Konzeption einer Lernerberatung in Gesundheits- und Krankenpflegeschulen


Dossier / Travail, 2009

21 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
1.1 Einleitende Worte
1.2 Begründung der Themenwahl und Zielsetzung der Arbeit
1.3 Literaturlage dieser Thematik
1.4 Aufbau der Arbeit

2. Hauptteil
2.1 Begründungsrahmen
2.1.1 Anlass/ Problembeschreibung
2.1.2 Bedarfe und Ziele einer Lernerberatungskonzeption
2.2 Theoretische Verankerung
2.2.1 Analyse der Literatur aus Forschung und Wissenschaft
2.2.2 Begriffe und Definitionen
2.3 Ziele des Konzeptes
2.3.1 Zielgruppen der Lernerberatung
2.3.2 Abgrenzung zu Unterricht und anderen Beratungsformen
2.4 Bedingungsfaktoren, Phasen und Gestaltung einer Lernerberatung
2.4.1 Bedingungsfaktoren von Lernerberatung
2.4.2 Phasen der Lernerberatung
2.4.3 Instrument für die Lernerberatung
2.4.4 Gestaltung einer Gesprächssituation
2.5 Rahmenbedingungen zur Umsetzung
2.5.1 Veränderung für die Institution Schule
2.5.2 Veränderungen für die Lehrkräfte
2.6 Schriftliche Niederlegung des Konzepts

3. Schlussbetrachtung
3.1 Fazit/ Zusammenfassung
3.2 Ausblick

Literaturverzeichnis

1. Einleitung:

1.1 Einleitende Worte

Schlagworte wie Informations-, Wissens- oder Dienstleistungsgesellschaft beschreiben einen Wandel, der durch technologische, ökonomische sowie soziale und normative Veränderungen in allen Arbeitsbereichen geprägt ist. Die Zunahme von Informationen bedeutet gleichzeitig auch eine Zunahme von Wissen und damit auch eine stetige Bereitschaft, sich beruflich, aber auch persönlich weiterzuentwickeln. Infolgedessen ist es notwendig, viel Wissen zu erwerben und sich somit so breit wie möglich zu qualifizieren. Folglich steht das lebenslange Lernen im Fokus der beruflichen Anforderungen. Dies trifft aber nicht nur auf die Arbeitswelt in Form von Industrie und Wirtschaft, sondern ebenfalls genauso auf das Gesundheitssystem, zu. Gerade im Gesundheitssystem Krankenhaus haben wir es tagtäglich mit vielen medizinischen, technologischen und pflegerischen Innovationen zu tun; das dafür benötigte Wissen muss in relativ kurzer Zeit aber erst erlernt werden. Dies bedeutet, dass sich alle Berufsgruppen des Krankenhauses ständig weiterentwickeln müssen, um den stetig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Daraus ergeben sich zusätzliche Konsequenzen für die Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege. Nicht nur die Lehrenden haben hier die verantwortungsvolle Aufgabe, die Schülerinnen und Schüler auf die stetig wachsenden Anforderungen in der Berufswelt Pflegepraxis mit theoretischen und pflegepraktischen Kompetenzen „auszustatten“. Besonders auf die Schülerinnen und die Schüler kommen viele Herausforderungen bezüglich dem Lernen zu. Sie sollten daher in der Lage sein, ihr Lernen selbst zu steuern. Selbststeuerung bedeutet dabei nicht, dass die Verantwortung des Lernens bei den Lernenden alleine bleibt. Im Falle der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege, die aufgrund des Alters der Schülerinnen und der Schüler aus pädagogischer Sicht zu der Erwachsenenbildung gehört, tragen selbstverständlich die Auszubildenden die Haupt- verantwortung für ihr Lernen. Die Institution Gesundheits- und Krankenpflegeschule sollte dabei das Lernen der Schülerinnen und der Schüler ermöglichen und sie in ihrem Lernprozess unterstützen. Wie die Unterstützung genau aussehen kann, möchte ich in der vorliegenden Hausarbeit erörtern.

