Venedikt Erofeevs Roman „Moskva-Petuški“ erwies sich als Gegenentwurf zum
sozialistischen Realismus. Das Thema, das Sujet und die bittere Kritik an der
Gesellschaft, den politischen Umständen sowie der sozialistischen Literatur stellen sich
gegenüber den Dogmen dieser Strömung. Es ist nicht verwunderlich, dass aufgrund
solcher Vorgehensweise das im Frühjahr 1969 abgeschlossene Manuskript von
“Moskau–Petuški” in der UdSSR nicht veröffentlicht werden konnte. Erst im Jahre
1989 wurde das Buch in der Sowjetunion vollständig publiziert. Die besondere
Aufmerksamkeit erregt die Parodie des Sowjetsystems besonders die Parodie der
Sprache des Sozialrealismus. Die Sprache des Buches ist teils die Sprache der Psalmen,
teils die Umgangssprache der Arbeiter. Der Autor verwendet zahlreiche Metaphern,
Metonymien und markante Vergleiche, die die Sprache besonders aufschlussreich und
lebendig machen. Das Untersuchungsobjekt der vorliegenden Arbeit sind daher die
sprachlichen Mittel Erofeevs in „Moskva-Petuski“, mit denen er einen groteskparodistischen
Effekt erreicht. Das Ziel der Untersuchung ist es festzustellen, inwiefern
sich die Sprache der Helden Erofeevs von den sprachlichen Kanonen des sozialistischen
Realismus unterscheidet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Parodie des sozialistischen Realismus
- 2.1. Ein Exkurs in die Geschichte
- 3. Parodie auf dem Sujetniveau
- 4. Parodie auf dem Sprachniveau
- 4.1 Die Sprache des Sozrealismus
- 4.2. Besonderheiten der Sprache Erofeevs
- 4.3. Parodie sowjetischer Klischees und Slogans
- 5. Parabolismus der Sprachstruktur
- 6. Parodie der Bibel
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Venedikt Erofeevs „Moskva-Petuški“ als Gegenentwurf zum sozialistischen Realismus. Der Fokus liegt auf der Analyse der sprachlichen Mittel, mit denen Erofeev einen grotesk-parodistischen Effekt erzielt und sich von den sprachlichen Konventionen des Sozialistischen Realismus abgrenzt. Die Arbeit beleuchtet die Unterschiede zwischen der Sprache Erofeevs und der Sprache des Sozialistischen Realismus.
- Parodie des sozialistischen Realismus in "Moskva-Petuški"
- Analyse der sprachlichen Mittel Erofeevs
- Vergleich der Sprache Erofeevs mit den Konventionen des sozialistischen Realismus
- Der grotesk-parodistische Effekt in Erofeevs Werk
- Historischer Kontext des Sozialistischen Realismus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Roman „Moskva-Petuški“ als Gegenentwurf zum sozialistischen Realismus. Kapitel 2 analysiert die Parodie des sozialistischen Realismus in Erofeevs Werk. Ein Exkurs in die Geschichte des Sozialistischen Realismus (Kapitel 2.1) liefert den notwendigen historischen Hintergrund. Die folgenden Kapitel (3, 4, 5, 6) befassen sich mit verschiedenen Aspekten der Parodie auf den Ebenen des Sujets, der Sprache und der biblischen Referenz.
Schlüsselwörter
Venedikt Erofeev, Moskva-Petuški, sozialistischer Realismus, Parodie, Sprache, grotesk, Sprachvergleich, Sowjetliteratur, Metapher, Metonymien.
- Quote paper
- M.A. Yana Lobunez (Author), 2009, Venedikt Erofeevs “Moskva - Petuški ” als Gegenentwurf zum sozialistischen Realismus , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123226