In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss Handlungsspielräume des Managements auf den Unternehmenswert haben. Hierfür wurden Handlungsspielräume je nach Ausrichtung und Ziel des Managements als Mittel zur strategischen Unternehmensführung vorgestellt. Die Managementstrategien eröffnen dem Unternehmen Optionen um Investitionsprojekte praktische bewerten zu können.
Die Optionen die sich aus offensiven und defensiven Handlungsspielräumen des Managements ergeben, sind auch als Realoptionen bekannt. Daher wurden zunächst die Handlungsspielräume auf Realoptionstypen übertragen. Hierbei ist anzumerken das in der Literatur keine einheitliche Klassifizierung von Realoptionen bzw. –typen beschrieben ist.
Die Wertermittlung des Unternehmens mit dem Realoptionsansatz kann auf zwei Arten erfolgen: Zum einen besteht die Möglichkeiten das Unternehmen als eine einzige Option zu betrachtet und zu bewertet. Diese Möglichkeit wird von Finanzmanagern genutzt, die ein Unternehmen als Investition betrachten das z.B. gut ins Finanzportfolio passt. Zum zweiten kann der Unternehmenswert aus der Summe des mit dem DCF Verfahren ermittelten Basiswert (passiver Wert) und dem Werte der Realoptionen (aktiver Wert) bestimmt werden.
Die Frage ob der Realoptionsansatz in Zukunft als Standardverfahren die DCF Verfahren bzw. die Kapitalwertmethode zur Unternehmensbewertung ablösen wird, stellt sich aus Sicht des Verfassers so nicht, da mit dem Realoptionsansatz nur Handlungsflexibilitäten bewertet werden können die mit den klassischen Bewertungsverfahren nicht erfasst werden. Ferner benötigt der Realoptionsansatz den Barwert des Unternehmens der z.B. mit den DCF Verfahren ermittelt wird, da dieser die Ausgangsbasis für die Einschätzung des fairen Optionswertes ist. Somit kann der Realoptionsansatz nur mit den klassischen Verfahren zu einer Symbiose verknüpft werden um eine faire Wertermittlung des Unternehmens durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Handlungsspielräume und Unternehmenswert
- 2.1 Handlungsspielräume des Managements
- 2.1.1 Bedeutung der Handlungsspielräume für die strategische Unternehmensführung und den Unternehmenswert
- 2.1.2 Handlungsspielräume als effektive Managementstrategie
- 2.2 Handlungsspielräume und Realoptionen
- 2.2.1 Begriffsbestimmung der Realoptionen
- 2.2.2 Übertragung von Handlungsspielräumen auf Realoptionstypen
- 2.3 Wert der Realoptionen als potentieller Unternehmenswert
- 2.3.1 Begriffe des Unternehmenswertes
- 2.3.2 Kritik an den DCF Verfahren
- 2.3.3 Unternehmensbewertung mit Realoptionen
- 2.3.4 Voraussetzungen unter den Realoptionen zur Wertsteigerung des Unternehmens beitragen
- 3 Quantifizierung von Handlungsspielräumen / Realoptionen mittels der Optionspreistheorie
- 3.1 Finanzoptionen
- 3.2 Optionspreismodelle zur Bewertung von Realoptionen
- 3.2.1 Optionspreismodelle im Überblick
- 3.2.2 Binomialmodell von Cox, Ross & Rubinstein
- 3.2.2.1 Optionspreisformel nach der Replikationsmethode im Einperiodenfall
- 3.2.2.2 Optionspreisformel mit risikoneutraler Wahrscheinlichkeit im Mehrperiodenfall
- 3.2.3 Black&Scholes Modell
- 3.3 Bewertung von Handlungsflexibilität mit dem Realoptionsansatz
- 3.3.1 Übertragung von Finanzoptionen auf Realoptionen
- 3.3.2 Bewertung von Wachstumsoptionen
- 3.3.3 Bewertung von Warteoptionen
- 3.3.4 Bewertung von Erweiterungsoptionen
- 3.3.5 Bewertung von Einschränkungsoptionen
- 3.3.6 Bewertung von Abbruchoptionen
- 4 Unternehmensbewertung mit dem Realoptionsansatz
- 4.1 Bestimmung des Unternehmenswertes
- 4.2 Möglichkeiten und Grenze des Realoptionsansatzes für die Unternehmensbewertung in der Praxis
- 5 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Berücksichtigung von Handlungsspielräumen bei der Unternehmensbewertung. Ziel ist es, die Bedeutung von Handlungsspielräumen für den Unternehmenswert aufzuzeigen und Methoden zur Quantifizierung und Bewertung dieser Spielräume zu präsentieren.
- Bedeutung von Handlungsspielräumen für die strategische Unternehmensführung
- Verbindung zwischen Handlungsspielräumen und Realoptionen
- Anwendung von Optionspreismodellen zur Bewertung von Realoptionen
- Unternehmensbewertung unter Berücksichtigung von Realoptionen
- Möglichkeiten und Grenzen des Realoptionsansatzes in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Problemstellung ein und beschreibt den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 definiert Handlungsspielräume und Realoptionen und untersucht deren Bedeutung für den Unternehmenswert. Es werden verschiedene Methoden der Unternehmensbewertung diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Kritik an traditionellen DCF-Verfahren. Kapitel 3 befasst sich mit der Quantifizierung von Handlungsspielräumen mithilfe der Optionspreistheorie. Es werden verschiedene Optionspreismodelle vorgestellt und deren Anwendung auf Realoptionen erläutert, inklusive detaillierter Beschreibungen von Binomialmodellen und dem Black-Scholes-Modell. Die Anwendung der Modelle auf verschiedene Arten von Realoptionen (Wachstums-, Warte-, Erweiterungs-, Einschränkungs- und Abbruchoptionen) wird detailliert dargestellt. Kapitel 4 wendet den Realoptionsansatz auf die Unternehmensbewertung an und diskutiert dessen Möglichkeiten und Grenzen in der Praxis.
Schlüsselwörter
Handlungsspielräume, Unternehmensbewertung, Realoptionen, Optionspreistheorie, Binomialmodell, Black-Scholes-Modell, DCF-Verfahren, strategische Unternehmensführung, Wertsteigerung.
- Quote paper
- Tulinh Pham (Author), 2008, Berücksichtigung von Handlungsspielräumen bei der Unternehmensbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/119903