1.2 Begründung der Themenwahl und Zielsetzung der Arbeit

Diese vorliegende Hausarbeit möchte ich ausschließlich der Thematik der Lernerberatung an Gesundheits- und Krankenpflegeschulen widmen. Alles darüber hinaus Führende würde den Rahmen einer Hausarbeit übersteigen. Die Thematik der Lernerberatung hat für mich nicht nur bildungspolitische und gesellschaftliche, sondern auch persönliche und berufliche Gründe. Zum einen ist meine eigene Biographie stark an institutionellen Bildungsgängen, bei denen Lernen im Mittelpunkt steht, orientiert. Daher ist eine tiefere Auseinandersetzung mit der Thematik der Lernerberatung von persönlicher Bedeutung. Zum anderen lehre ich seit fast drei Jahren an einer Gesundheits- und Krankenpflege- schule. Ich unterrichte in allen drei Kursen theoretische sowie praktische Inhalte und führe auch Lernerfolgskontrollen bei den Schülerinnen und den Schülern der Gesundheits- und Krankenpflege durch. Oftmals wurde ich von diesen Auszubildenden gefragt, wie das Lernen am Besten organisiert auf ihren individuellen Bedarf abgestimmt werden kann, damit es nachhaltig und für sie transparent wird. Die Thematik „Lernen lernen“ wird am Anfang der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung thematisiert; doch sind diese Inhalte für einige Schülerinnen und Schüler bald nicht mehr präsent. Natürlich gibt es kein Geheimrezept für jede Lernende oder auch jeden Lernenden, die die Lehrenden den Ratsuchenden mit an die Hand geben können. Schließlich bleibt das Lernen individuell und es muss auf jede Lernende und auf jeden Lernenden spezifisch abgestimmt werden. Trotz dieser Individualität des Lernens und der Lernberatung soll das Ziel dieser Hausarbeit sein, eine Konzeption einer Lernerberatung für Gesundheits- und Kranken- pflegeschulen zu erstellen. Mit dieser Erstellung verfolge ich den Wunsch, dass die Thematik der Lernerberatung von Seiten der Lehrenden als sinnvoll erachtet und auch in die Aufgaben der Schul- und Kursorganisation aufgenommen wird.

1.3 Literaturlage dieser Thematik

Die Thematik der Lernerberatung ist aufgrund steigender Anforderungen im Beruf sowie breiterer Qualifizierungen hochaktuell, aber nicht unbedingt neu. Daher unterliegt diese relevante Thematik einigen wissenschaftlichen Auseinandersetzungen von den letzten Jahrzehnten bis heute. Zum einen gibt die Literatur einiges über Lernerberatung her; meist aber für allgemeine Schulen, für die beruflich- betriebliche Weiterbildungspraxis oder zu der Thematik der biographisch-orientierten Lernerberatung. Zudem liegen mittlerweile ein paar empirische Fundierungen dieser Thematik vor, auf die ich in Punkt 2.2.1 noch zu sprechen komme.

1.4 Aufbau der Arbeit

Diese Hausarbeit „Konzeption einer Lernerberatung an Gesundheits- und Krankenpflege- schulen habe ich wie folgt gegliedert: Als erstes möchte ich gerne auf den Begründungsrahmen einer Lernerberatungskonzeption eingehen. Danach möchte ich aufzeigen, in wieweit diese Thematik theoretisch verankert ist. Des Weiteren ist es für mich wichtig, die Ziele des Konzeptes mit den Abgrenzungen zu anderen Beratungs- formen darzustellen, bevor ich auf die Methoden, Phasen und die Gestaltung einer Lernerberatung zu sprechen kommen werde. Anschließend möchte ich noch die Rahmenbedingungen einer Lernerberatung aufzeigen. Als letzter Aspekt des Hauptteils dieser Arbeit möchte ich noch in Kürze auf die schriftliche Niederlegung des Konzeptes einer Lernerberatung eingehen. Für die Erstellung einer Konzeption orientierte ich mich zum einen an die Unterlagen des sechsten Semester Bachelor of Arts in Pflegepädagogik von Prof. Dr. Claudia Bischoff-Wanner aus dem Teilmodul 5.1 „Pädagogische Konzepte und Pflegekonzepte“, zum anderen an dem Artikel „Konzeptentwicklung als Prozess im Mitarbeiterteam“ von Agathe Eichner von 1996, des Weiteren an „Leitbild- und Konzeptentwicklung“ von Petro Graf und Maria Spengler sowie an Astrid Elsbernd „Konzeptentwicklung in der Pflege“ 2008.

