In dieser Arbeit, welche aus einem Referat im Rahmen des Seminars Archivgeschichte und
Verwaltungswissenschaft resultiert, soll es um die Quellengattung Rechnung gehen. Diese Art
der Geschichtsquellen wurde in den vergangenen Jahren zunehmend genauer untersucht, dennoch
liegt für Deutschland z. B. noch kein Überblick über die territorialen Rechnungen der
deutschen Landesherrschaften vor.
Rechnungen verzeichnen die Einnahmen und Ausgaben einer Person, einer Institution o. ä.,
Ahasver von Brand ordnete sie der Quellenart „schriftliche Überreste“ zu. Sein Werk „Werkzeug
des Historikers“ wurde für diese Arbeit genauso hinzugezogen wie das grundlegende
und sehr umfassende Werk von Mark Mersiowsky. „Die Anfänge territorialer Rechnungslegung
im deutschen Nordwesten“ ist die Hauptgrundlage der Hausarbeit, da die Fülle der bereits
editierten Rechnungen und der allgemeinen bzw. speziellen Literatur aufgrund der doch
noch recht dürftigen Forschungslage verhältnismäßig gering ausfällt.
Im Verlauf der Arbeit geht die Autorin näher auf die Geschichte, Überlieferung, Herkunft,
Form und Erscheinung der Rechnung an sich ein, dabei wird auch festgestellt werden, dass
die Rechnung eine sehr wichtige Quelle mit hohem Aussagewert darstellt. Da Rechnungen
einen Einblick auf die Finanzen eines Staatswesens geben, bilden sie eine aussagekräftige
Quellengruppe für die Verwaltungs-, Wirtschafts- und Handelsgeschichte.
Die Forschung ist sich einig, dass die territoriale Rechnungslegungslegung ca. ab 1450 in Erscheinung
tritt. Die Überlieferung und die Entwicklung von Rechnungen nach diesem Zeitpunkt,
aber auch vor 1440, werden daher genauso Thema dieses Aufsatzes sein.
Die Funktionen von Rechnungen und ihre historische Bedeutung, aber auch die Abnahme und
Kontrolle, sind ebenfalls Punkte dieser Arbeit, die in einer Zusammenfassung mündet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Allgemeines
- 2.1 Definitionen
- 2.2 Zuordnung und Quellenkritik
- 3. Überlieferung
- 4. Aufbau, Typen und Entwicklung
- 4.1 Aufbau und Typen
- 4.2 Entwicklung
- 4.3 Beispiel Rechnungen Wolfgers von Passau
- 5. weitere Informationen
- 5.1 Abnahme und Kontrolle
- 5.2 Vorstufen und Anfertigungsprozess
- 5.3 Funktionen von Rechnungen
- 5.4 historische Bedeutung
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Quellengattung „Rechnung“ im historischen Kontext. Sie beleuchtet die Entwicklung der Rechnungslegung, ihre Funktionen und ihre Bedeutung als Geschichtsquelle, insbesondere für die Verwaltungs-, Wirtschafts- und Handelsgeschichte. Der Fokus liegt auf der territorialen Rechnungslegung im deutschen Sprachraum, unter Berücksichtigung der Überlieferung und Quellenkritik.
- Definition und Einordnung von Rechnungen als Geschichtsquelle
- Entwicklung der territorialen Rechnungslegung im deutschsprachigen Raum
- Überlieferung und Quellenkritik von Rechnungen
- Funktionen und Aussagekraft von Rechnungen
- Beispiele und Fallstudien zur Veranschaulichung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Forschungsstand. Kapitel 2 definiert den Begriff „Rechnung“ und ordnet ihn innerhalb der Quellenkritik ein. Kapitel 3 behandelt die Überlieferung von Rechnungen, insbesondere die spärliche Überlieferung vor 1400 und nennt Beispiele älterer Rechnungen. Kapitel 4 erläutert Aufbau und Typen von Rechnungen sowie deren Entwicklung. Ein Beispiel aus der Forschung an den Rechnungen Wolfgers von Passau wird vorgestellt.
Schlüsselwörter
Rechnungen, Geschichtsquellen, Quellenkritik, territoriale Rechnungslegung, Verwaltungsgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, Handelsgeschichte, Überlieferung, Mittelalter, Deutschland, Wolfger von Passau.
- Quote paper
- Nicole Heintke (Author), 2007, Rechnungen als Geschichtsquellen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/121935