Diese Monographie untersucht das Verhältnis des Basler Philosophen Carl Burckhardt zum Islam. Religion gilt in seinem Werk als ein zentrales Movens menschlichen Handelns.
Blickt man genau hin, so schwankt Burckhardt zum einen zwischen Ablehnung und Unverständnis des Islam, findet andererseits aber auch Worte der Bewunderung.
Anhand von zwei Schlüsseltexten von Burckhardts Werk wird der Frage nach Herkunft, Horizont und Funktion des Islambilds bei Burckhardt nachgegangen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Burckhardts Beschäftigung mit dem Islam und deren Bedingtheit
- II. Die Potenzenlehre als Beurteilungsraster für Kultur – Jacob Burckhardts Credo
- III. Expansion und Ignoranz
- IV. Mission, Gewalt und das Barbarische
- V. Bilder- und Kunstfeindlichkeit
- Exkurs: Jacob Burckhardt und Ernst von Lasaulx - Spuren der Vorurteilsstruktur?
- VI. Ein hermetisches Konzept: Recht, Wissenschaft, Künste, Literatur und die fehlenden Ideale
- VII. Und nochmals: der Islam als Monokultur
- VIII. Die schädlichen Auswirkungen auf andere Kulturen
- IX. Die Kultur der Renaissance – Ein Differenzkonzept
- X. Der positive Kulturkontakt, die Toleranz und die spiegelbildliche Beurteilung
- XI. Streiflichter der Anerkennung und der Stolz der Araber
- XII. Indifferenz, Toleranz, Hedonismus projiziert auf den Islam
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Jacob Burckhardts Darstellung des Islam in seinen „Weltgeschichtlichen Betrachtungen“ und vergleicht sie mit seiner Betrachtung der italienischen Renaissance. Ziel ist es, Burckhardts Islambilder zu analysieren und deren Entstehungskontext zu beleuchten, um seine methodischen Ansätze und potenzielle Vorurteile zu verstehen.
- Burckhardts Islambilder und deren Entstehungsbedingungen
- Der Vergleich zwischen Burckhardts Islam- und Renaissance-Darstellungen
- Analyse von Burckhardts methodischen Ansätzen in der Geschichtsbetrachtung
- Identifizierung möglicher Vorurteile und deren Einfluss auf Burckhardts Interpretation
- Die Rolle von Kulturvergleich in Burckhardts Werk
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I beleuchtet Burckhardts frühe Begegnungen mit dem Islam und die Einflüsse, die seine Wahrnehmung prägten. Kapitel II untersucht Burckhardts methodisches Konzept der "Potenzenlehre". Die Kapitel III bis V befassen sich kritisch mit Burckhardts Darstellung von Expansion, Gewalt und dem Fehlen von Kunst im Islam. Der Exkurs zu Ernst von Lasaulx setzt Burckhardts Ansichten in einen breiteren Kontext. Kapitel VI analysiert Burckhardts Konzept des islamischen Gesellschaftssystems. Kapitel VII und VIII setzen sich mit Burckhardts Vorstellung vom Islam als Monokultur und dessen negativen Auswirkungen auseinander. Kapitel IX leitet zum Vergleich mit der Renaissance über. Kapitel X fokussiert auf positive Aspekte des Kulturkontakts und Toleranz.
Schlüsselwörter
Jacob Burckhardt, Islam, Renaissance, Kulturgeschichte, Weltgeschichtliche Betrachtungen, Kulturvergleich, Vorurteile, Methodologie, Geschichtswissenschaft, Potenzenlehre, Orientalismus.
- Quote paper
- Holger Reiner Stunz (Author), 2001, „Der elende Koran“ – "diabolischer Hochmut" und "Bewunderung der Kulturhöhe", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/120445