Aus Web 2.0 folgt E-Learning 2.0?

Unterstützung von Arbeits- und Lerngruppen oder StudiVZ light - Zur Zusammenführung von informellem und formalen Lernen


Exposé Écrit pour un Séminaire / Cours, 2008

22 Pages, Note: 1


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung und Ziele dieser Arbeit

2 Web
2.1 Entstehungsgeschichte des Web
2.2 Was ist Web 2.0?
2.3 Voraussetzungen für Web
2.4 Veränderungen durch Web
2.4.1 Author vs. User
2.4.2 Local vs. Remote
2.4.3 Privacy vs. Publicity
2.5 Anwendungen im Web
2.5.1 Wikis
2.5.2 Social Bookmarking-Tools
2.5.3 Social Networking-Tools
2.5.4 Fotocommunity
2.5.5 Medienplayer und -plattform
2.5.6 Videoportale
2.6 Kritische Betrachtung: Blog

3 E-Learning und E-Learning
3.1 Wie sieht E-Learning 2.0 aus?
3.2 Einsatzszenarien von Web 2.0 Tools im Bildungsbereich
3.3 E-Learning 2.0: PLE – Personal Learning Environment
3.4 Weiterbildung und Digitales Lernen heute und in drei Jahren

4 Verändertes Lernen durch E-Learning
4.1 Formales vs. Informelles Lernen
4.2 Informelles und lebenslanges Lernen

5 Fazit

6 Literatur

1 Einleitung und Ziele dieser Arbeit

Technologische Entwicklungen und ein damit verbundener gesellschaftlicher Wandel bewirken gegenwärtig viele Veränderungen im Bildungsbereich. Der Einzug des Computers in den Alltag unserer heutigen Wissensgesellschaft war dafür ein entscheidender Schritt und ist in vielen Bereichen bereits abgeschlossen. Die Leistungsfähigkeit, die Vernetzung und die Benutzerfreundlichkeit von Hard- und Software waren begünstigende Faktoren, die diesen Prozess beschleunigt haben.

Ein Teil des Wandels kann mit dem Schlagwort Web 2.0 erklärt werden. Die damit verbundenen Veränderungen der Internet-Nutzungsgewohnheiten und die Anwendung dieser auf den Bildungsbereich schaffen E-Learning 2.0. Ziel dieser Arbeit ist diese Entwicklung darzustellen, die Begriffe zu erörtern, Auswirkungen dieser Entwicklung darzulegen, den aktuellen Stand und mögliche Weiterentwicklungen aufzuzeigen.

Zunächst wird das Phänomen Web 2.0 etwas näher betrachtet um davon ausgehend, angelehnt an eine Studie exemplarisch einen Anwendungsfall aus der „Wolke“ Web 2.0 heraus zu greifen und darzustellen. Dies wird am Beispiel der Anwendung „Blog“ beschrieben. Die Beobachtungen aus dieser Blogstudie führen zum E-Learning 2.0 und zeigen, welche Effekte diese vermeintlich neuen Technologien haben.

Im Anschluss werden Themen wie Lebenslanges Lernen und informelles Lernen betrachtet, denen die angesprochenen technologischen und zugleich gesellschaftlichen Entwicklungen zu Gute kommen.

Abschließend werden alle Beobachtungen zusammengeführt betrachtet und Anregungen dafür gegeben, wie die vorgestellten bzw. angesprochenen Technologien konkret in Bildungsmaßnahmen angewendet werden können.

2 Web 2.0

Web 2.0 ist ein schillernder Begriff, der für mehr steht als lediglich einer zweiten Version des Web. Der Begriff verspricht insgeheim eine Verbesserung, ein Update in eine zweite Version. Dieses Kapitel soll den Begriff ausreichend genau beschreiben und sowohl die historische als auch die technische Entwicklung (falls es diese überhaupt gibt) hinter diesem Begriff darstellen. Danach werden begünstigende Voraussetzungen und letztlich die Auswirkungen des Web 2.0 dargestellt, so dass das Kapitel mit einigen Beispielen zu typischen Web 2.0 Anwendungen geschlossen werden kann.

2.1 Entstehungsgeschichte des Web 2.0

Das Internetzeitalter begann 1969 mit Schaffung des ARPA-Net, das zu Beginn nur wissenschaftlichen Einrichtungen dienen sollte. In der weiteren Entwicklung wurde das Internet zunehmend wichtiger für andere Bereiche. Als ein Teil des Internets wurde 1994 das World Wide Web populär. Dieses legte damals den wesentlichen Grundstein für alle Entwicklungen, die sich hinter dem Begriff Web 2.0 verbergen. Der Begriff Web 2.0 wurde erstmalig im Jahre 2004 von Tim O'Reilly in einem Paper verwendet und gewann sehr schnell an Zuspruch und Popularität. Nach O'Reilly handelt es sich bei Web 2.0 um die Idee „Kollektive Intelligenz nutzbar zu machen“ (O'Reilly 2005). Im selben Jahr fand die erste Konferenz zu Web 2.0 in San Francisco (USA) statt. Bereits sehr kurz nach dem Aufkommen des Begriffs spricht der Blogger Stephen Downes[1] von einem modifizierten Web 2.0 Konzept und nennt erstmalig den Begriff E-Learning 2.0. Im Jahre 2006 wurde eine zweite Konferenz zu Web 2.0 abgehalten und spätestens seit diesem Zeitpunkt war der Begriff in aller Munde. Auf nahezu jeder Fachkonferenz, in jeder Zeitschrift konnte das Erscheinen von Beiträgen verschiedenster Form zu Web 2.0 beobachtet werden.

