Erfinden, Entwerfen, Konstruieren. Das Turmbauprojekt im Kunstunterricht

Unterrichtsentwurf zum Thema "Architekten und Erfinder"


Plan d'enseignement, 2007

15 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Ausgangsanalyse des Unterrichts (Situations- / Bedingungsanalyse)
2.1. Beschreibung der Schule
2.2. Institutionelle Bedingungen
2.3. Anthropologische Bedingungen
2.3.1. Sachstruktureller Entwicklungsstand:
2.3.2. Soziale Aspekte in der Klasse
2.3.3. Personaler Aspekt

3. Überlegungen und Entscheidungen zum Unterrichtsgegenstand
3.1. Klärung der Sache
3.2. Didaktische Analyse - Lehrplanbezug

4. Intentionen des Unterrichts - Lernziele

5. Überlegungen zum Lehr – Lernprozess

6. Ausformulierter Verlaufsplanung

7. Mögliche Weiterarbeit

8. Reflexion der Stunde

9. Verwendete Literatur und Materialquellen

10. Anlagen

1. Einleitung

Im Rahmen des Tagespraktikums II im Sommersemester 2007 an der Realschule in X hatte ich die Gelegenheit einen weiteren Einblick in den Schulalltag aus Lehrerperspektive zu bekommen. An den Dienstagen konnte ich mehreren Schulstunden beiwohnen sowie gemeinsam mit meiner Kommilitonin eine Stunde selbst ausarbeiten und halten. Da wir in unserer Praktikumsgruppe die Schulstunden im Wechsel ausarbeiteten, entstand die Möglichkeit zur besseren Reflektion der eigenen Herangehensweise im Vergleich mit den anderen Studentinnen. Zudem erhielt ich durch die Stundenentwürfe meiner Kommilitoninnen weitere Inspirationen für die Gestaltung der eigenen Schulstunden. Durch die anschließenden Nachbesprechungen der einzelnen Stunden konnte man sehr hilfreiche Anregungen gewinnen und von den eigenen Fehlern und den Fehlern der anderen profitieren. Während des Tagespraktikums II ergaben sich Unterrichtsversuche in Kunst in der Klasse 6c bei unserem Dozenten und unter Begleitung des Ausbildungslehrers.

Anmerkung zur formalen Gestaltung:

In der vorliegenden Ausführung wird die weibliche und männliche Form zur Geschlechterbezeichnung verwendet. Wird aus Gründen der Vereinfachung nur die männliche Form eingesetzt, gilt sie für beide Formen (Schüler und Schülerinnen).

2. Ausgangsanalyse des Unterrichts (Situations- / Bedingungsanalyse)

2.1. Beschreibung der Schule

Die Schule wurde ursprünglich 1975 als „Kooperative Gesamtschule“ mit integrierter Orientierungsstufe (Kl. 5 und 6) gegründet. Schon bereits 1988 wurde dieser Schulversuch beendet und die Gesamtschule in einen Schulverbund umstrukturiert sowie umbenannt. Ein großer Gebäudekomplex beinhaltet nun die Sekundarstufen I und II unterteilt in die Abteilungen Hauptschule, Realschule und Gymnasium.

Die Realschulabteilung umfasst im Schuljahr 2006/07 592 Schülerinnen und Schüler in 21 Klassen. Sie werden von etwa 40 Lehrkräften unterrichtet.1

Unterrichtsbeginn ist um 8.05 Uhr. Um 9.35 Uhr beginnt die erste der zwei eingerichteten großen, zwanzigminütigen Pausen, welche zu Gunsten einer besseren Arbeitsatmosphäre während der Doppelstunden und intensiveren Regenerationsphasen der Schüler in den Pausen eingerichtet wurden. Entsprechend des Realschulsystems ist die Schülerschaft in sechs Klassenstufen aufgeteilt. Dies sind die Klassen 5 bis 10 mit meist je 3 Klassen pro Stufe.

Die Schule hat in vielen Bereichen ein besonderes Angebot für ihre Schüler.

