Die Terroranschläge von New York, Djerba, Bali, Madrid und London haben weltweit das Sicherheitsbedürfnis in den Vordergrund gerückt. Im Hinblick auf die Anschläge auf Schiffe (Achille Lauro 1985, USS Cole 2000, VLLC Limburg 2002)wird ebenso deutlich, dass auch die internationale Seeschifffahrt, einschließlich der Hafenanlagen, einer Verbesserung der Sicherheit bedurfte. Die möglichen Gefahren für Schiffe und Häfen stellen sich dar durch Anschläge auf eben diese, Missbrauch von Schiffen und / oder Containern zum Gebrauch als Bomben oder zum Schmuggel von Waffen und Menschen sowie Schiffsentführungen.
Jährlich werden 1.600 Millionen Tonnen Fracht auf dem Seeweg in die oder aus der Europäischen Union in andere Staaten ein- bzw. ausgeführt, der internationale Seeverkehr macht mehr als 90 % des Welthandels aus. Somit bietet er potentiellen Terroristen ein „reizvolles“ Ziel, da ein Anschlag auf die internationale Lieferkette den Verkehr zum Erliegen bringen und damit der Weltwirtschaft erheblichen Schaden zugefügt werden würde.
Um die Risiken terroristischer Anschläge auf Hafen und Schiff möglichst gering zu halten, wurden – als Reaktion auf vergangene Geschehnisse – weltweit Sicherheitsinitiativen
und -konzepte entwickelt. Diejenigen, die die Sicherheit in Hafenanlagen betreffen, werden in dieser Seminararbeit dargestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Maßnahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation
- 2.1 SOLAS
- 2.2 International Ship and Port Facility Security Code (ISPS Code) zur Abwehr internationaler terroristischer Gefahren
- 2.2.1 Ziele des ISPS-Codes
- 2.2.2 Anwendungsbereich des ISPS-Codes
- 2.2.3 Maßnahmen zur Umsetzung des ISPS-Codes in Deutschland
- 2.2.3.1 Risikobewertung für die Hafenanlagen
- 2.2.3.2 Plan zur Gefahrenabwehr in der Hafenanlage
- 2.2.3.3 Beauftragte/r für die Gefahrenabwehr in der Hafenanlage
- 2.2.4 International Ship Security Certificate
- 2.2.5 ISPS-Code in Hamburg
- 2.2.6 ...am Beispiel der HHLA
- 2.3 Weitere Maßnahmen der IMO
- 3 Zollpolitik der EU
- 3.1 Zoll im Wandel vom Abgaben- zum Sicherheitskriterium
- 3.2 Zollsicherheitsprogramm der EU
- 3.3 Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter
- 3.3.1 Varianten des AEO-Zertifikats
- 3.3.2 Bewilligungsvoraussetzungen
- 3.3.3 Antragsstellung zum AEO
- 3.3.4 Vorteile des AEO-Status
- 4 Containersicherheitsinitiative
- 4.1 Transatlantische Zusammenarbeit
- 4.1.1 Kernelemente von CSI
- 4.1.2 Mindeststandards zur Teilnahme an CSI
- 4.2 24-Hour Advance Vessel Manifest Rule (24-Hour Rule)
- 4.3 Abkommen EG-USA
- 4.3.1 Umsetzung des Abkommens
- 4.1 Transatlantische Zusammenarbeit
- 5 Zoll- und Sicherheitsprogramme in Drittstaaten
- 5.1 USA
- 5.1.1 Customs-Trade Partnership against Terrorism (C-TPAT)
- 5.1.2 Free and Secure Trade Program (FAST)
- 5.2 Kanada
- 5.2.1 Partners in Protection
- 5.2.2 Customs Self Assessment Program (CSA)
- 5.2.3 Free and secure Trade (FAST)
- 5.3 Australien
- 5.3.1 Frontline
- 5.3.2 Accredited Client Programme
- 5.4 Neuseeland
- 5.4.1 Frontline
- 5.5 Sicherheitsinitiativen der Weltzollorganisation
- 5.5.1 Framework of Standards to Secure and Facilitate Global Trade
- 5.5.2 Revidierte Kyoto-Konvention
- 5.1 USA
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht internationale Auflagen zur Verbesserung der Sicherheit in Hafenanlagen. Ziel ist es, einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen und Initiativen verschiedener internationaler Organisationen und Staaten zu geben.