2.2 Was ist Web 2.0?

Wie bereits in der Entwicklungsgeschichte des Begriffes Web 2.0 erwähnt war Tim O'Reilly maßgeblich am Entstehungsprozess beteiligt. Zunächst wird ein kurzer Einblick in seine Arbeit gegeben und danach wird der Begriff Web 2.0 aus Sicht der heutigen Internetnutzer betrachtet. Tim O'Reilly spricht in seiner Ausarbeitung von sieben Prinzipien, die folgendermaßen lauten (O'Reilly, 2005):

- Das Web als Plattform
- Kollektive Intelligenz
- Daten als „Intel inside“
- Software ohne Lebenszyklus
- Lightweight Programming Models
- Software über Gerätegrenzen hinweg
- Rich User Experience

Alle diese Prinzipien haben eine Vielzahl an Auswirkungen auf das heutige Web. Aus einer etwas mehr nutzerorientierten und pragmatischen Sicht könnte man Web 2.0 kurz als sehr benutzerfreundliche und datenzentrierte Anwendungen bezeichnen. Das Web wird eine Plattform für Anwendungen auf der die User Eigentümer der Daten sind und diese einfach und kostenlos verwalten, übermitteln und editieren können. Netzwerkeffekte, insbesondere sozialer Art werden zwischen den Usern durch deren eigene Partizipation geschaffen.

Durch die starke Vernetzung, die natürlich auch von Softwareentwicklern genutzt wird entstanden viele neue und innovative Programme. Die Innovationen wurden durch verteiltes Arbeiten der Entwickler und die Zusammenführung ihrer Ergebnisse stark vorangetrieben. Außerdem wurden neue Möglichkeiten und Angebote durch Content- and Service-Syndication, Tagging und dem so genannten „Long Tail“, d.h. wenig verbreitete Artikel/Daten generieren höhere Nachfrage, geschaffen.

2.3 Voraussetzungen für Web 2.0

Damit Web 2.0 und die dahinter stehenden Konzepte und Ideen überhaupt erst möglich wurden, mussten bestimmte Voraussetzungen gegeben sein. Notwendige Hardware- und Softwareinfrastrukturen mussten vorhanden sein, genügend Bandbreite im Netz verfügbar sein und die kritische Masse an Internetnutzern erreicht sein.

Mit der nötigen Hard- und Softwareinfrastruktur sind mehrere Dinge gleichzeitig gemeint. Grob zusammengefasst heißt das, dass leistungsstarke Computer miteinander vernetzt sind und auf diesen Rechnern Software vorhanden ist, die die Infrastruktur für mögliche Web 2.0 Anwendungen bereitstellt. Wiederum Voraussetzung für diese bezeichneten Hard- und Softwareinfrastrukturen waren in den Jahren zuvor die Schaffung einer Vielzahl von Protokollen.

Die alleinige Vernetzung von Computern reicht noch nicht aus, um moderne Internetapplikationen mit allen ihren technischen Möglichkeiten auszuschöpfen. Denkt man an die zunehmende Verwendung und gleichzeitig Verbreitung von Videos, so wird schnell klar, dass eine ausreichend hohe Bandbreite zur Verfügung stehen muss. Aktuell ist diese Forderungen weitgehend, bis auf einige Ausnahmen in ländlichen Regionen, erreicht.

Würden zwar die Voraussetzungen in Bezug auf Infrastruktur und Bandbreite gegeben sein, ohne dass jedoch eine ausreichend hohe Zahl an Nutzern vorläge, so würde man ein „lebloses“ Netz vorfinden, das ungenutzt brach liegen würde. So spielen neben den zuvor eher technischen Voraussetzungen ebenso gesellschaftliche Aspekte eine wesentliche Rolle zu einem funktionierenden Web 2.0.

2.4 Veränderungen durch Web 2.0

Durch die zuvor beschriebenen Voraussetzungen und noch eine Vielzahl anderer begünstigender Faktoren konnte das Web 2.0 populär werden. Web 2.0 - aus rein technischer Sicht – ist nichts neues, jedoch veränderten sich Nutzungsgewohnheiten und andere Charakteristika im Umgang mit dem Web. Wichtige Veränderungen werden im Folgenden nach Kerres dargestellt und erläutert (Kerres & Nattland 2007).

