Das Kunstwerk und seine Rolle im Wandel der menschlichen Wahrnehmung –
dies ist der Hauptgegenstand, mit dem sich der deutsche Philosoph Walter Benjamin
in seinem Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reprozierbarkeit“
(1936) befasst.1 Der Essay ist schon verschiedensten Theorien, so z. B.
der ästhetischen, der Film- oder der materialistischen Kunsttheorie zugeordnet
worden. Seine medienwissenschaftliche Rezeption legt den Schwerpunkt jedoch
zumeist auf das Einzelmedium Film, anhand dessen Beispiels Benjamin seine Argumentation
u. a. illustriert.2 Unverkennbar aber durchzieht die materialistischmarxistische
Weltsicht Benjamins die gesamte Argumentation im Text.
In der folgenden Arbeit soll untersucht werden, welche Auswirkungen die technische
Reproduzierbarkeit des Kunstwerks nach Benjamins Argumentation auf das
Kunstwerk selbst, die menschliche Wahrnehmung und die Gesamtgesellschaft
hat. Vorangehend dazu, muss zunächst die Situation des Kunstwerks vor Einführung
von Reproduktionstechniken analysiert werden. Schließlich soll am Ende der
Arbeit dargestellt werden, wie Benjamin die Veränderungen, die die technische
Vervielfältigung des Kunstwerks hervorbringen, bewertet und inwiefern seine Argumentation
an die heutige Realität anschlussfähig ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2. Das auratische Kunstwerk
- 2.1 Der Begriff der Aura
- 2.2 Merkmale des auratischen Kunstwerks
- 3. Der Übergang vom auratischen zum technisch reproduzierten Kunstwerk
- 3.1 Manuelle und technische Reproduktion
- 3.2. Technische Reproduktion des Kunstwerks
- 3.2.1 Auswirkung auf das Kunstwerk: Die „Zertrümmerung der Aura“
- 3.2.2. Auswirkung auf die Wahrnehmung
- 3.2.2.1 Die Historizität der Wahrnehmung
- 3.2.2.2 Der Übergang von der kontemplativen zur zerstreuten Rezeption
- 3.2.2.3 Anwendungsbeispiel: Film
- 3.2.3 Auswirkung auf die Gesellschaft
- 3.3 Benjamins Bewertung der Auswirkungen der technischen Reproduktion des Kunstwerks
- 4 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der technischen Reproduzierbarkeit von Kunstwerken auf das Kunstwerk selbst, die menschliche Wahrnehmung und die Gesellschaft, basierend auf Walter Benjamins Essay „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“. Zunächst wird das auratische Kunstwerk vor der Einführung von Reproduktionstechniken analysiert. Abschließend wird Benjamins Bewertung der Veränderungen durch die technische Vervielfältigung beleuchtet.
- Das auratische Kunstwerk und der Begriff der Aura
- Der Übergang von der manuellen zur technischen Reproduktion
- Die „Zertrümmerung der Aura“ und ihre Auswirkungen auf die Wahrnehmung
- Der Wandel der Rezeption von kontemplativ zu zerstreut
- Die gesellschaftlichen Implikationen der technischen Reproduktion
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in das Thema und die Zielsetzung der Arbeit, die sich mit Benjamins Essay und dessen medienwissenschaftlicher Rezeption befasst.
Kapitel 2 (Das auratische Kunstwerk): Definition des Begriffs „Aura“ und Analyse der Merkmale des auratischen Kunstwerks, einschließlich seiner Einmaligkeit, Tradition und Unnahbarkeit.
Kapitel 3 (Der Übergang vom auratischen zum technisch reproduzierten Kunstwerk): Unterscheidung zwischen manueller und technischer Reproduktion, Beschreibung der „Zertrümmerung der Aura“ durch technische Reproduktion und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung (historische Bedingtheit, Wandel von kontemplativer zu zerstreuter Rezeption) und die Gesellschaft (Demokratisierung des Zugangs zu Kunst).
Schlüsselwörter
Walter Benjamin, Aura, technisches Reproduzierbarkeit, auratisches Kunstwerk, kontemplative Rezeption, zerstreute Rezeption, Film, Massenmedien, Emanzipation, Gesellschaftlicher Wandel.
- Quote paper
- Cornelia Steinigen (Author), 2007, Vom auratischen zum technisch reproduzierten Kunstwerk: Die Auswirkungen anhand von Walter Benjamins Essay "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/123675