Beispielsweise werden Methodentraining, themenorientierte Projekte und weitere Elemente des Schulcurriculums in sogenannten Zeitfenstern für besondere unterrichtliche Vorhaben eingebunden. Zudem gibt es für musikalisch begabte Kinder eine gesonderte Bläserklasse in den Klassenstufen 5 und 6 sowie eine „Bigband“. Für sprachlich orientierte Schüler ist ein verstärkter Unterricht in Französisch ab Klasse 7 möglich. Aber auch sportliche Kinder können an einer Fußball-Ausbildung als Kooperationsprojekt mit dem SGV X, dem FAC X (Fußballausbildungszentrum) und der Stadt X teilnehmen. Darüber hinaus wird allen Schülern gleichermaßen ab der Klassenstufe 5 „Lernen lernen“ vermittelt. Außerdem besteht für die Schüler die Möglichkeit an einem Sprachaufenthalt in Frankreich, der Türkei und den USA teilzunehmen. Für die Klassen werden zudem Schullandheim-Aufenthalte und Abschlussfahrten organisiert.

Durch die zahlreichen Angebote gestaltet sich ein besonderes Schulklima. Den Schülern eröffnet sich die Möglichkeit auch außerhalb des Unterrichts positive Erfahrungen im schulischen Kontext zu gewinnen. Dies kann sich wiederum förderlich auf ihre schulischen Leistungen und die Teilnahme am Unterricht auswirken, wenn die Schule nicht als „Prüfungsanstalt“ empfunden wird oder mit negativen Aspekten assoziiert wird.

2.2. Institutionelle Bedingungen

Die Klasse 6c setzt sich aus 12 Jungen und 18 Mädchen zusammen. Die Altersstreuung umfasst Schülerinnen und Schüler von 11 bis 13 Jahren. Auch an Nationalitäten ist eine Vielfalt in der Klasse vertreten.

Die Sitzordnung im Kunstraum besteht aus einer Reihenanordnung. Die Raumaufteilung ist relativ fixiert, da der Kunstraum nicht sehr großzügig gestaltet ist. Aufgrund der Platzknappheit sind andere Varianten kaum möglich. Die Einzeltische lassen sich gegebenenfalls zu Gruppenarbeitstischen zusammenstellen. Die Kinder sitzen relativ dicht nebeneinander, was bei Schulstunden mit sperrigen Arbeitsmaterialien berücksichtigt werden muss. Beispielsweise gibt es bei schönem Wetter eine Ausweichmöglichkeit einzelner Schüler in den Außenbereich oder den angrenzenden Werkraum. Die Schüler in der ersten Reihe befinden sich sehr nah an der Tafel, was das Zurückschieben des Overheadprojektors beispielsweise erschwert.

In Blickrichtung zur Tafel befindet sich zur Linken eine lange Fensterreihe. Die Rückwand ist mit bunten Plakaten und Schülerarbeiten gestaltet, was eine schöne Atmosphäre im Kunstraum schafft. Die Plakate sowie andere plastische Schülerarbeiten in den Regalen sind aber dezent und aufgeräumt, sodass die Schüler nicht durch ein visuelles Überangebot vom eigentlichen Unterricht abgelenkt werden. Der positive optische Gesamteindruck kommt auch durch die Sauberkeit des Raumes zu Stande.

Die Ausstattung mit Lehr- und Lernmitteln ist konventionell mit einer Tafel und einem Overheadprojektor und wird durch Arbeitsmaterialien wie Sägen, Feilen, Hämmer und Tonwerkzeuge ergänzt.

2.3. Anthropologische Bedingungen

2.3.1. Sachstruktureller Entwicklungsstand:

Im Hinblick auf das Thema „Ich erfinde, entwerfe, konstruiere – Architekten und Erfinder“ verfügen die Schüler über Vorwissen aus dem bisherigen Kunstunterricht oder dem eigenen Erfahrungsbereich. Je nach Erfahrungen im bisherigen Umgang mit Naturmaterialien, Schnitzarbeiten und Werkzeugen können die Schüler in dieser Unterrichtseinheit ihre Fähigkeiten ausdifferenzieren und ihre Kenntnisse erweitern.

In der ersten Stunde dieser Unterrichtseinheit wurde von Herrn Prof. Dr. A mit der Klasse das „Konstruktive Zeichnen“ anhand eines Stuhls geübt. Es wurden hierbei Begrifflichkeiten wie Seitenansicht, Rückansicht, Schrägansicht und Draufsicht eingeführt. Unter dem Thema „Der Künstler als Ingenieur“ konnten hier die Schüler an ihrem Vorstellungsvermögen arbeiten und das „Erklärende bzw. Verstehende Zeichnen“ erfahren.

