Im Rahmen der Philosophie des Geistes finden wir zwei grundsätzlich voneinander verschiedene Antworten auf das Leib-Seele-Problem. Dieses Problem beinhaltet die Fragen, wie es möglich sei, dass wir, wie wir unmittelbar erfahren, ein Bewusstsein besitzen, das gleichzeitig mit unserem materiellen Leib existiert, wie sich diese beiden auf den ersten Blick doch sehr verschiedenen Instanzen unseres Daseins zueinander verhalten, und wie Bewusstsein überhaupt zu definieren sei. Im Zweiten Kapitel seines Werks „Concept of Mind“ versucht Ryle zu zeigen, dass wir, wenn wir die geistigen Fähigkeiten von Menschen beurteilen, uns nicht auf irgendwelche verborgenen Wirkungen in ihrem uns nicht zugänglichen Geist beziehen, sondern auf ihr tatsächliches Handeln und ihre getätigten Äußerungen.
In dieser Arbeit analysiere ich diesen Ansatz und unterziehe ihn einer konstruktiven Kritik. Wenngleich Ryles an Wittgenstein angelehnter Behaviorismus überholt ist, so ist dennoch festzuhalten, dass er durch seine Theorien der Philosophie des Geistes wesentliche Anstöße geliefert hat, ohne die modernere Konzepte des Geistes vielleicht nicht auf die Art und Weise denkbar gewesen wären.
Inhaltsverzeichnis
- I) Einleitung
- 1) Materialismus
- 2) Dualismus
- II) Hauptteil: Knowing how and knowing that
- 1) Intellekt und Privatheit
- 2) Die intellektualistische Legende
- 3) Dispositionen
- a) Handlungen im Geiste
- b) Urteile
- c) Komplexe Dispositionen
- 4) Verstehen und Missverstehen
- 5) Solipsismus
- III) Kritik
- 1) Zombies und der Turing-Test
- 2) Interaktion von Geist und Körper
- 3) Das Problem der Dispositionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Gilbert Ryles „Concept of Mind“ und dessen Kritik am cartesischen Dualismus. Ziel ist es, Ryles Argumentation nachzuvollziehen und zu bewerten.
- Das Leib-Seele-Problem und gegensätzliche Positionen (Materialismus, Dualismus)
- Ryles Kritik an der „intellektualistischen Legende“
- Der Unterschied zwischen „knowing how“ und „knowing that“
- Das Konzept der Dispositionen im Kontext geistiger Fähigkeiten
- Die Problematik von Zombies und deren Relevanz für die Debatte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Leib-Seele-Problem vor und skizziert den Materialismus und Dualismus als gegensätzliche Lösungsansätze. Der Materialismus wird anhand des bekannten Gedankenexperiments von Frank Jackson ("Mary's Room") kritisiert. Der Dualismus wird als zu radikal dargestellt, da er mit dem Zombie-Problem konfrontiert ist. Ryles Ablehnung des cartesischen Dualismus wird als Ausgangspunkt der Arbeit hervorgehoben.
Der Hauptteil analysiert Ryles Argumentation. Er kritisiert die Vorstellung, intellektuelle Tätigkeiten seien immer private, innere Vorgänge. Die „intellektualistische Legende“, die besagt, dass intelligentes Handeln auf der Kenntnis von Regeln basiert, wird als fehlerhaft entlarvt. Ryles Konzept der Dispositionen als Grundlage geistiger Fähigkeiten wird erläutert.
Schlüsselwörter
Leib-Seele-Problem, Materialismus, Dualismus, Gilbert Ryle, Concept of Mind, Intellektualistische Legende, Knowing how, Knowing that, Dispositionen, Zombies, Cartesischer Dualismus, Kategorienfehler.
- Citation du texte
- Theresa Marx (Auteur), 2007, Knowing How and Knowing That - Eine Untersuchung zu Gilbert Ryles „Concept of Mind“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121478