Heinz Rühmann hat wohl wie kein anderer deutscher Schauspieler mehrere Generationen von Menschen durch seine Figuren und seine besondere Form der Darstellung – ob im Film oder auf der Theaterbühne – beeinflusst und geprägt. Seine Haupt- bzw. die Erfolgsfigur, und offensichtlich die einzige Figur, mit und durch die ihm ein nachhaltiger Erfolg beschieden war, war die Darstellung des kleinen Mannes. Wer oder was ist der kleine Mann? Wer oder was damit und dadurch Heinz Rühmann und sein Publikum? Und: Wie sieht diese Beziehung in ihrer Wechselseitigkeit aus – der, zwischen dem kleinen Mann und seinem Publikum? Gab es etwas wie den kleinen Mann zuvor in speziell der Geschichte der Deutschen? Oder danach, bis heute? Ist also der kleine Mann ein speziell deutsches Phänomen, Ausdruck deutscher Mentalität?
Diese Arbeit geht davon aus, dass der kleine Mann zwar nur ein Phänomen ist, tatsächlich etwas wie ein „Zeitgeist“, aber einer, der bis auf wenige Nuancen unabhängig ist von einer bestimmten, etwa deutschen Mentalität; dass aber die Deutschen, repräsentativ das Publikum Heinz Rühmanns, ein besonderer Gradmesser für das Phänomen, den „Zeitgeist“: Den kleinen Mann in Deutschland, war und vielleicht noch ist – auch wenn sich die Rezeption verlagert hat.
Dieses Phänomen erkennt die vorliegende Arbeit darüber hinaus als Ausdruck einer politischen Haltung, die noch zu definieren sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Privatpolitik versus Öffentlichkeit und Politik
- Der kleine Mann ist Politiker
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Phänomen „Der kleine Mann“ im Kontext der Karriere Heinz Rühmanns. Ziel ist es, die Wechselwirkung zwischen Rühmanns Darstellung, dem Publikum und der politischen Dimension dieser Figur zu analysieren. Es wird der Frage nachgegangen, ob „Der kleine Mann“ ein spezifisch deutsches Phänomen ist oder einen allgemeineren „Zeitgeist“ repräsentiert.
- Die Darstellung des „kleinen Mannes“ durch Heinz Rühmann
- Die Beziehung zwischen Rühmann, seiner Figur und dem Publikum
- Der „kleine Mann“ als Ausdruck einer politischen Haltung
- Der öffentliche und private Raum im Kontext der Figur
- Der „kleine Mann“ als Zeitgeistphänomen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Bedeutung der Figur des „kleinen Mannes“ in Heinz Rühmanns Karriere und im Kontext der deutschen Gesellschaft. Sie betont die Wechselwirkung zwischen Rühmann, seiner Darstellung und dem Publikum und kündigt die Heranziehung von Theorien Arendts und Wagner-Hasels an, um das Phänomen zu beleuchten. Die Arbeit stellt die Hypothese auf, dass der „kleine Mann“ zwar ein Zeitgeistphänomen ist, aber nicht zwingend an eine spezifisch deutsche Mentalität gebunden ist, wobei das deutsche Publikum als besonderer Gradmesser für dieses Phänomen gilt.
Privatpolitik versus Öffentlichkeit und Politik: Dieses Kapitel analysiert den Unterschied zwischen öffentlichem und privatem Raum nach Hannah Arendt. Es wird argumentiert, dass Rühmanns Darstellung des „kleinen Mannes“ und dessen Wunsch nach einem unpolitischen Privatleben einen Kommentar zur Zerstörung des öffentlichen Raums durch die Massen darstellt. Rühmanns Privatleben wird als Ersatz für die fehlende private Sicherheit im öffentlich-politischen Raum interpretiert, während seine Figur im Film die Wünsche und Sehnsüchte des Publikums ausdrückt. Die Theorien Arendts werden verwendet, um die Beziehung zwischen dem öffentlichen Auftreten Rühmanns und dem privaten Wunsch des „kleinen Mannes“ nach Rückzug zu verstehen.
Schlüsselwörter
Heinz Rühmann, Der kleine Mann, öffentlicher Raum, privater Raum, Politik, Zeitgeist, deutsche Mentalität, Hannah Arendt, Publikum, Rezeption, Filmgeschichte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Figur "Der kleine Mann" bei Heinz Rühmann
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Figur des "kleinen Mannes" in Heinz Rühmanns Filmen. Sie untersucht die Wechselwirkung zwischen Rühmanns Darstellung, dem Publikum und der politischen Dimension dieser Figur. Ein zentrales Thema ist die Frage, ob "Der kleine Mann" ein spezifisch deutsches Phänomen oder ein Ausdruck eines allgemeineren Zeitgeistes ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Darstellung des "kleinen Mannes" durch Heinz Rühmann, die Beziehung zwischen Rühmann, seiner Figur und dem Publikum, den "kleinen Mann" als Ausdruck einer politischen Haltung, den öffentlichen und privaten Raum im Kontext der Figur und schließlich den "kleinen Mann" als Zeitgeistphänomen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu "Privatpolitik versus Öffentlichkeit und Politik", ein Kapitel "Der kleine Mann ist Politiker" und eine Zusammenfassung. Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Forschungsfrage. Das Kapitel "Privatpolitik versus Öffentlichkeit und Politik" analysiert den Unterschied zwischen öffentlichem und privatem Raum nach Hannah Arendt im Kontext der Figur. Das Kapitel "Der kleine Mann ist Politiker" wird im gegebenen Auszug nicht detailliert beschrieben.
Welche Theorien werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf die Theorien von Hannah Arendt und Wagner-Hasels, um das Phänomen des "kleinen Mannes" zu beleuchten und die Beziehung zwischen öffentlichem und privatem Raum zu analysieren.
Welche Hypothese wird aufgestellt?
Die Arbeit stellt die Hypothese auf, dass der "kleine Mann" zwar ein Zeitgeistphänomen ist, aber nicht zwingend an eine spezifisch deutsche Mentalität gebunden ist. Das deutsche Publikum wird jedoch als besonderer Gradmesser für dieses Phänomen betrachtet.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die relevanten Schlüsselwörter sind: Heinz Rühmann, Der kleine Mann, öffentlicher Raum, privater Raum, Politik, Zeitgeist, deutsche Mentalität, Hannah Arendt, Publikum, Rezeption, Filmgeschichte.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die Wechselwirkung zwischen Rühmanns Darstellung des "kleinen Mannes", dem Publikum und der politischen Dimension dieser Figur zu analysieren.
- Citation du texte
- Michael Bolz (Auteur), 2009, Heinz Rühmann - Das Phänomen "der kleine Mann": Politiker wider Willen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123214