In der darauffolgenden Stunde einer Kommilitonin wurde der Hochsitz thematisiert und die Bauprinzipien mit Querstreben, Längsstreben und Stützen dabei erläutert. Darauf basierend werden nun in unserer Unterrichtsstunde diverse Baukonstruktionen angesprochen, die Arbeitsmaterialien- und Werkzeuge vorgestellt sowie verschiedene Verbindungsmöglichkeiten aufgezeigt. Da das das Spektrum der Leistungsmöglichkeiten innerhalb der Klasse variiert, kann durch die Teamarbeit eine Unterstützung der schwächeren Schüler erfolgen und hierbei durch Ideenreichtum die Konstruktion positiv beeinflusst werden. Vielleicht kann es zu Beginn zu etwaigen Unruhen kommen, wenn die Gruppeneinteilung von der Klasse selbst durchgeführt werden soll. Dies kann entweder nach Sympathien erfolgen, aber auch von den unterschiedlichen Arbeitsaufträgen geleitet werden. Je nach Orientierung am Thema Flugobjekt oder Turm sollen sich Zweiergruppen, maximal Dreiergruppen bilden.

Während der Stunde möchten wir innerhalb der Gruppen bei auftretenden Schwierigkeiten in der Umsetzung Hilfestellung geben. Diese kann aber auch durch die Mitschüler, die Studentinnen, Herrn Prof. Dr. A oder Herrn B erfolgen. Zudem bleibt optional die Weiterentwicklung der ersten Skizzen und Bauversuche in Heimarbeit, was Möglichkeiten zur Ausdifferenzierung einzelner Aspekte bietet. Beispielsweise können entsprechende Materialien, die nun zur Verwirklichung benötigt werden bis zur nächsten Stunde von den einzelnen Gruppen selbst organisiert werden.

2.3.2. Soziale Aspekte in der Klasse

Insgesamt herrscht in der Klasse ein relativ gutes soziales Klima. Es wird niemand offenkundig ausgegrenzt oder gehänselt. Wie meist üblich grenzen sich die Mädchen von den Jungen etwas ab. Innerhalb der Schülerinnengruppe wiederum scheint es eine Unterteilung in für ihr Alter relativ weit entwickelte Mädchen und Schülerinnen zu geben, die noch sehr kindlich wirken. Diese Aufspaltungen lassen sich vor allem an der Sitzordnung erkennen und in der Gruppeneinteilung wiederfinden.

Wie in jeder Klasse gibt es auch hier auffällige Kinder, auf die besonders eingegangen werden muss. Die Pubertät hat bei der Klasse noch nicht eingesetzt, ist aber bei manchen Schülern bis zum Ende des Schuljahres zu erwarten, was wieder neues Konfliktpotential mit sich bringen wird.

Im Gesamten betrachtet handelt es sich jedoch um eine sehr freundliche und zuvorkommende Klasse, weshalb es Freude bereitet dort den Stunden beizuwohnen und zu unterrichten.

2.3.3. Personaler Aspekt

Im Hinblick auf das Verhalten einzelner Schüler wäre es interessant, die familiäre Lebenssituation beleuchten zu können um das soziokulturelle Umfeld näher kennen zu lernen. Allerdings ist uns dies in dem kurzen Zeitraum des Tagespraktikums nicht möglich. Insgesamt betrachtet handelt es sich bei dieser Klasse jedoch um eine sehr freundliche Gruppe. Die Kinder sind höflich, hilfsbereit und pflegen auch untereinander - soweit uns die Beobachtung möglich war - einen guten Umgang. Dies wirkt sich sehr positiv auf die Arbeitsatmosphäre während des Unterrichts aus.

[...]


1 Vgl. Angaben auf der Homepage der Schule

Fin de l'extrait de 15 pages

Résumé des informations

Titre
Erfinden, Entwerfen, Konstruieren. Das Turmbauprojekt im Kunstunterricht
Sous-titre
Unterrichtsentwurf zum Thema "Architekten und Erfinder"
Université
Staatliches Seminar für Lehrerbildung an Realschulen Ludwigsburg  (Institut für Kunst, Musik und Sport, Abteilung Kunst)
Cours
Tagespraktikum
Note
1,0
Auteur
Année
2007
Pages
15
N° de catalogue
V121331
ISBN (ebook)
9783668222984
ISBN (Livre)
9783668222991
Taille d'un fichier
402 KB
Langue
allemand
Mots clés
erfinden, entwerfen, konstruieren, turmbauprojekt, kunstunterricht, unterrichtsentwurf, thema, architekten, erfinder
Citation du texte
Verena Wendel (Auteur), 2007, Erfinden, Entwerfen, Konstruieren. Das Turmbauprojekt im Kunstunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121331

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