In dieser Arbeit wurde der Versuch unternommen, die drei Themenkreise Algorithmenleistungsfähigkeit der Berechnungsverfahren in der 3D-Animation, Wahrnehmungsvermögen des Menschen und Gestaltungsgrundsätze bei der Erstellung virtueller Bilder zu vereinen.
Dazu wurden grundlegende Prinzipien der angewandten Algorithmen erklärt und eine Systematisierung derzeit gebräuchlicher Berechnungsverfahren vorgenommen (Kapitel 2).
Anschließend (Kapitel 3) sind die Vorgänge bei der Empfindung und Wahrnehmung der Wirklichkeit durch den Menschen untersucht worden, Physiologie und Psychologie fanden dabei gleichermaßen Beachtung. Schon hier zeigten sich grundlegende Gesetzmäßigkeiten bei der Wahrnehmung, die bei der Gestaltung Anwendung finden und dort (Kapitel 4) noch tiefgründiger untersucht wurden.
Bei den Ausführungen über Gestaltungsgrundsätze im allgemeinen wird wieder der starke Bezug der genannten Gesetze auf die Wahrnehmung bzw. die Psyche des Menschen deutlich. In den Beispielen, die mit 3D-Animationssystemen erstellt wurden, wird auch der Zusammenhang zwischen der Algorithmenleistungsfähigkeit, den dort geltenden Gesetzen der Wahrnehmung und damit der Gestaltung hergestellt.
Im letzten Teil der Arbeit wird nun der Versuch unternommen, die speziell in der Virtualität der Software zu beachtende Philosophie bei Wahrnehmung und Gestaltung zu erläutern und damit auf die dortigen Verhältnisse anhand der erstellten Beispiele zu dieser Arbeit zugeschnittene Empfehlungen zu geben.
Bei dem Versuch, Technik und Kunst zu verbinden, zu vereinen und vor allem, die bestehenden „Unvereinbarkeiten“ zu beseitigen, kommt man nicht umhin, Gefühle, Unschärfen und das „bloße Gefallen“ miteinzubeziehen. Denn bei der Anwendung der Technik und Wissenschaft beim Gestalten geht es doch darum, die Sinne des Menschen anzusprechen, ihn zu manipulieren in seinen Gefühlen, seiner Wahrnehmung und einfach zu gefallen.
Inhaltsverzeichnis
- 2 Algorithmenleistungsfähigkeit
- 2.1 Grundlagen
- 2.1.1 Die Abbildung der dreidimensionalen Welt auf die zwei Dimensionen des Bildes auf Bildschirm und Printmedium
- 2.1.2 Material-Attribute
- 2.1.3 Betrachtungen zur Optik und Physik
- 2.1.4 Colorimetrie
- 2.2 Beleuchtung und Schattierung
- 2.2.1 Beleuchtungsmodelle
- 2.2.2 Schattenberechnung
- 2.2.3 Einteilung der Schattierungsverfahren
- 2.2.4 Schattierungsverfahren
- 2.3 Bilddarstellung
- 2.3.1 Bilddatenwandlung und -anpassung
- 2.3.2 Farbkorrektur der Darstellung am Monitor
- 3 Wahrnehmungsvermögen des Menschen
- 3.1 Physiologie des Sehsystemes
- 3.1.1 Aufbau des Auges
- 3.1.2 Auge und Gehirn
- 3.1.3 Helligkeitsempfindung
- 3.1.4 Kontrastempfindung
- 3.1.5 Farbempfindung
- 3.1.6 Räumliches Sehen
- 3.2 Psychologie der Wahrnehmung
- 3.2.1 Vorbetrachtungen
- 3.2.2 Realität und Wirklichkeit
- 3.2.3 Bildbetrachtung: Analyse und Synthese
- 3.2.4 Detektion und Invarianzleistungen
- 4 Gestaltungsgrundsätze
- 4.1 Grundlagen
- 4.1.1 Abbildungsfaktoren
- 4.1.2 Gestaltgesetze
- 4.2 Gestaltung mit Licht
- 4.2.1 Licht zu Sehen, Hinsehen, Ansehen
- 4.2.2 Modellierung mit Licht, Objektwiedergabe
- 4.2.3 Lichtrichtungen
- 4.2.4 Lichtfunktionen
- 4.2.5 Lichtstile
- 4.2.6 Lichtstimmungen, Bildathmosphäre
- 4.2.7 Aufmerksamkeitssteuerung
- 4.2.8 Assoziationen
- 4.2.9 Realisierte Lichtgestaltung in der Szene „Haus Am Horn“
- 5 Schlußfolgerungen für den Gestaltungsprozeß in der Virtualität
- 5.1 Wahrnehmung und Gestaltung in Realität und Virtualität
- 5.1.1 Die natürliche Wirklichkeit bzw. die natürliche Realität
- 5.1.2 Das virtuelle Bild
- 5.1.3 Reduktion und Abstraktion
- 5.1.4 Realismus und dessen Grenzen
- 5.1.5 Visualisierung versus Nachbildung
- 5.1.6 Gestaltung und Kreativität
- 5.2 Praktische Gestaltung in der 3D-Animation
- 5.2.1 Storyboard
- 5.2.2 Modellierung
- 5.2.3 Berechnungsverfahren, Realitätslevel
- 5.2.4 Schatten und Reflexionen
- 5.2.5 Materialwahl, Mapping
- 5.2.6 Ambience
- 5.2.7 Lichtmenge
- 5.2.8 Lichtfarbe
- 5.2.9 Farbigkeit
- 5.2.10 Hintergrund
- 5.2.11 Bump Maps
- 5.2.12 Strukturen
- 5.2.13 Radiosity-Simulation bei Raytracing am Beispiel
- 6 Zusammenfassung
- 6.1 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Gestaltungsanforderungen in der Computeranimation, der Leistungsfähigkeit von Algorithmen und dem menschlichen Wahrnehmungsvermögen, insbesondere in Abhängigkeit von der Beleuchtung einer Szene. Das Hauptziel ist es, ein besseres Verständnis für die Interaktion zwischen Technik und künstlerischer Gestaltung zu entwickeln und praktische Gestaltungsempfehlungen für die 3D-Computergrafik abzuleiten.
