Diese Arbeit soll sich primär mit den Folgen der Schließung des Atomkraftwerkes Ignalina für die litauische Energiewirtschaft auseinandersetzen und dabei aufzeigen, dass die Schließung Ignalinas zu einer erhöhten Nachfrage an fossilen Brennstoffen, hierbei vor allem an Erdgas, in Litauen führen wird, gleichzeitig Litauen sich somit in eine Abhängigkeit von Energieimporten begeben wird, die massive politische und wirtschaftliche Folgen haben kann. Hierbei gilt es zunächst den derzeitigen Primärenergiebedarf Litauens zu analysieren und aufzuzeigen, dass Litauen seine Importabhängigkeit in den letzten Jahren drastisch reduzieren konnte, um dann anhand der Bedeutung des AKW Ignalina für die litauische Energieversorgung die zu erwartenden Veränderungen aufzuzeigen, die die geplante Abschaltung Ignalinas mit sich führt. Dabei muss besonders der litauische Erdöl- und Erdgassektor vor dem Hintergrund einer zu erwartenden steigenden Nachfrage hinsichtlich eventueller Diversifizierungsmöglichkeiten analysiert werden. Im Erdgassektor sollen hier insbesondere die Auswirkungen der so genannten „Ostseegaspipeline“ herausgearbeitet werden, einem von der EU unterstützten russisch-deutschem Projekt, das zukünftig eine sichere Erdgasversorgung Deutschland gewährleisten soll, zugleich allerdings die Versorgungssicherheit Polens, Estlands und Lettlands vor allem aber auch Litauens beeinträchtigen wird. Hierbei soll belegt werden, dass die von Litauen geäußerte Kritik an der Ostseegaspipeline neben Gesichtspunkten des Umweltschutzes vor allem geopolitisch begründet ist. Schließlich soll die These der Abhängigkeit von russischen Energielieferungen bestätigt und zugleich aufgezeigt werden, dass es Litauen trotz einer von der EU zugestandenen Verlängerung der Frist zur Abschaltung des zweiten Reaktors des AKW Ignalina nicht gelungen zu sein scheint, eine Strategie der zukünftigen Energieversorgung auszuarbeiten und mögliche Alternativen zu russischen Energieimporten ausreichend zu fördern. Gerade dieser Aspekt scheint derzeit besonders deutlich zu werden, wenn Litauen versucht, eine Verlängerung der Laufzeit des AKW Ignalina bei der EU zu erreichen. Ebenso soll es Ziel dieser Arbeit sein, mögliche Potentiale für die litauische Energieversorgung aufzuzeigen. Hierbei scheinen allerdings die Planungen für einen Neubau des AKW Ignalina vor allem notwendige Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien zu blockieren.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Litauische Primärenergiebedarf
- 3. Die Litauische Importabhängigkeit
- 4. Die Bedeutung des AKW Ignalina in der Litauischen Energiewirtschaft
- 5. Folgen der Schließung des AKW Ignalina
- 5.1 Erhöhte Importabhängigkeit
- 5.1.1 Rohölversorgung
- 5.1.3 Erdgasversorgung
- 5.1 Erhöhte Importabhängigkeit
- 6. Potentielle Ressourcen
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Folgen der Schließung des Atomkraftwerks Ignalina für die litauische Energiewirtschaft. Sie analysiert den Primärenergiebedarf Litauens, die Importabhängigkeit und die Bedeutung von Ignalina für die Energieversorgung. Ein Schwerpunkt liegt auf den Auswirkungen der Schließung auf den Erdöl- und Erdgassektor und die möglichen Diversifizierungsmöglichkeiten. Die Arbeit beleuchtet auch die geopolitischen Aspekte der litauischen Kritik an der Ostseegaspipeline und die Herausforderungen bei der Entwicklung einer zukünftigen Energieversorgungsstrategie.
- Analyse des litauischen Primärenergiebedarfs und der Importabhängigkeit
- Bedeutung des AKW Ignalina für die litauische Energieversorgung
- Auswirkungen der Schließung des AKW Ignalina auf den Erdöl- und Erdgassektor
- Geopolitische Aspekte der litauischen Energiepolitik
- Mögliche Alternativen zu russischen Energieimporten
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung beschreibt die zunehmende Diskussion über Importabhängigkeit von russischen Energieträgern in Europa und zeigt die historische und aktuelle Problematik der litauischen Energieversorgung auf, insbesondere im Kontext der Beziehungen zu Russland. Die Arbeit skizziert ihre Zielsetzung.
Kapitel 2 (Der Litauische Primärenergiebedarf): Dieses Kapitel analysiert die Zusammensetzung des litauischen Primärenergiebedarfs im Jahr 2005, wobei Atomkraft, Erdöl und Erdgas die Hauptquellen darstellen. Die geringen Anteile von Kohle und erneuerbaren Energien werden ebenfalls hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Litauen, Energiewirtschaft, Importabhängigkeit, AKW Ignalina, Erdöl, Erdgas, Russland, Energieversorgung, Ostseegaspipeline, erneuerbare Energien, geopolitische Aspekte, Versorgungssicherheit.
- Arbeit zitieren
- Steffen Halling (Autor:in), 2008, Die litauische Energiewirtschaft: Im Spannungsfeld von Importabhängigkeit und Versorgungssicherheit , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/124105