Bevor man zur heutigen Inkulturation des Christentums in Schwarzafrika kommen kann, müssen verschiedene Epochen des Kontinents näher betrachtet werden. Die Arbeit befasst sich mit dem historischen Kontext, um die religiöse Situation des Kontinents in der er sich heute befindet näher zu schildern und zu verstehen. Hierbei darf nicht vergessen werden, dass die Theologie in Afrika von dieser Historie geprägt ist und viele Elemente der Geschichte immer noch einen wesentlichen Bestandteil der Theologie ausmachen.
Die folgende Ausarbeitung wird sich in drei Hauptpunkte gliedern. Der erste Punkt befasst sich mit der Kolonialzeit und der Missionierung. Die Zeit der Kolonialherren und Missionare, die für die Gemeinschaft der Ethnien grundlegende Elemente aus dem Gleichgewicht brachten, legt den Grundstein für die befreiende Religion der negro-afrikanischen Tradition.
Der zweite Punkt geht näher auf das zweite vatikanische Konzil ein, welches den Weg für die heutige Sichtweise der Theologie in Afrika und der ganzen Welt ebnet. Vor allem das Dekret „Ad gentes“, ist in diesem Kontext besonders wichtig, da hier die missionarische Tätigkeit der Kirche behandelt wird.
Der letzte Punkt erarbeitet die Inkulturation des Christentums am Bespiel des Ahnenkultes. Die Frage, die hier gestellt wird ist, ob der Afrikaner, um sich zum Evangelium zu bekehren, die Beziehung zu den Ahnen abbrechen muss? In diversen Unterpunkten wird die Wichtigkeit der Ahnen für die afrikanischen Völker südlich der Sahara behandelt. Außerdem soll die Schwierigkeit gezeigt werden, inwiefern sich die afrikanischen Christen in einer religiösen Zerrissenheit befinden. Der christliche Glauben auf der einen Seite und die afrikanische Spiritualität auf der anderen.
Weiterhin werden Bezüge zu afrikanischen Theologen hergestellt, die sich mit der Inkulturation des Christentums in Afrika befassen, aber auch den Christen das Verständnis für die Ahnenfrömmigkeit zu vermitteln versuchen. Dieser Aspekt ist besonders wichtig, da die Inkulturation nicht nur als Monolog der euro- amerikanischen Seite gesehen werden darf, sondern als Dialog zwischen verschiedenen Religionen betrachtet werden sollte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Begegnung Schwarzafrikas mit dem Christentum
- Vorbemerkung
- Exkurs in die Zeit der europäischen Endeckungsfahrten
- Die Kolonialzeit als bleibende Belastung für die Inkulturation des Christentums in Schwarzafrika
- Die Kolonialisierung Afrikas ab dem 19. Jahrhundert
- Auswirkung der Kolonialisierung auf die afrikanische Gesellschaft
- Die Missionierung als bleibende Belastung für die Inkulturation des Christentums in Schwarzafrika
- Definitionen des Missionsbegriffs
- Exkurs in die evangelische Mission
- Mission als historischer Hintergrund der schwarzafrikanischen Bevölkerung
- Missionierung am Beispiel der „Erziehung“
- Missionierung am Beispiel der „Arbeitserziehung“
- Das Christentum und der Islam -die Wahl zwischen den Religionen-
- Fazit
- Die Entwicklung des Afrikabildes der Christen durch das Vaticanum II
- Vorkonzilszeit
- Entstehungsgeschichte des II. Vatikanum
- Der Aufbau und Verlauf des Konzils
- Nachkonzilszeit -Problem des Konzils-
- Dekret über die missionarische Tätigkeit der Kirche „Ad gentes“
- Vorwort zum Dekret „Ad gentes“
- Entstehungsgeschichte des Missionsdekrets
- Der Inhalt des Missionsdekrets
- Die neue theologische Sichtweise
- Die Verbindung zwischen Gesamtkirche und Teilkirchen
- Der Inkulturationsprozess als Schlüssel der Verbindung zwischen dem Christentum und der afrikanischen Spiritualität
- Vorwort zur Inkulturation des Christentums in die afrikanische Ahnenfrömmigkeit
- Grundlinien der afrikanischen Ahnenfrömmigkeit
- Der soziale Umgang im Klan und die Beziehung zum Ahnenkult
- Das Christentum und der afrikanische Ahnenkult
- Theologische Modelle der Inkulturation des Christentums in Schwarzafrika
- Bénézet Bujos „Christus als Proto-Ahn“
- Christologiemodell von Anselme Titianma Sanon in Bezug auf „Jesus als Proto-Ahn“
- Die Lehre der Kirche in Verbindung mit der Ahnentheologie nach Bujo
- Problematik der verschiedenen Eschatologie- Modelle
- Die Bibel und das afrikanische Erbe nach John S. Mbiti
- Die Pfingstbewegungen in Verbindung mit der Kirche
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Inkulturation des Christentums in Schwarzafrika im Kontext seiner Geschichte. Sie beleuchtet die Auswirkungen der Kolonialzeit und der Missionierung auf die religiöse Situation Afrikas und analysiert die Entwicklung des Afrikabildes innerhalb der Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Ein besonderer Fokus liegt auf der Inkulturation des Christentums in Bezug auf den afrikanischen Ahnenkult.
- Auswirkungen der Kolonialzeit und der Missionierung auf Afrika
- Entwicklung des Afrikabildes im Kontext des Zweiten Vatikanischen Konzils
- Das Dekret "Ad gentes" und seine Bedeutung für die Mission
- Inkulturation des Christentums und afrikanische Ahnenfrömmigkeit
- Theologische Modelle der Inkulturation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und skizziert die drei Hauptpunkte der Arbeit: Kolonialzeit und Missionierung, das Zweite Vatikanische Konzil und die Inkulturation des Christentums im Kontext des Ahnenkultes. Kapitel 2 beschreibt die Begegnung Schwarzafrikas mit dem Christentum, beginnend mit einem Exkurs in die Zeit der europäischen Entdeckungsfahrten und weiterführend zu den Auswirkungen von Kolonialisierung und Missionierung. Kapitel 3 behandelt die Entwicklung des Afrikabildes in der Kirche vor und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, mit besonderem Fokus auf das Dekret "Ad gentes".
Schlüsselwörter
Inkulturation, Christentum, Schwarzafrika, Kolonialismus, Missionierung, Zweites Vatikanisches Konzil, "Ad gentes", Ahnenkult, afrikanische Spiritualität, afrikanische Theologie.
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- Daniel Dittert (Autor), 2007, Afrikanischer Ahnenkult und christlicher Glaube, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123356