Die vorliegende Studie untersucht die Beziehung zwischen Verpackung und Geschmackswahrnemung am Beispiel von Biowein. Sie soll aufzeigen, dass wenn es generell zu einer Beeinflussung des Kaufverhaltens kommt, eher Frauen, aufgrund ihres gesundheitsbewussteren Lebensstils, den Wein mit dem Biosiegel bevorzugen.
Im Rahmen der Untersuchung wurden zwei unterschiedlichen Weine, wobei jeweils abwechselnd eine Flasche mit einem Biosiegel ausgezeichnet war, von 180 Probanden, mittels eines Fragenbogens, unabhängig voneinander bewertet werden. Keine der zu beantwortenden Fragen machte auf das Biosiegel oder auf die Art der Erzeugung der Weine aufmerksam, sodass die unbewusste Beeinflussung durch eine sichtbar angebrachte Zertifizierung beobachtet werden konnte.
Die Reihefolge wurde entsprechend oft gewechselt, um unerwünschten Tendenzen oder Nebeneffekte soweit wie möglich auszuschließen. Die Ergebnisse dieses Experimentes sind insofern interessant, dass bei Wein die positive Konnotation eines Biogütesiegels, welche bei Lebensmittel erwiesen ist, weder eine Auswirkung auf die olfaktorischen Eindrücke noch auf die gesamtheitliche Wahrnehmung des Produktes hat.
Da keine signifikanten Unterschiede in der Bewertung des Weines im konventionellen Anbau im Vergleich zu biologisch zertifizierten Weinen auszumachen sind, liegt der Schluss nahe, dass bei Wein als stark emotionalem Produkt ein einfaches Biosiegel alleine keine Reaktion auslöst. Der Konsument macht seine Bereitschaft zum Kauf eines Produktes nicht von Biogütesiegel abhängig, vielmehr wird das Produkt Wein vor allem aufgrund olfaktorischer Eindrücke, Bekanntheit des Erzeugers, Anlass und Verpackung gekauft.
Der biologische Weinbau muss auch überzeugend vom Produzenten in allen Facetten gelebt werden. Hält er sich nicht daran und vertraut er nur auf die Zertifizierung, wird er diesen nicht erfolgreich auf dem Markt etablieren können.
Inhaltsverzeichnis
- EXECUTIVE SUMMARY
- EINLEITUNG
- AUSGANGSSITUTATION
- PROJEKTHINTERGRUND
- BIOWEIN UND KONSUMENTEN
- DER ANHALTENDE BIO-BOOM
- HINTERGRUND DER STUDIE
- FRAGESTELLUNG, FORSCHUNGSPROBLEM
- FORSCHUNGSDESIGN
- EXPERIMENTELLES DESIGN
- VERSUCHSANORDNUNG
- DURCHFÜHRUNG DER UNTERSUCHUNG
- PROBLEME BEI DER DURCHFÜHRUNG DES EXPERIMENTS
- ERGEBNISSE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studie untersucht den Einfluss von Biosiegeln auf die Kaufentscheidung von Konsumenten im Bereich Biowein. Es wird der Frage nachgegangen, ob ein Biosiegel, im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln, einen messbaren positiven Effekt auf das Kaufverhalten von Wein hat und ob geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen.
- Der Einfluss von Biosiegeln auf die Wahrnehmung von Biowein.
- Vergleich der Wahrnehmung von Bio- und konventionell angebautem Wein.
- Untersuchung geschlechtsspezifischer Unterschiede im Kaufverhalten.
- Die Rolle von olfaktorischen Eindrücken und Markenbekanntheit bei der Kaufentscheidung.
- Der Einfluss der Verpackung auf die Kaufentscheidung.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beschreibt den Hintergrund der Studie und die Relevanz des Themas im Kontext des Bio-Booms. Der Abschnitt „Ausgangssituation – Projekthintergrund“ erläutert den kontrolliert biologischen Weinbau und die relevanten Richtlinien. Der Abschnitt „Biowein und Konsumenten“ diskutiert den bisherigen Forschungsstand und die widersprüchlichen Erkenntnisse über die Wirkung von Biosiegeln. Die folgenden Kapitel befassen sich mit der Methodik der Untersuchung, einschließlich des experimentellen Designs, der Versuchsanordnung und der Durchführung.
Schlüsselwörter
Biowein, Biosiegel, Konsumentenverhalten, Kaufentscheidung, Marketingforschung, sensorische Wahrnehmung, geschlechtsspezifische Unterschiede, ökologischer Landbau, Weinproduktion.
- Citation du texte
- Rudolf Georg Ivancsits (Auteur), Herbert Gartner (Auteur), Clemens Haydn (Auteur), Nicolas Korenika (Auteur), Fariborz Nourani (Auteur), 2007, Die Wahrnehmung von Biowein. Eine Studie zum Verhältnis von Verpackung und Geschmack, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121816