist in aller Regel,
neben dem Bereithalten, auch der Download urheberrechtlich
geschützter Musik aus Musiktauschbörsen rechtswidrig. Durch das
Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung und den geplanten zivilen
Auskunftsanspruch werden urheberrechtsverletzende Internetnutzer
in Zukunft leichter zu identifizieren sein. Es bleibt abzuwarten,
inwieweit das Unrechtsbewusstsein der Nutzer dadurch geschärft
wird und ob es gegebenenfalls zu einem signifikanten Rückgang
der Downloads über P2P-Tauschbörsen kommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- A. Musik im digitalen Zeitalter
- I. Digitale Güter
- 1. Begriffsbestimmung
- 2. Eigenschaften digitaler Güter
- II. Das Format MP3
- 1. Geschichte
- 2. Das Prinzip MP3
- 3. MP3 heute
- B. Das Urheberrecht im Informationszeitalter
- I. Neue Anforderungen an das Urheberrecht
- II. Relevante Regelungen im Urheberrechtsgesetz (UrhG)
- 1. Urheberpersönlichkeitsrechte
- a) Veröffentlichungsrecht (§ 12 UrhG)
- b) Anerkennung der Urheberschaft im Internet (§ 13 UrhG)
- c) Schutz des Integritätsinteresses (§ 14 UrhG)
- 2. Verwertungsrechte
- a) Vervielfältigungsrecht (§ 16 UrhG)
- b) Verbreitungsrecht (§ 17 UrhG)
- c) Recht der öffentlichen Zugänglichmachung (§ 19a UrhG)
- d) Bearbeitungsrecht (§ 23 UrhG)
- 3. Schrankenregelungen
- a) Privatkopie
- b) Technischer Kopierschutz
- C. Urheberrechtliche Bewertung einzelner Vorgänge
- I. Digitalisierung von Musikstücken
- II. Der Upload
- III. Der Download
- IV. Bereithalten zum Abruf
- D. Entgeltliche Musikangebote
- I. Marktsituation
- II. Musikdownloadplattformen im Internet
- 1. iTunes-Music Store
- 2. Musicload
- III. Vertragstypologische Klassifizierung
- 1. Shop-Nutzungsvertrag
- 2. Musikdownload
- IV. Vertragsabschluss
- 1. Elektronische Willenserklärung
- 2. Zustandekommen des Vertrags
- 3. Gewährleistung beim Kaufvertrag
- 4. Fernabsatzrechtliche Anforderungen
- V. Digital Rights Management
- E. Filesharing – Tauschbörsen im Internet
- I. Ausgangslage
- II. Technische Abläufe
- III. Urheberrechtsverletzung durch die Nutzer
- IV. Haftung der Betreiber
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit untersucht die rechtlichen Probleme im Zusammenhang mit Musikdownloads. Ziel ist es, die urheberrechtlichen Aspekte der Digitalisierung, des Uploads, des Downloads und des Bereitstellens von Musik im Internet zu beleuchten und die verschiedenen rechtlichen Konstellationen, insbesondere im Hinblick auf Filesharing und legale Musikdownloadplattformen, zu analysieren.
- Urheberrechtliche Fragen im digitalen Musikmarkt
- Rechtliche Bewertung von Musikdownloads und Filesharing
- Vertragsrechtliche Aspekte bei Musikdownload-Plattformen
- Haftung der Anbieter und Nutzer von Filesharing-Diensten
- Digital Rights Management (DRM) und seine Auswirkungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein. Der Hauptteil beginnt mit einer Betrachtung von Musik im digitalen Zeitalter, einschließlich der Eigenschaften digitaler Güter und des MP3-Formats. Anschließend wird das Urheberrecht im Informationszeitalter mit den relevanten Regelungen des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) erörtert, inklusive Urheberpersönlichkeitsrechten und Verwertungsrechten sowie Schrankenregelungen. Die urheberrechtliche Bewertung einzelner Vorgänge wie Digitalisierung, Upload und Download wird analysiert. Der Abschnitt zu entgeltlichen Musikangeboten beleuchtet die Marktsituation, Musikdownloadplattformen und vertragstypologische Klassifizierungen. Schließlich werden Filesharing und die damit verbundenen rechtlichen Probleme behandelt, sowohl aus Sicht der Nutzer als auch der Betreiber.
Schlüsselwörter
Musikdownload, Urheberrecht, Digitalisierung, Filesharing, Urheberrechtsgesetz (UrhG), Musikdownloadplattformen, Vertragsrecht, Haftung, Digital Rights Management (DRM), P2P-Tauschbörsen, digitale Güter, MP3.
- Arbeit zitieren
- Matthias Cantzler (Autor:in), 2008, Rechtliche Probleme beim Musikdownload, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119711