2.4.1 Author vs. User

Im Web 2.0 verschwimmen zunehmend die eindeutigen Rollen von Autoren und Usern. Noch vor kurzer Zeit war die Trennung diesen beiden Personengruppen sehr klar. Heutzutage schlüpfen die Nutzer mehr und mehr in die Rolle der Autoren und erzeugen Inhalte im Web 2.0. Einfache User Interfaces der Softwareangebote, der große Partizipationswille in der Gesellschaft und viele andere Faktoren haben diese Entwicklung unterstützt. „User generated content“ ist in aktuellen Web 2.0 Anwendungen der Inhalt, der diese Anwendungen zum Leben erweckt und oft im Mittelpunkt des Interesses steht. Natürlich hat diese Entwicklung vielerlei Konsequenzen. Die Frage nach Qualität und der zunehmenden Masse von Informationen seien hier nur als solche angeführt. Eine Beantwortung dieser Frage bleibt jedoch an dieser Stelle offen.

2.4.2 Local vs. Remote

Die Begriffe Local und Remote stellen den Ort der Datenspeicherung gegenüber. Im Web 2.0 wandern die Daten zunehmend von privaten auf öffentliche oder entfernte Ressourcen. D.h. was früher noch auf dem eigenen Arbeitsplatzrechner abgelegt und damit gespeichert wurde, wird heute im Web gespeichert. Dies hat den Vorteil, dass die Daten unabhängig vom Standort des eigenen Computers verfügbar sind, hat aber gleichzeitig den Nebeneffekt, dass die Daten theoretisch auch vom Rest der Welt, also von anderen Usern eingesehen werden können. Diese Tatsache wird im nächsten Absatz unter der Überschrift Privacy – Publicity behandelt.

2.4.3 Privacy vs. Publicity

Privacy vs. Publicity meint eine Auswirkung des Web 2.0, die sehr eng mit den beiden voran gegangenen Effekten zusammenhängt. User generieren Content, speichern ihn im Netz und geben diesen somit gleichzeitig Preis. Was vorher eher als privat eingestuft wurde, wird mit Aufkommen von Web 2.0 veröffentlicht. Das Preisgeben privater Daten erstreckt sich über sämtliche Lebensbereiche und -inhalte. Ein bekanntes Beispiel dafür ist die Online Community StudiVZ. Dieses Netzwerk soll Studenten die Kommunikation untereinander erleichtern. Als Mitglied dieser Community besitzt man ein eigenes Profil, das teilweise ausgefüllt werden muss und danach für die Community einsehbar ist.

2.5 Anwendungen im Web 2.0

Für Web 2.0 Anwendungen gibt es eine Vielzahl von Beispielen. Zudem kommen täglich - nicht zuletzt durch so genannte Mashups[2] - neue Anwendungen und Angebote dazu, so dass die Informations- und Angebotsflut zunehmend größer wird. Aufgrund der großen Anzahl an exisitierenden Web 2.0-Anwendungen erfolgt hier nur ein kleiner Einblick in die bekanntesten und am weitest verbreiteten Anwendungen einer jeweils speziellen Anwendungskategorie.

Die bisher besprochenen Voraussetzungen, Theorien und letztendlich Effekte des Web 2.0 spiegeln sich in heute für viele bekannten Programmen bzw. Anwendungen wider. Diese Anwendungen haben Einzug in das alltägliche Leben eines modernen Menschen unserer Informationsgesellschaft erhalten. Grundprinzipien dieser Anwendungen sind User-Generated-Content, Tagging, Mashups, etc. finden hier ihre Anwendung in der Praxis. Integriert sind sie meist in Social Software.

„Als Social Software werden Softwaresysteme bezeichnet, welche die menschliche Kommunikation und Kollaboration unterstützen. Der Begriff etablierte sich ca. 2002 im Zusammenhang mit neuartigen Anwendungen, wie Wikis und Weblogs. Den Systemen ist gemein, dass sie den Aufbau und die Pflege sozialer Netzwerke und virtueller Gemeinschaften (sog. Communities) unterstützen und weitgehend mittels Selbstorganisation funktionieren“ (Bächle 2006).

Im Folgenden werden beispielhaft einige solcher Anwendungen aufgezeigt und kurz beschrieben. Dabei handelt es sich jeweils um ein Beispiel aus folgenden Softwarekategorien:

- Wiki
- Social-Bookmarking-Tool
- Social-Networking-Tool
- Fotocommunity
- Medienplayer und -plattform
- Videoportal

[...]


[1] Der Blog von Stephen Downes ist unter der URL http://www.downes.ca/ verfügbar.

[2] Kombination von mehreren Inhalten bzw. Anwendungen im Web 2.0

Fin de l'extrait de 22 pages

Résumé des informations

Titre
Aus Web 2.0 folgt E-Learning 2.0?
Sous-titre
Unterstützung von Arbeits- und Lerngruppen oder StudiVZ light - Zur Zusammenführung von informellem und formalen Lernen
Université
University of Passau
Cours
Integration von neuen Medien in Bildungsinstitutionen
Note
1
Auteur
Année
2008
Pages
22
N° de catalogue
V119828
ISBN (ebook)
9783640234790
Taille d'un fichier
1011 KB
Langue
allemand
Mots clés
E-Learning, Integration, Medien, Bildungsinstitutionen
Citation du texte
Dipl.-Ing. Christian Müller (Auteur), 2008, Aus Web 2.0 folgt E-Learning 2.0?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119828

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