2. Hauptteil

2.1 Begründungsrahmen:

2.1.1 Anlass/ Problembeschreibung:

Das Ziel der Institution Gesundheits- und Krankenpflegeschule sowie der Institution Krankenhaus ist nach wie vor über gut ausgebildetes Personal, besonders über gut ausgebildete Pflegekräfte zu verfügen, damit die Pflegeempfängerinnen und Pflege- empfänger qualitativ hochwertig sowie nach den neusten wissenschaftlichen Erken- ntnissen gepflegt und gefördert werden können. Das beinhaltet zweifelsohne eine gute Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflegeschülerinnen und –schüler. Daher sind die Anforderungen an die Lernenden sehr hoch; sie müssen breit und gut ausgebildet werden, um den beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Infolgedessen sollten sie spätestens am Ende ihrer Ausbildung über ein großes Wissen verfügen und das bedeutet, dass das Wissen erst einmal erworben werden muss. Dementsprechend erscheint es unabdinglich, dass während der Ausbildung viel gelernt werden muss. Die Frage ist nun, ob alle Schülerinnen und Schüler selbstständig und ohne Hilfe von Lehrenden diese hohen Lernanforderungen bewältigen können. Durch eigene berufliche Erfahrungen als Pflegepädagogin kann ich dies nicht bestätigen. Gerade in der Gesundheits- und Krankenpflegeschule, die nach dem neuen Gesundheits- und Krankenpflegegesetz die Gesamtverantwortung der Ausbildung trägt (vgl. Klie et al 2007, 372) zeigen sich individu- alisierte Bildungs- und Unterstützungsbedarfe der Schülerinnen und der Schüler. Auf diese Unterstützungsbedarfe sollte die Schule reagieren. Es ist aus zeitlichen Gründen nicht immer möglich, subjektbezogen und individuell auf alle Schülerinnen und Schüler im theoretischen Unterricht gleichzeitig einzugehen, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren und sie adäquat in ihrem Lernprozess zu begleiten und zu beraten, mit ihnen Lösungswege zu erarbeiten sowie ihren Lernprozess zu evaluieren. Doch genau in diesem Kontext gewinnen Konzepte zur Unterstützung des selbst gesteuerten Lernens- auch bildungspolitisch- an Bedeutung, so dass an vielen Schulen das Interesse an diesen Ansätzen wächst. Ansätze, die Lernprozesse begleiten, könnten zum Beispiel die Lernerberatung, das Coaching oder Supervisionen, die Lernprozessbegleitung sowie die Entwicklungsmoderation sein. Diese Ansätze, die individuelle Lern- und Entwicklungs- prozesse unterstützen, sind inhaltlich flexibel organisiert und entsprechen somit den gegenwärtigen Entwicklungen des Lernens (vgl. Rohs 2004, 15). Es ist meiner Ansicht nach von hoher Relevanz, die Lernenden in ihren Lernbedürfnissen von Seiten der Gesundheits- und Krankenpflegeschule aufzufangen, zu analysieren und sie in ihrem Lernprozess zu begleiten. Folglich kann nun festgehalten werden, dass das Lernen in der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung stärker in den Fokus gerückt werden muss, um den beruflichen Anforderungen gerecht zu werden. Ob die Lernerberatung, die von Seiten der Schule individuell gestaltet und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse des Lernens der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet werden kann, sowie als ein geeignetes Instrument als auch als geeignete Methode dafür darstellt, möchte ich im Folgenden erläutern.

2.1.2 Bedarfe und Ziele einer Lernerberatungskonzeption

Aus den Bedingungen und den Aufgaben, mit denen Erwachsenenpädagogik konfrontiert ist, ergibt sich, dass Lernberatung innerhalb ihres Aufgabenspektrums eine wichtige Rolle einnehmen kann; denn „Lernen“ ist für jeden von uns ein unabweisbares Thema und mittlerweile auch „die Schlüsselkategorie einer Gesellschaft“ (Faulstich et al 2005, 18) geworden. Als Konsequenz davon ergibt sich dann auf gesellschaftlicher, berufs- politischer, sozialer sowie anschließend auf persönlicher Ebene ein nicht abgeschlos- senes Wissen, sondern ein „lebenslanges Lernen“ für die jetzigen Schülerinnen und Schüler der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung. Das kann sich einerseits in Form von Fortbildungen, Weiterbildungen, Umschulungen oder auch eines Studiums äußern. Lernerberatung unterliegt aber folgenden transparenten Anforderungen:

„An diese prinzipiell zwar vorhandenen, aber zur Bearbeitung des speziellen Problems vom Teilnehmer nicht (immer) aktivierbaren Kompetenzen kann Bildungsarbeit anknüpfen und helfen, sie in neue Kontexte zu stellen, sie um bisher unberücksichtigte Aspekte zu erweitern oder zu differenzieren, sie damit variabler einsetzbar werden zu lassen.“ (Kaiser 2000, 41 in Pätzold 2004, 121)

Es ist daher nicht immer möglich, sofort mit einer Lernerberatung anzusetzen. Der Umgang mit vorhandenen Strategien muss erst analysiert und anschließend unter Umständen aktiviert und an neue Situationen angepasst werden. Dies bedeutet dann „Beratung des Lernens“ und ist keine Belehrung im Sinne der methodisch arrangierten Begegnung von Wissensinhalten (vgl. Pätzold 2004, 121). Das Lernen wird durch Lernerberatungskonzepte stärker in den Alltag der Ausbildung gerückt. Dabei können Lernervoraussetzungen besser berücksichtigt und irrelevante Vermittlung von Fachin- halten vermieden werden (vgl. Rohs et al 2004, 15). Ein weiteres Ziel der Lernerberatung ist es,

„Lernprobleme zu überwinden und eine positive Lernatmosphäre zu schaffen, und den Teilnehmer befähigen, das im Kurs Gelernte außerhalb des Kurses anzu- wenden, also etwa Versagensangst außerhalb der geschützten Kursatmosphäre zu überwinden.“ (Fuchs- Brüninghoff 1991d, 20 in Pätzold, 2004, 124)

Meiner Meinung nach sind die Aspekte der Versagensangst und die geschützte Kursatmosphäre keinesfalls von der Hand zu weisen. Es gibt einige Lernende, die ihre spezifischen Lernschwierigkeiten ihrer Klasse nicht kundgeben möchten, und daher Stillschweigen bewahren. Ist es aber nicht gerade hier wichtig, als Lehrkraft zu agieren und zu unterstützen? Grundsätzlich sollte unbedingt an dieser Stelle im Kollegium zusammen mit der Schulleitung geklärt werden, ob eine Lernerberatung überhaupt gewünscht wird. Falls die Lernerberatung gewünscht wird, sollte bei der Konzeption einer Lernerberatung, diese als weitere Aufgabe aller Lehrenden, ob Kursleitung oder auch Lehrkraft, in die Schul- und Kursorganisation aufgenommen sowie dies offiziell von der Schulleitung verabschiedet werden. Somit können die Lehrenden als Sicherheit für ihre Lernerberatung immer wieder auf diese Konzeption zurückgreifen. Zusätzlich könnte ich mir gut vorstellen, die Lernerberatung als weiterer Aspekt in das Schulleitbild und durchaus in das Curriculum aufzunehmen.

2.2 Theoretische Verankerung

2.2.1 Analyse der Literatur aus Forschung und Wissenschaft

Trotz der erstaunlich wirkenden Aktualität der Thematik der Lernerberatung ist diese zwar momentan pädagogisch hochaktuell aber nicht wirklich neu. Nach Meinungen von unterschiedlichen Pädagoginnen und Pädagogen ist das Konzept der Lernerberatung eher als „alter Wein in neuen Schläuchen“ zu deklarieren (vgl. Rohs et al 2004, 17). „Neue Akzentsetzung und veränderte Rahmenbedingungen haben zu einer Ausweitung des Verständnisses und einer Vielzahl unterschiedlicher Ansätze geführt.“ (Rohs et al 2004, 17)

[...]

Fin de l'extrait de 21 pages

Résumé des informations

Titre
Konzeption einer Lernerberatung in Gesundheits- und Krankenpflegeschulen
Université
University of Applied Sciences Esslingen
Cours
Vermittlungsdidaktik
Note
1,0
Auteur
Année
2009
Pages
21
N° de catalogue
V122469
ISBN (ebook)
9783640278527
ISBN (Livre)
9783640282678
Taille d'un fichier
498 KB
Langue
allemand
Mots clés
Konzeption, Lernerberatung, Gesundheits-, Krankenpflegeschulen, Vermittlungsdidaktik
Citation du texte
Bachelor of Arts in Pflegepädagogik Christine Thiel (Auteur), 2009, Konzeption einer Lernerberatung in Gesundheits- und Krankenpflegeschulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122469

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