- Die Leistungsfähigkeit verschiedener Algorithmen in der 3D-Computergrafik
- Das menschliche Sehsystem und seine physiologischen und psychologischen Aspekte der Wahrnehmung
- Gestaltungsprinzipien und ihr Einfluss auf die visuelle Wahrnehmung
- Die Rolle der Beleuchtung bei der Gestaltung und Wahrnehmung virtueller Szenen
- Praktische Anwendung der Erkenntnisse in der Erstellung von 3D-Animationen
Zusammenfassung der Kapitel
2 Algorithmenleistungsfähigkeit: Dieses Kapitel befasst sich mit den technischen Grundlagen der 3D-Computergrafik, insbesondere der Abbildung dreidimensionaler Szenen auf zweidimensionale Bildflächen. Es werden verschiedene Algorithmen zur Transformation von 3D-Daten in 2D-Bilder, zur Berechnung von Beleuchtungseffekten (lokale und globale Modelle wie Raytracing und Radiosity) und zur Darstellung von Materialien und deren Eigenschaften beschrieben. Die Kapitel erläutern detailliert die mathematischen und physikalischen Prinzipien hinter diesen Verfahren und gehen auf die jeweiligen Stärken und Schwächen ein, einschließlich der Herausforderungen bei der Simulation von Realismus.
3 Wahrnehmungsvermögen des Menschen: Das Kapitel behandelt die physiologischen und psychologischen Aspekte des menschlichen Sehsystems. Es wird der Aufbau des Auges, die Funktionsweise der Netzhaut und die Verarbeitung visueller Informationen im Gehirn detailliert erklärt. Der Fokus liegt auf der Wahrnehmung von Helligkeit, Kontrast und Farbe, einschließlich der Adaption des Auges und der Rolle von Gestaltgesetzen. Die Kapitel diskutiert, wie das Gehirn dreidimensionale räumliche Informationen aus zweidimensionalen Netzhautbildern extrahiert und beleuchtet die Konzepte von Helligkeitskonstanz, Farbkonstanz und Größenkonstanz.
4 Gestaltungsgrundsätze: Dieses Kapitel verbindet die technischen Aspekte der Computergrafik (Kapitel 2) mit den Prinzipien der menschlichen Wahrnehmung (Kapitel 3) und bietet eine systematische Einführung in die Gestaltung von virtuellen Bildern. Es erläutert grundlegende Gestaltungsfaktoren wie Überschneidung, Licht und Schatten, Perspektive, und Gestaltgesetze. Der Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung mit Licht, einschließlich der verschiedenen Lichtarten (gerichtetes vs. diffuses Licht), Lichtrichtungen und Lichtfunktionen. Das Kapitel schließt mit einer detaillierten Analyse der Lichtgestaltung in einer konkreten Beispielszene ("Haus am Horn"), die die Anwendung der vorgestellten Prinzipien veranschaulicht.
5 Schlußfolgerungen für den Gestaltungsprozeß in der Virtualität: Das Kapitel zieht die Erkenntnisse der vorherigen Kapitel zusammen und diskutiert die Herausforderungen und Möglichkeiten der Gestaltung virtueller Bilder. Es beleuchtet die Unterschiede zwischen der Wahrnehmung von realen Szenen und von Bildern, die Bedeutung der Reduktion und Abstraktion von Informationen, sowie die Grenzen des Realismus in der Computergrafik. Schließlich werden praktische Empfehlungen zur Gestaltung von 3D-Animationen gegeben, einschließlich der Storyboard-Erstellung, Modellierung, Materialwahl, Beleuchtung und Verwendung von Mappings. Der Text beschreibt unterschiedliche Realitätslevel und ihren Einfluss auf die visuelle Harmonie eines Bildes.