- Internationale Sicherheitsstandards für Häfen
- Rollen der IMO und der Weltzollorganisation
- Zusammenarbeit zwischen Staaten zur Hafensicherheit
- Zollpolitik als Sicherheitsinstrument
- Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen in Deutschland
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der internationalen Auflagen zur Verbesserung der Sicherheit in Hafenanlagen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie benennt die Relevanz des Themas im Kontext der globalisierten Wirtschaft und des internationalen Terrorismus.
2 Maßnahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO): Dieses Kapitel behandelt die wichtigsten Maßnahmen der IMO, insbesondere den SOLAS-Konvention und den ISPS-Code. Es wird detailliert auf die Ziele, den Anwendungsbereich und die Umsetzung des ISPS-Codes eingegangen, inklusive der Risikobewertung für Hafenanlagen, Gefahrenabwehrpläne und die Rolle des Beauftragten für Gefahrenabwehr. Weiterhin werden der International Ship Security Certificate und die praktische Anwendung des ISPS-Codes, beispielsweise in Hamburg und bei der HHLA, beleuchtet. Das Kapitel verdeutlicht die umfassende Rolle der IMO bei der Harmonisierung internationaler Sicherheitsstandards im Seeverkehr.
3 Zollpolitik der EU: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der Zollpolitik der EU von einem rein abgabenorientierten Ansatz hin zu einem Sicherheitskriterium. Es beschreibt das Zollsicherheitsprogramm der EU und den Status des "Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten" (AEO) im Detail. Die verschiedenen Varianten des AEO-Zertifikats, die Bewilligungsvoraussetzungen, die Antragsstellung und die Vorteile des AEO-Status werden erläutert. Das Kapitel hebt die Bedeutung der Zollbehörden bei der Gewährleistung der Sicherheit von Handelsströmen hervor.
4 Containersicherheitsinitiative: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die transatlantische Zusammenarbeit im Rahmen der Containersicherheitsinitiative (CSI). Es beschreibt die Kernelemente der CSI, die Mindeststandards zur Teilnahme und die Bedeutung der 24-Hour Advance Vessel Manifest Rule. Zusätzlich wird das EG-USA-Abkommen und dessen Umsetzung im Kontext der Hafensicherheit diskutiert. Der Fokus liegt auf der bilateralen Kooperation zur Verbesserung der Container-Sicherheit und der Bekämpfung des Terrorismus.
5 Zoll- und Sicherheitsprogramme in Drittstaaten: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über Zoll- und Sicherheitsprogramme in verschiedenen Drittstaaten, darunter die USA (C-TPAT und FAST), Kanada (Partners in Protection und CSA), Australien (Frontline und Accredited Client Programme) und Neuseeland (Frontline). Es wird auch auf die Sicherheitsinitiativen der Weltzollorganisation, insbesondere das Framework of Standards und die revidierte Kyoto-Konvention, eingegangen. Der Vergleich verschiedener nationaler Ansätze verdeutlicht die Diversität und die Notwendigkeit internationaler Harmonisierung.
Schlüsselwörter
Hafensicherheit, Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), ISPS-Code, SOLAS, Zollpolitik, EU, Zollsicherheitsprogramm, Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter (AEO), Containersicherheitsinitiative (CSI), Terrorismusbekämpfung, Risikobewertung, Gefahrenabwehr.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Internationale Auflagen zur Verbesserung der Sicherheit in Hafenanlagen
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit bietet einen umfassenden Überblick über internationale Vorschriften und Initiativen zur Verbesserung der Sicherheit in Hafenanlagen. Sie behandelt Maßnahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO), die Zollpolitik der EU, die Containersicherheitsinitiative (CSI) und Sicherheitsmaßnahmen in verschiedenen Drittstaaten. Der Fokus liegt auf der Analyse der wichtigsten Standards, Programme und der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen internationalen Organisationen und Staaten zur Gewährleistung der Hafensicherheit.
