Das deutsche Insolvenzrecht kennt drei Insolvenzgründe: die Überschuldung, § 19 InsO, die drohende Zahlungsunfähigkeit, § 18 InsO, sowie die Zahlungsunfähigkeit, § 17 InsO. Aus Abbildung 1 ist ersichtlich, dass in den letzten Jahren stets der Tatbestand der Zahlungsunfähigkeit häufigster Auslöser eines Insolvenzverfahrens war.
Die Insolvenzordnung trat am 1.1.1999 in Kraft. Seitdem haben sich viele Probleme herauskristallisiert, die eine hohe Zahl grundlegender Entscheidungen sowohl der Instanzgerichte als auch der obersten Bundesgerichte erforderten. Diese Flut an Informationen erschwert es den Interessenten des Insolvenzrechts, sich kompakt, schnell und aktuell aufzuklären. Das Insolvenzrecht betrifft nicht nur den unmittelbar an einer Insolvenz beteiligten Personenkreis, sondern strahlt in andere Rechtsgebiete, wie das Handels- und Gesellschaftsrecht, das Zivil- und Zivilprozessrecht, das Strafrecht, das Arbeitsrecht, das Sozialrecht sowie das Familienrecht aus.
In dieser Seminararbeit werden die drei Insolvenzgründe vorgestellt, und der allgemeine Insolvenzgrund Zahlungsunfähigkeit explizit behandelt.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Insolvenzgründe
- Überschuldung (§ 19 InsO)
- Drohende Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO)
- Zahlungsunfähigkeit (§ 17 InsO)
- Feststellung der Zahlungsunfähigkeit
- Abgrenzung der Zahlungsunfähigkeit von der Zahlungsstockung
- Fälligkeit der einzubeziehenden Forderungen
- Methoden zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit
- Zahlungseinstellung
- Liquiditätsstatus, Liquiditätsplan
- statische Betrachtungsweise der Liquidität
- dynamische Betrachtungsweise der Liquidität
- Wirtschaftskriminalistische Beweisanzeichen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die insolvenzrechtlich relevante Zahlungsunfähigkeit unter Berücksichtigung der höchstrichterlichen Rechtsprechung. Das Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Kriterien und Methoden zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit zu vermitteln.
- Definition und Abgrenzung der Zahlungsunfähigkeit
- Analyse verschiedener Methoden zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit (Liquiditätsanalyse, Zahlungseinstellung)
- Bewertung der höchstrichterlichen Rechtsprechung zum Thema
- Bedeutung der Fälligkeit von Forderungen bei der Zahlungsunfähigkeitsfeststellung
- Unterscheidung zwischen Zahlungsunfähigkeit und Zahlungsstockung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Insolvenzgründe im deutschen Recht ein und hebt die Bedeutung der Zahlungsunfähigkeit als häufigsten Insolvenzgrund hervor. Das Kapitel zu den Insolvenzgründen beschreibt die Überschuldung, die drohende Zahlungsunfähigkeit und die Zahlungsunfähigkeit nach § 17, 18 und 19 InsO. Die Feststellung der Zahlungsunfähigkeit wird im darauf folgenden Kapitel detailliert behandelt, mit einer Abgrenzung zur Zahlungsstockung, einer Betrachtung der Fälligkeiten und der Darstellung verschiedener Methoden wie der Zahlungseinstellung und der Liquiditätsanalyse (statisch und dynamisch).
Schlüsselwörter
Zahlungsunfähigkeit, Insolvenzrecht, Insolvenzordnung (InsO), Liquiditätsanalyse, Liquiditätsplan, Zahlungseinstellung, Fälligkeit, Überschuldung, drohende Zahlungsunfähigkeit, höchstrichterliche Rechtsprechung.
- Citation du texte
- Thomas Müller (Auteur), 2008, Bestimmung der insolvenzrechtlich relevanten Zahlungsunfähigkeit unter Berücksichtigung der höchstrichterlichen Rechtsprechung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/122960