Adolf Hitler wird am 30. Januar 1933 vom Reichspräsidenten Hindenburg zum neuen Reichskanzler ernannt. Scheinbar nur ein Regierungswechsel, wie er in einer Demokratie selbstverständlich ist. Allerdings sollte schon gut zwei Monate später diese Demokratie faktisch nicht mehr existieren. Mit diesen zwei Monaten, von der Ernennung Hitlers zum Kanzler bis zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes, soll sich diese Arbeit beschäftigen. Sie soll untersuchen, wie sich die politischen Parteien der Weimarer Republik in dieser Zeit verhalten haben.
Untersucht werden soll dabei auch, wieso die Führungsschichten der Parteien die NSDAP beim Errichten der Diktatur in Deutschland nicht entscheidend gehindert haben. Um das Verhalten der Parteien in dem der Zeit entsprechenden Kontext zu sehen, ist es zwingend nötig, auch einen Blick auf eine ausländische Haltung betreffend der ersten zwei Monate zu werfen. Verglichen werden soll die Haltung der Parteien mit der der Schweizer Presse. Die Presse deshalb, weil sie Meinungsbildend ist und die der Schweiz, da die Schweiz einer der europäischen Vertreter des demokratischen Gedankens ist.
Das für die Entstehung der Arbeit wichtigstes Werk ist das von Erich Matthias und Rudolf Morsey herausgegebene Buch Das Ende der Parteien 1933. Während in dem größten Teil der übrigen Fachliteratur die bürgerlichen, liberalen, konservativen und rechten Parteien unterrepräsentiert sind, werden sie in diesem in gleichem Umfang wie die beiden Linksparteien der Weimarer Republik dargelegt.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Ereignisse der ersten zwei Monate
- III. Die deutschen Parteien
- 1. Die DNVP
- 2. Die Zentrumspartei
- 3. Die BVP
- 4. Die DVP
- 5. Die DStP
- 6. Die SPD
- 7. Die KPD
- IV. Die Schweizer Zeitungen
- V. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Reaktion der politischen Parteien der Weimarer Republik auf die ersten beiden Monate der Herrschaft Hitlers, beginnend mit seiner Ernennung zum Reichskanzler bis zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes. Sie untersucht, warum die Führungsschichten der Parteien die NSDAP bei der Errichtung der Diktatur in Deutschland nicht wirkungsvoll behindert haben. Zur Einordnung des Verhaltens der Parteien in den zeitgenössischen Kontext wird die Haltung der Schweizer Presse in diesen beiden Monaten herangezogen, da die Schweiz als Vertreter des demokratischen Gedankens in Europa gilt.
- Das Verhalten der politischen Parteien der Weimarer Republik in den ersten beiden Monaten der Hitler-Regierung
- Die Gründe, warum die Führung der Parteien die NSDAP beim Aufbau der Diktatur nicht effektiv hinderten
- Vergleich der Haltung der deutschen Parteien mit der Schweizer Presse
- Die Rolle der Schweizer Presse als Ausdruck des demokratischen Gedankens in Europa
- Die Bedeutung des Werks "Das Ende der Parteien 1933" von Erich Matthias und Rudolf Morsey für die Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel II beleuchtet die wichtigsten Ereignisse der ersten beiden Monate der Hitler-Regierung, von seiner Ernennung zum Reichskanzler bis zur Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes. Hier werden die Zusammensetzung der neuen Regierung, die Wahlstrategie der NSDAP und die Unterdrückung der politischen Gegner durch die SA, die Reichstagsbrandverordnung und die anschließenden Wahlen vom 5. März 1933 behandelt.
Kapitel III analysiert die Haltung der einzelnen Parteien der Weimarer Republik in dieser Zeitspanne, wobei ein Schwerpunkt auf der Analyse der Reaktionen der DNVP, Zentrumspartei, BVP, DVP, DStP, SPD und KPD liegt.
Kapitel IV untersucht die Haltung der Schweizer Presse gegenüber den Ereignissen in Deutschland und dient als Vergleichspunkt zur Beurteilung der Reaktion der deutschen Parteien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf die politischen Parteien der Weimarer Republik, die NSDAP, den Aufstieg der Diktatur in Deutschland, die Ereignisse der ersten beiden Monate der Hitler-Regierung, das Ermächtigungsgesetz, die Rolle der Schweizer Presse und den Vergleich der Haltung der Parteien mit der Schweizer Presse.
- Citation du texte
- Thomas Löwer (Auteur), 2001, Die Parteien 1933 - Ihre Haltung zu den ersten beiden Monaten der Regierung Hitler. Im Vergleich dazu die Haltung der Schweizer Zeitungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/12399