Die Debatte um das so genannte Zentrum gegen Vertreibungen zählt zu den viel diskutierten Auseinandersetzungen um Erinnerung und Gedenken in Deutschland.
Die folgende Arbeit beschäftigt sich demnach im Kern mit der medialen Debatte, so dass im Anschluss die Darstellung der politischen und medialen Mechanismen anschließen kann. Um
diese jedoch sachgerecht einordnen zu können, wird in einem ersten Teil die erinnerungskulturelle Ausgangslage skizziert. Weiter sollen die politischen und institutionellen Bedingungen für die Unterstützer einer organisierten Erinnerung aufgezeigt werden, damit der BdV hier als zentraler Akteur deutlich wird. Nach der bereits angesprochenen Untersuchung der Mediendebatte werden kurz die gegenwärtigen Tendenzen aufgegriffen, so dass am Ende ein zusammenfassendes Fazit stehen kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Erinnerung an Flucht und Vertreibung
- 2.1. Erinnerungskulturelle Aspekte
- 2.2. Organisation und Erinnerungsarbeit der Vertriebenen
- III. Das Zentrum gegen Vertreibungen
- 3.1. Von der Gründung zur politischen Debatte
- 3.2. Der Gegenentwurf und seine Konsequenzen
- IV. Geschichte, Gedenken und ‚Dritter Sektor’
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die öffentliche Debatte um das geplante „Zentrum gegen Vertreibungen“ (ZgV) in Deutschland. Sie untersucht die historischen, politischen und medialen Aspekte dieser Auseinandersetzung, die Rolle des Bundes der Vertriebenen (BdV) und die Konfliktlinien zwischen nationalen und europäischen Perspektiven auf Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert.
- Erinnerungskultur und der Umgang mit Flucht und Vertreibung in Deutschland
- Die Rolle des Bundes der Vertriebenen (BdV) in der Geschichtspolitik
- Die Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen (ZgV): Konzeption und Kritik
- Der Gegenentwurf: Ein europäisch ausgerichtetes Zentrum
- Der „Dritte Sektor“ und die Einflussnahme von Interessenverbänden auf die Geschichtspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel I: Einleitung führt in die Debatte um das ZgV ein und skizziert die Forschungsfrage und den methodischen Ansatz der Arbeit.
Kapitel II: Erinnerung an Flucht und Vertreibung beleuchtet die erinnerungskulturellen Aspekte von Flucht und Vertreibung nach dem Zweiten Weltkrieg und die Organisation der Vertriebenenverbände, insbesondere des BdV, sowie deren Einfluss auf die politische Agenda.
Kapitel III: Das Zentrum gegen Vertreibungen beschreibt die Entstehung der Idee des ZgV, das vorgelegte Konzept, die darauf folgende Medien- und politische Debatte, und den Gegenentwurf eines europäisch ausgerichteten Zentrums.
Kapitel IV: Geschichte, Gedenken und ‚Dritter Sektor’ analysiert den BdV als Akteur im Bereich der Geschichtspolitik und die Rolle von „Dritt-Sektor-Organisationen“ im Umgang mit Erinnerung und Gedenken.
Schlüsselwörter
Zentrum gegen Vertreibungen (ZgV), Bundes der Vertriebenen (BdV), Flucht und Vertreibung, Erinnerungskultur, Geschichtspolitik, Mediendebatte, europäische Erinnerung, „Dritter Sektor“, Opferperspektive, nationale Identität.
- Quote paper
- Christoph Hermes (Author), 2006, Die Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122131