Welche Organisationen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Rolle verschiedener wichtiger Organisationen, darunter die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), die Europäische Union (EU) und die Weltzollorganisation (WZO). Zusätzlich werden nationale Programme und Initiativen der USA, Kanadas, Australiens und Neuseelands im Detail untersucht.
Welche wichtigen Maßnahmen der IMO werden besprochen?
Die Arbeit erläutert die wichtigsten Maßnahmen der IMO, insbesondere die SOLAS-Konvention und den International Ship and Port Facility Security Code (ISPS-Code). Der Fokus liegt auf den Zielen, dem Anwendungsbereich und der Umsetzung des ISPS-Codes, einschließlich Risikobewertung, Gefahrenabwehrplänen und der Rolle des Beauftragten für Gefahrenabwehr.
Was ist der ISPS-Code und wie wird er umgesetzt?
Der ISPS-Code ist ein wichtiger Bestandteil der IMO-Maßnahmen zur Verbesserung der Hafensicherheit. Die Arbeit beschreibt detailliert seine Ziele, seinen Anwendungsbereich und seine Umsetzung, einschließlich der Risikobewertung von Hafenanlagen, der Erstellung von Gefahrenabwehrplänen und der Ernennung eines Beauftragten für die Gefahrenabwehr. Es werden auch Beispiele für die praktische Anwendung des ISPS-Codes in Hamburg und bei der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) genannt.
Welche Rolle spielt die Zollpolitik der EU in der Hafensicherheit?
Die Arbeit analysiert die Entwicklung der Zollpolitik der EU von einem rein fiskalischen Ansatz hin zu einem wichtigen Sicherheitsinstrument. Sie beschreibt das Zollsicherheitsprogramm der EU und den Status des "Zugelassenen Wirtschaftsbeteiligten" (AEO), einschließlich der verschiedenen Zertifikatsvarianten, der Bewilligungsvoraussetzungen, der Antragsstellung und der Vorteile dieses Status.
Was ist die Containersicherheitsinitiative (CSI)?
Die Arbeit konzentriert sich auf die transatlantische Zusammenarbeit im Rahmen der Containersicherheitsinitiative (CSI). Sie beschreibt die Kernelemente der CSI, die Mindeststandards für die Teilnahme und die Bedeutung der 24-Hour Advance Vessel Manifest Rule (24-Stunden-Regel). Das EG-USA-Abkommen und seine Umsetzung im Kontext der Hafensicherheit werden ebenfalls behandelt.
Welche Sicherheitsmaßnahmen werden in Drittstaaten betrachtet?
Die Arbeit gibt einen Überblick über Zoll- und Sicherheitsprogramme in verschiedenen Drittstaaten, darunter die USA (C-TPAT und FAST), Kanada (Partners in Protection und CSA), Australien (Frontline und Accredited Client Programme) und Neuseeland (Frontline). Sie berücksichtigt auch die Sicherheitsinitiativen der Weltzollorganisation, insbesondere das Framework of Standards und die revidierte Kyoto-Konvention.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter, die den Inhalt der Arbeit treffend beschreiben, sind: Hafensicherheit, Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO), ISPS-Code, SOLAS, Zollpolitik, EU, Zollsicherheitsprogramm, Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter (AEO), Containersicherheitsinitiative (CSI), Terrorismusbekämpfung, Risikobewertung und Gefahrenabwehr.
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Das Ziel der Seminararbeit ist es, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Maßnahmen und Initiativen verschiedener internationaler Organisationen und Staaten zur Verbesserung der Sicherheit in Hafenanlagen zu geben.
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- Julia Schneide (Author), 2008, Internationale Auflagen zur Verbesserung der Sicherheit in Hafenanlagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122788