Schlüsselwörter
3D-Computeranimation, Algorithmen, Raytracing, Radiosity, Beleuchtung, Schatten, Wahrnehmung, Sehsystem, Gestaltgesetze, Gestaltung, Realismus, Visualisierung, Bildkomposition, Lichtgestaltung, Farbkonstanz, Helligkeitskonstanz.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument "Algorithmenleistungsfähigkeit, Wahrnehmung und Gestaltung in der 3D-Computeranimation"
Was ist der Inhalt des Dokuments?
Das Dokument ist eine umfassende Übersicht über die Erstellung von 3D-Computeranimationen. Es behandelt die technischen Grundlagen der Algorithmen, die das menschliche visuelle System und die Gestaltungsprinzipien, die für die Erstellung überzeugender und ästhetisch ansprechender virtueller Szenen relevant sind.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themenschwerpunkte: Algorithmenleistungsfähigkeit in der 3D-Computergrafik (Abbildung dreidimensionaler Szenen, Beleuchtung, Schattierung, Bilddarstellung); das menschliche Wahrnehmungsvermögen (Physiologie des Sehsystems, Psychologie der Wahrnehmung, Gestaltgesetze); Gestaltungsgrundsätze (Lichtgestaltung, Bildkomposition, Aufmerksamkeitssteuerung); und Schlussfolgerungen für den Gestaltungsprozess in der Virtualität (Realismus, Reduktion, Abstraktion, praktische Gestaltung in der 3D-Animation).
Welche Algorithmen werden im Dokument besprochen?
Das Dokument beschreibt verschiedene Algorithmen der 3D-Computergrafik, einschließlich Verfahren zur Transformation von 3D-Daten in 2D-Bilder, zur Berechnung von Beleuchtungseffekten (lokale und globale Modelle wie Raytracing und Radiosity) und zur Darstellung von Materialien und deren Eigenschaften. Es wird auf die mathematischen und physikalischen Prinzipien hinter diesen Verfahren eingegangen, sowie auf deren Stärken und Schwächen.
Wie wird das menschliche Wahrnehmungsvermögen behandelt?
Das Dokument behandelt die Physiologie des Sehsystems (Aufbau des Auges, Funktionsweise der Netzhaut, Verarbeitung visueller Informationen im Gehirn) und die Psychologie der Wahrnehmung (Helligkeitsempfindung, Kontrastempfindung, Farbempfindung, räumliches Sehen, Gestaltgesetze). Es erklärt, wie das Gehirn dreidimensionale räumliche Informationen aus zweidimensionalen Netzhautbildern extrahiert und beleuchtet Konzepte wie Helligkeitskonstanz, Farbkonstanz und Größenkonstanz.
Welche Gestaltungsgrundsätze werden erläutert?
Das Dokument erläutert Gestaltungsfaktoren wie Überschneidung, Licht und Schatten, Perspektive und Gestaltgesetze. Ein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung mit Licht, einschließlich verschiedener Lichtarten (gerichtetes vs. diffuses Licht), Lichtrichtungen, Lichtfunktionen, Lichtstilen, Lichtstimmungen und der Aufmerksamkeitssteuerung. Die Anwendung der Prinzipien wird an einem Beispiel ("Haus am Horn") veranschaulicht.
Welche praktischen Empfehlungen für die 3D-Animation werden gegeben?
Das Dokument bietet praktische Empfehlungen zur Gestaltung von 3D-Animationen, einschließlich Storyboard-Erstellung, Modellierung, Materialwahl, Beleuchtung, Mapping, der Berücksichtigung von Schatten und Reflexionen, sowie der Gestaltung von Ambience, Lichtmenge, Lichtfarbe, Farbigkeit, Hintergrund, Bump Maps und Strukturen. Es werden unterschiedliche Realitätslevel und deren Einfluss auf die visuelle Harmonie eines Bildes diskutiert.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: 3D-Computeranimation, Algorithmen, Raytracing, Radiosity, Beleuchtung, Schatten, Wahrnehmung, Sehsystem, Gestaltgesetze, Gestaltung, Realismus, Visualisierung, Bildkomposition, Lichtgestaltung, Farbkonstanz, Helligkeitskonstanz.
Welche Zielsetzung verfolgt das Dokument?
Das Hauptziel des Dokuments ist es, ein besseres Verständnis für die Interaktion zwischen Technik und künstlerischer Gestaltung zu entwickeln und praktische Gestaltungsempfehlungen für die 3D-Computergrafik abzuleiten. Es untersucht die Verbindung zwischen Gestaltungsanforderungen in der Computeranimation, der Leistungsfähigkeit von Algorithmen und dem menschlichen Wahrnehmungsvermögen, insbesondere in Abhängigkeit von der Beleuchtung einer Szene.
Welche Kapitel enthält das Dokument?
Das Dokument ist in folgende Kapitel unterteilt: Algorithmenleistungsfähigkeit, Wahrnehmungsvermögen des Menschen, Gestaltungsgrundsätze, Schlussfolgerungen für den Gestaltungsprozess in der Virtualität, und Zusammenfassung mit Ausblick.
- Citar trabajo
- Dipl.-Ing. Klaus Pforte (Autor), 1996, Computeranimation. Gestaltungsanforderungen, Algorithmenleistungsfähigkeit und Wahrnehmungsvermögen des Menschen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119714